MENUMENU
TSV Hartberg – die Oststeiermark zu Gast in Linz
Geschichte
Der TSV Hartberg wurde kurz nach dem 2. Weltkrieg, am 29. April 1946 feierlich gegründet. Nach Jahrzehnten im steirischen Unterhaus schaffte man im Jahr 1978 den Aufstieg in die Landesliga, der einen ersten Meilenstein in der Klubgeschichte markieren sollte.
In der Landesliga verblieb man dann trotz dreier Meistertitel ganze 17 Jahre (jeweils scheiterte man am Relegationsgegner für die Regionalliga), bis man durch einen erneuten 1. Platz den lang ersehnten Aufstieg in die Regionalliga Mitte verwirklichen konnte. Dazwischen kannte man die Oststeirer vor allem als Cupschreck, so konnte man unter anderem 1988/1989 als damaliger Landesligist sensationell bis ins Viertelfinale des ÖFB-Cups vordringen. Als Aufsteiger konnte man 1995/1996 ziemlich überraschend den Meistertitel erringen und betrat so erstmals die Bühne des österreichischen Profifußballs, wo man sich allerdings nicht festsetzen konnte. Hartberg stieg seit 1996 dreimal auf und wieder ab, ehe man ein wenig Kontinuität hineinzubringen verstand und nun die 3. Saison in Folge in der 2. Bundesliga in Angriff nehmen darf.
Kader
Trotz geschafftem Verbleib in der zweithöchsten Spielklasse musste der TSV Hartberg einen ordentlichen Aderlass hinnehmen: Gleich 5 Spieler (Domoraud, Friesenbichler, Maric, Rodler, Seebacher) verließen die Steirer in Richtung Bundesliga. Vor allem Friesenbichler, im Frühjahr mit 9 Treffern der erfolgreichste Klubschütze, fehlt an allen Ecken und Enden. Trainer Friesenbichler warf ob der Dezimierung des Kaders vor Saisonbeginn das Handtuch, sein Amt übernahm der bereits ligaerfahrene Kurt Garger. Die bekannteste Verstärkung kam vor dieser Saison beim LASK: Cem Atan, bei uns in der Abstiegssaison äußerst glücklos, kehrte wieder zu dem Verein zurück, bei dem er auch den Durchbruch schaffte. Um das Lüfterl im Sturm zu verstärken engagierte man Lukas Mössner, der uns noch von Schwanenstadt und Kärnten ein Begriff sein müsste. Sein Sturmpartner ist ebenfalls neu und sehr interessant: Rexhe Bytyci war in der letzten Saison mit 19 Toren drittbester Torjäger der Regionalliga Mitte und soll nun eine Etage höher seine Klasse beweisen.
Trainer Kurt Garger ist bekannt für Rotation und hat in den bisherigen 5 Saisonspielen bereits 18 verschiedene Spieler eingesetzt. Die Viererabwehrkette durfte bislang auch noch in jedem Spiel ein wenig verändert betrachtet werden. Im Tor steht mit Jürgen Rindler ein Mann aus der Jugend des GAK, der mit Hartberg in seiner erst zweiten vollen Profisaison steht und im Frühjahr das Stammleiberl ergattern konnte. In der Abwehr steht innen zumeist das Duo Huber/Zivny, wobei der Tscheche gegen den LASK gesperrt ist und durch Tauschmann ersetzt werden dürfte. Außen stehen Strobl (links) und Kozissnik (rechts) ihren Mann. Im zentralen Mittelfeld dirigiert Kobylik, dahinter sichert Kölbl zumeist ab. Die Flanken werden bespielt von Prietl und Atan, wobei Garger auch hier ständig neue Varianten probiert. Im Sturm hat Bytyci sein Leiberl fix, daneben raufen sich Mössner und Rossmann um den anderen Platz in der Startelf.
Head2Head
Die Liste der Duelle gegen die Oststeirer ist kurz, war man doch erst in der Saison 2006/2007 für eine einzige Spielzeit miteinander in der gleichen Liga. In der Meistersaison konnten unsere Jungs eine makellose Bilanz abliefern und gewannen auswärts 4:1 und 4:0, daheim konnte man ebenfalls mit 4:0 reüssieren. Fünf der zwölf Treffer gelangen übrigens Mario Mijatovic in seiner besten Saison für die Schwarz-Weißen.
Saisonverlauf und Personelles
Hartberg ist bislang das einzige Team, das, wenn auch manchmal etwas unglücklich, noch keinen einzigen Punkt in dieser Saison erringen konnte. Mit 14 erhaltenen Gegentoren weisen sie die schwächste Abwehr auf, der Sturm ist mit 5 Volltreffern (genau so viele wie auch der LASK erzielt hat) ebenfalls Schlusslicht. Zwar verlor man drei der fünf Spiele mit nur einem Tor Unterschied, doch fehlte neben dem Glück auch oft das Können, die Gegner schon bei 0:0 ordentlich fordern zu können. Bei der 2:3-Niederlage gegen Austria Lustenau mussten zusätzlich noch Abwehrchef Zivny und Stürmer Rossmann mit gelb-rot vom Platz gehen, sind also gegen die Athletiker gesperrt. Beim LASK darf man gespannt sein, ob Kobleder bereits wieder so fit ist, um seinen Platz neben Aufhauser einnehmen zu dürfen, bei Metz gilt Ähnliches. Interessant wäre es allerdings auch, ob Hamdemir und Wimmer, die gegen die Vienna zu überzeugen wussten, eine weitere Talentprobe ablegen könnten.
Fazit
Der LASK spielt gegen einen Abstiegskandidaten in dieser Saison, die Unsrigen wollen sich in der Tabelle weiter nach oben orientieren. Pflichtsiege waren in der Vergangenheit für schwarz-weiß oft ein Problem, jedoch ist das Spielermaterial der Linzer doch deutlich besser und mit einer Leistung wie beim letzten Spiel in Wien zuzüglich einer besseren Chancenauswertung muss ganz einfach ein Heimsieg herausschauen. Wir dürfen gespannt sein.
Der Redaktionstipp von seit1908.at: 2:0
Mögliche Aufstellungen:
LASK: Mandl, Hart – Kobleder – Aufhauser – Schellander, Kogler – Hamdemir – Winkler – Freudenthaler, Aigner – Unverdorben
TSV Hartberg: Rindler, Kozissnik – Huber – Tauschmann – Strobl, Atan – Kölbl – Kobylik – Prietl, Bytyci – Mössner
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