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10. April 2011
AUSWÄRTSSIEG: FC Salzburg – LASK

Zum Auftakt der 28. Runde durften unsere Schwarz-Weißen Samstagnachmittag zu den roten Bullen aus Salzburg, gegen die auswärts zuvor noch nie gewonnen werden konnte. Um den letzten Strohhalm in Richtung Bundesligaverbleib zu ergreifen galt die Devise: Verlieren verboten!

4-4-2, what else?

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Im Vergleich zum Heimspiel gegen Salzburg eine knappe Woche zuvor war bei den Linzern eine Veränderung in der Startelf zu bemerken: Klodian Duro kehrte nach seiner Sperre wieder zur Mannschaft zurück, dafür musste Thomas Piermayr auf der Tribüne Platz nehmen – die 5. gelbe Karte der Saison war hierfür der Grund. Ansonsten fand sich wie schon öfter unter Schachner das 4-4-2 ganz klassisch statt, aus einer gesicherten Abwehr heraus wollte man kleine, aber feine Nadelstiche setzen.

Der LASK in unserer klassischen rot-schwarzen Auswärtsdress war aber zunächst mit Abwehrarbeit beschäftigt. Salzburg wollte nach der doch überraschend kurzfristigen Trainerentlassung von Huub Stevens mit Neo-Coach Ricardo Muniz gleich den ersten Treffer zu Beginn erzwingen. In der 4. Minute bereits kratzte Aufhauser einen Wallner-Schuss von der Linie, der zuvor schon Goalie Mandl passiert hatte, ein extremes Glück für unsere LASKler und ein Weckruf zur richtigen Zeit. Wie auch schon in den letzten Partien begann man bereits im Mittelfeld sehr hartnäckig den Spielfluss des Gegners nachhaltig zu stören – und Salzburg hatte seine liebe Müh damit.

Leider war auch die Durchschlagskraft der Linzer in der Offensive zu Beginn eher mangelhaft. Schüsse von Tenesor und Kragl in die Torperipherie blieben in der ersten halben Stunde die einzige Ausbeute.

Alles Gute, Ari

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In Minute 20 die nächste Schrecksekunde für die Unsrigen: Wallner erzielt per Volleyabnahme die vermeintliche Führung für Salzburg – doch Vorlagengeber Jantscher stand im Abseits. Knapp aber doch eine richtige Entscheidung des nahezu fehlerfrei agierenden Schiedsrichtertrios rund um Rene Eisner. Minute 31 brachte die erste wirklich gefährliche Aktion der Schwarz-Weißen in diesem Spiel: Kragl von der rechten Seite der Salzburger nicht zu stoppen scheiterte erst aus rund 10 Meter am gut postierten Gustafsson, der den nicht-idealen Winkel noch weiter verkürzte. Bis zur 42. Minute tat sich am Feld relativ wenig, bis sich Tenesor nach einem Luftduell samt unglücklicher Landung sofort auf das Knie griff – mit Verdacht auf eine schwere Kreuzbandverletzung musste der Spanier ausgewechselt werden – wir möchten auf diesem Wege Ari alles Gute wünschen, bis zu diesem Zeitpunkt war es eine tadellose Leistung von ihm.

Daniel Kogler, ebenfalls erst vor kurzem von einer hartnäckigen Verletzung genesen, kam statt unserem Glatzkopf ins Spiel. Nur wenige Minuten später – die Stadionuhr hatte bereits die Nachspielzeit angezeigt – schlugen die Schwarz-Weißen eiskalt zu. Nach einem schnell abgespielten Freistoß kommt Florian Hart an den Ball. Der Rechtsverteidiger marschierte und schoß schließlich scharf aber eher schlecht platziert aus der Distanz. Gustafsson, vermutlich gedanklich schon in der Pause, ließ den Ball abklatschen, Leo Kaufmann spritzte dazwischen, der Ball gelangte schließlich zu Kragl, der aus wenigen Metern keine Mühe hatte das Leder über die Linie zu drücken. Direkt darauf ertönte aus der Pfeife des Schiedsrichters der Halbzeitpfiff. Ausgerechnet Kragl, der schon so oft in dieser Saison mit sich und den Torchancen haderte, konnte die Unsrigen zu so einem ausgezeichneten Zeitpunkt in Front bringen – bleibt zu hoffen, dass dieses Tor dem Lukas auch in der restlichen Spielzeit ein wenig Selbstvertrauen bringen möge.

