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8. May 2024
Weil er es sich verdient hat!

351 Bewerbsspiele, 40 Tore und 90 Torvorlagen. 351-mal Herzblut, Aufopferung und Leidenschaft.

So liest sich die Bilanz jenes Mannes, dessen einzigartige Zeit in Linz sich nach beinahe zehn Jahren mit ziemlicher Sicherheit dem Ende zuneigt.

Wir schreiben den 12.9.2014 als ein damals 19 Jähriger Leihspieler der Wiener Austria sein Debüt in der schwarz-weißen Dress feiert. In den darauffolgenden 90 Minuten rackert der zentrale Mittelfeldspieler unermüdlich und spielt sich beim 5:1 Sieg gegen den FAC auf Anhieb in die Herzen des Publikums. Für einen Torerfolg sollte es in der Premierensaison noch nicht reichen, dennoch entschied sich der LASK zur Saison 2015/16 für eine fixe Verpflichtung.

Am 08.04.2016 war es dann so weit. Beim Auswärtsspiel in Kapfenberg trug sich der Wiener erstmals als LASKler in die Torschützenliste ein. Nach Vorlage von Dimitry Imbongo vollendete er souverän zum Siegtreffer beim 2:1 Auswärtssieg.

Unter Oliver Glasner verpasste man in dieser Saison zwar den Bundesliga-Aufstieg, doch ein Spieler wuchs stetig mit der Aufgabe. Er legte körperlich zu, avancierte zu DER Konstante im schwarz-weißen Mittelfeld und wurde mehr und mehr zum Fanliebling.

In der Saison 2016/17 bestritt er 32 von 36 möglichen Zweitliga-Spielen und war somit ein maßgeblich daran beteiligt, dass der LASK am Ende der Saison als Meister der 2. Liga fest stand. Fortschritte, vor allem im athletischen Bereich, formten den Mittelfeldstrategen mehr und mehr zu einem unverzichtbaren Puzzleteil im Erfolgsmodell Glasners.

Und auch das erste Bundesliga Tor ließ nicht lange auf sich warten. Gleich zum Bundesliga Auftakt, sorgte der zu diesem Zeitpunkt 23 Jährige mit einem direkt verwandelten Freistoß für den 3:0 Endstand gegen Admira Wacker. Es war der Startschuss zu einer einmaligen Saison, in der 10 weitere Saisontore (8 in der Liga und 2 im ÖFB Cup) folgen sollten.

Als der LASK im Sommer 2018 zuerst Lillestrom aus der Europa League Qualifikation kickte und man dann denkbar knapp an Besiktas scheiterte, ging der kometenhafte Aufstieg mit dem erstmaligen Schnuppern internationaler Luft weiter.

In der Saison 2019/20 überstand man gar die Gruppenphase der Europa League, eliminierte in der Zwischenrunde AZ Alkmaar und scheiterte schließlich, in einem unter besonderem Umstand stattfindenden Duell an Manchester United. Eines hatten all diese Spiele gemeinsam: jener Mann von dem wir hier schreiben, stand in allen 10 Partien über die gesamte Spielzeit auf dem Rasen.

Es folgten weitere Highlights, die alle Schwarz-Weißen für immer im Herzen tragen werden. Besonders in Erinnerung bleibt ein direkt verwandelter Freistoß in Lissabon, welcher das zwischenzeitliche 3:1 bedeutete. Dieses 3:1 stieß das Tor zu einer weiteren Europa League Gruppenphase weit auf, welches man schlussendlich mit einem 4:1 Auswärtssieg auch souverän durchschritt.

Seinen letzten internationalen Auftritt verbuchte unsere Nummer 8 beim 4:3 Heimsieg gegen Slavia Prag im Ausweichstadion in St. Pölten.

Nach einer Ausbootung im vergangenen Sommer, mit einem zwischenzeitlichen Comeback in der Profimannschaft des LASK, rackert er nun als Leader bei den LASK Amateuren um jeden Zentimeter. In 12 Einsätzen in der Regionalliga Mitte gelangen in dieser Saison immerhin sechs Volltreffer.

Regionalliga Fußball mit den LASK Amateuren, 2. Liga, Bundesliga-Aufsteiger, Bundesliga-Vizemeister, ÖFB Cup Finalist, Champions League Qualifikation, Europa League Gruppenphase, Achtelfinale Europa League, Conference League Gruppenphase und ein Achtelfinale in der Conference League.

Kein anderer Spieler steht so sehr für den kometenhaften Aufstieg des LASK in den vergangenen zehn Jahren wie er. Kein anderer Spieler steht so sehr für ungebrochene Leidenschaft wie er. Kein anderer Spieler verkörpert unsere Farben so sehr wie er.

Und genau aus diesem Grund hat er sich ein Abschiedsspiel auf der Linzer Gugl am kommenden Sonntag verdient. Die Tränen des Abschieds werden fließen, lasst uns diese teilen.

Peter Michorl – für immer einer von uns!

Einmal LASKla, immer LASKla!

(Fabian Gunnesch für seit1908.at)

Harald Sonnberger
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