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6. July 2011
Der neue LASK

Die Vorbereitung auf die neue Saison verläuft ruhig. Trainingslager sowie Testspiele wurden erfolgreich absolviert. Wichtige Stützen der Mannschaft wie Rene Aufhauser oder Thomas Mandl konnten gehalten werden, drei Spieler wurden neu verpflichtet. Selbst von der bis vor kurzem noch so hart kritisierten Vereinsführung des LASK hört man kaum etwas. Man könnte glauben, beim LASK greift der Regenerierungsprozess bereits früher als angenommen.

Dass bei einem Abstieg in die zweite Liga zwangsläufig Spieler den Verein mangels Perspektiven verlassen ist nichts Neues. Ganze 20 Kicker verließen den LASK, was dem Schnitt der verschacherten Spieler, seit Präsident Reichel das Zepter in Linz schwingt, relativ treu bleibt. Apropos Schachner. Der Chefcoach konnte zum Trainingsstart seine Wunschspieler Aigner und Unverdorben bereits begrüßen. Daran hat der ehemals 64-fache Nationalteamkicker, laut eigener Aussage, selbst nicht geglaubt.

Der Verbleib von Schachner selbst ist jedoch das größte Glück des LASK. Es ist schon bemerkenswert wie der 54-jährige bei den Trainingseinheiten mitwirkt und dabei noch gute Figur macht. Eine Körpertäuschung mit anschließender Flanke in den Sturm wo Aigner erneut auf den ehemaligen Stürmer ablegt. Geschickter Pass von “Schoko” an den linken Flügel wo Freudenthaler die geforderte Hereingabe schön reinbringt. Auch beim “Pago” geht der gebürtige Steirer in die Mitte und hascht dem Ball hinterher als müsse er sich für die Stammformation empfehlen. Weitaus wichtiger aber ist seine natürliche Autorität und seine große Akzeptanz innerhalb der Mannschaft. Bei Schachner klingt alles schlüssig, die Spieler vertrauen ihm blind. Sein System ist überall bekannt. Für österreichische Verhältnisse ist dieses wohl auch am einfachsten umzusetzen. 4-4-2 mit Raute, wenn da die Mechanismen innerhalb des Teams stimmen und die Schlüsselpositionen gut besetzt sind kann praktisch nicht viel schief gehen.

Wer welche Position besetzt wird auch immer deutlicher. Auf wenigen Positionen wird noch um den Stammplatz gekämpft. Im Sturm ist das Duo Aigner/Unverdorben gesetzt. Alles andere wäre eine Überraschung. Wobei Florian Templ mit Sicherheit mehr als nur eine Alternative im Angriff ist. Was genau mit Lukas Kragl passiert, steht noch in den Sternen.

Im rechten Mittelfeld wird sich Daniel Kogler wohl eingewöhnen müssen. Im seit1908.at-Interview äußerte er sich wenig erfreut über seine neue Position, will sich aber voll in den Dienst der Mannschaft stellen und auch dort sein Bestes geben. In den bisherigen Testspielen funktionierte dies ja schon ganz gut. Sollte Vaclav Kolousek aus irgendwelchen Gründen nicht verpflichtet werden, besteht immerhin noch die Chance das Kogler die 10ner-Position ausfüllen darf. Wir gehen aber mal davon aus, dass der 35-jährige Tscheche noch verpflichtet und demnach als Regisseur im Mittelfeld agieren wird. Mit ihm soll dann Florian Metz als defensiver Part die Zentrale der Mannschaft bilden.

Auf der linken Seite wird es noch spannend. Leonhard Kaufmann wusste als einer der Wenigen in der Abstiegssaison zu gefallen. Trotzdem ist sein Stammplatz in Gefahr. Der nach seiner Leihe von Grödig zurück gekommene Benjamin Freudenthaler beackert den linken Flügel derzeit in beachtlicher Form und gilt als Favorit für den Startplatz im linken Mittelfeld.

Die Viererkette des LASK wird wohl mit Rene Aufhauser und Rückkehrer Christoph Kobleder in der Innenverteidigung und mit Robert Schellander sowie Dominik Stadlbauer an den Außenpositionen besetzt. Letzterer – von der Regionalliga-Meistermannschaft hochgezogen – hat sich mit soliden Leistungen für einen Platz in der ersten Elf empfohlen und wird bis zur vollen Genesung von Florian Hart seine Chance bekommen. Im Tor ist Thomas Mandl gesetzt. Sollte dieser mal ausfallen (Gott bewahre) braucht den LASK-Fans aber auch nicht Angst und Bange werden. Mit Pavao Pervan haben die Linzer einen exzellenten Ersatztorhüter. Im Spiel gegen Preto hielt er mit seinen Paraden, die Führung – und damit den Sieg – für den LASK in der zweiten Halbzeit fest.

Der Kader als Ganzes hat durchaus die Qualität um den direkten Aufstieg zu schaffen. Selbst für einen kontinuierlichen Aufbau über mehrere Jahre sind alle Möglichkeiten gegeben. Ach ja, da war ja mal was! Der Name des Vereinsbosses Peter-Michael Reichel, steht bekannterweise nicht unbedingt für Kontinuität. Sollte Schachner dieses Jahr in der zweiten Liga als Trainer beim LASK überstehen, so wäre er der am längsten beschäftigte Trainer unter PMR seit Karl Daxbacher.

Überhaupt ist es still geworden um den Welser Damentennisturnier-Veranstalter. Für die Vereinsführung war der Abstieg – wie wir berichteten – kein Untergang. Im Jänner 2011, wo der LASK nur 3 Punkte Rückstand auf den direkten Konkurrenten Mattersburg hatte, meinte Fr. Sandra Reichel noch vor versammelter LASK-Fanschar: “Naja, dann steigt der LASK eben ab – wir haben uns schon einmal davon erholt, es wird uns auch ein zweites Mal gelingen“. Ein Zeichen für Kampfgeist und Wille zur richtigen Zeit sieht anders aus. Zumindest unrecht hatte sie wohl nicht. Der LASK ist abgestiegen und befindet sich sportlich wieder auf dem Weg der Besserung. Auch der Herr Papa hält sich – wie schon mehrmals von ihm verkündet – im Hintergrund. Dies kann aber auch an seinem Terminkalender liegen. Immerhin ist gerade Hochzeit im Tenniszirkus.

Seit1908
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