Hopp oder Tropp

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Zu Beginn der 2. Halbzeit gab es im System des LASK eine Umstellung – Kaufmann nahm die Position des 2. Stürmers neben Kragl ein, Kogler ging ins rechte Mittelfeld. Der erste Höhepunkt gehörte wieder dem LASK und hätte schon so etwas wie eine Vorentscheidung sein müssen. Nach einem schrecklichen Fehlpass in der Salzburger Innenverteidigung konnte Kragl alleine auf das Tor ziehen, doch sein scharfer Flachschuss ging knapp am Tor vorbei – das hätte die Gemüter der doch zahlreich anwesenden LASKler frühzeitig beruhigen können, die über 90 Minuten für ansprechende Atmosphäre in der Bullenarena sorgten.

Je länger die Matchuhr lief, desto mehr verkrampfte die Partie. Die Salzburger wollten, konnten aber nicht, die Unsrigen im Vertrauen auf eine gesicherte Abwehr warteten auf sich bietende Freiräume im Konter, die jedoch eher leichtfertig durch Schüsse von Kogler und Duro vergeben wurden. Salzburg zum Schluss hin sogar mit 3 Stürmern am Feld (Alan, Boghossian und Wallner), wirklich klare Torchancen blieben aber Mangelware und die Innenverteidigung mit Aufhauser und Lukas konnte wiederholt die Luftherrschaft bestätigen – was für eine Veränderung zum Herbst.

Lange Rede kurzer Sinn: auch die 3 Nachspielminuten verhalfen den Bullen zu keinem lucky Punch mehr. Der LASK schafft eine allseits anerkannte Sensation und kann den ersten Sieg gegen Salzburg im Bullengewand in der Fremde feiern, zuletzt gelangen uns 3 Punkte im März 2000 ( Torschützen damals Panis und Udovic für den LASK) in der Mozartstadt.
Eine durchwegs gute Mannschaftsleistung, aus der vielleicht noch Aufhauser herauszuheben ist. Es scheint, dass ihm Trainer Schachner extrem gut tut. Die kämpferische Komponente unserer Truppe: 3 zu Recht gezeigte gelbe Karten gegen Aufhauser, Lukas und Duro, die jedoch noch nicht schlagend werden.

So schön auch dieser Erfolg war, es wartet mit Kapfenberg daheim das nächste richtungsweisende Spiel, wo wir wieder auf die Mannschaft, den schwarz-weißen Anhang und den Fußballgott vertrauen, denn aufgegeben wird ein Brief.

Die Fans

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Traditionell ist und war Salzburg immer eine tolle Auswärtsfahrt für unseren schwarz-weißen Anhang. Selbst in bitteren Zeiten wie jetzt konnten sich am Samstag ca. 600-700 Fans aufmachen, um in der ansonsten eher stillen Eventatmosphäre Salzburgs den Profis einzuheizen.
Bereits am Freitag zum Abschlusstraining waren einige eingefleischte Kiebitze gekommen, um den LASKlern alles Gute für den anstrengenden Gang in die Bullenarena zu wünschen – diesen und auch andere treue Seelen in schwarz-weiß, die in guten wie in schlechten Zeiten zu unserem Klub stehen soll dieser Auswärtssieg gewidmet sein. Es war noch dazu der 1. Auswärtssieg seit knapp einem Jahr in Graz, das zeigt auch unsere Harmlosigkeit in so vielen Spielen zuvor, umso schöner klarerweise das Tänzchen mit der Mannschaft nach dem Schlusspfiff.
Auch in der Stunde eines kleinen Triumphes wurde nicht auf die Kritik am Präsidenten vergessen, der REICHEL RAUS-Banner als Symbol unseres friedlichen Widerstandes hing wieder am Zaun. Ein paar Fans hatten auch eine interessante Begegnung mit dem LASK-Boss auf der Autobahn, wo der Präsident samt Tochter in seinem BMW fast ein wenig aristokratisch an Autos vollgestopft mit zahlreichen LASKlern auf der Überholspur unterwegs war.

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