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28. April 2011
Die SV Ried – Die Mannschaft im Überblick

Mannschaft der SV Ried – ein Überblick

Die SV Ried ist am kommenden Samstag zum letzten Mal für unbestimmte Zeit Gegner des LASK in der Bundesliga. Zu diesem Anlass beleuchtet seit1908.at – wie gewohnt – die Mannschaft der Innviertler, die dank der guten Leistungen in dieser Saison nach 30 absolvierten Runden noch immer die Chance auf den Meistertitel hat

Tor:

Die Rieder verfügen in der Bundesliga aktuell wohl über die beiden am meisten ausgeglichenen Torhüter, Standardtormann Thomas Gebauer und Wolfgang Hesl, beide gebürtig aus dem benachbarten Bayern.
Gebauer, seit Sommer 2006 in Ried, zeigt mittlerweile schon einige Jahre konstant gute Leistungen und durfte auch schon die Auszeichnung „Torhüter des Jahres“ entgegennehmen, auch der Sprung in die österreichischen Hauptstädte zu den dortigen Klubs geisterte als Gerücht durch den Medienwald, schlussendlich entschied sich der Deutsche dann doch für die Sportvereinigung, der er so noch vertraglich bis zum Jahr 2013 erhalten bleibt. Aufgrund eines Kreuzbandrisses Gebauers, den er sich im August 2010 zuzog, holte man dank hervorragender Kontakte von Stefan Reiter nach Deutschland ebenso von dort Wolfgang Hesl, der mit durchwegs guten Leistungen Gebauer mehr als nur ersetzte und seinen Teil dazu beitrug, dass die Rieder einen absolut tollen Herbst spielten.
Die Zukunft Hesls erscheint ungewiss, er ist derzeit vom Hamburger SV geliehen, wo aber sein Vertrag ebenfalls mit 30. Juni ausläuft. Ein Engagement als 2. Torhüter der SV Ried in der nächsten Saison erscheint jedenfalls eher unwahrscheinlich, dafür hat sich der 25-Jährige schon zu solide präsentiert.

Verteidigung:

Mit Ewald Brenner, Oliver Glasner und Mark Prettenthaler bilden 3 Spieler das Rückgrat der Abwehr, welche auch schon in schwarz-weißen Farben zu sehen waren. Vor allem Glasner, der vor kurzem sein 400. Bundesligaspiel im Dress der Rieder feierte, ist so etwas wie das Urgestein der Mannschaft, das praktisch alles Relevante der Bundesligageschichte Rieds in den letzten 16 Jahren erleben durfte.
Daneben stehen mit Jan-Marc Riegler und Martin Stocklasa zwei kopfballstarke Verteidiger bereit, die in der Innenverteidigung wie auch an den Seiten großflächig abräumen können. So wie Brenner auf rechts ein gesetzter Spieler ist, so zieht Thomas Schrammel auf der linken Seite seine Bahnen. Ursprünglich aus dem Rapid-Nachwuchs stammend konnte sich der gebürtige Burgenländer erst in Ried zum Stammspieler mausern und gilt mittlerweile auf der heiklen Position des Linksverteidigers mit seinen 23 Jahren als eine der heißesten Aktien der Bundesliga, was auch die Einberufungen zum Nationalteam unlängst bezeugen.

Mittelfeld:

Der defensive Abräumer und so etwas wie ein erblühtes Mauerblümchen der Saison ist Florian Mader, der seit 3 Saisonen nun in Ried ist und heuer zu einem absolut bundesligareifen Kampfschwein aufgestiegen ist, welches im Rieder Angriffspiel den offensiven Kräften notwendigerweise den Rücken freihält. An den Flanken des Rieder Angriffspieles befinden sich zur Linken der junge Steirer Daniel Royer, auf rechts der Langzeitlegionär und Routinier Stefan Lexa. Royer, vor einem Jahr aus Pasching zu den Riedern gestoßen, sorgt mit seinen Flankenläufen und präzisen Flanken ständig für Torgefahr. Selbst auch gerne den Abschluss suchend, hat sich Royer mit 4 Toren und 6 Assists schon in die Notizbücher diverser Vereine geschrieben und wird wohl das Potenzial für ein Engagement im Ausland oder anderweitig in der Bundesliga besitzen.
In der Zentrale für die Offensive war über weite Strecken in der Saison der im Sommer neu gekommene Spanier Ivan Carril zuständig, der im Herbst eine wirklich sehenswerte Leistung bot. Mittlerweile wurde er aber von einem der Senkrechtstarter der Saison, Anel Hadzic (20), ausgebootet. Ursprünglich für das defensive Mittelfeld gedacht kann sich Hadzic, der seit 1999 in Ried spielt, in der Offensive besser entfalten und kann mit seinem jungen Alter immerhin schon mehr als 100 Bundesligaspiele vorweisen.
Als starke Ergänzung von der Ersatzbank kann der Spanier Nacho im Offensivbereich der Schnittstelle Mittelfeld/Sturm als Option von der Bank gebracht werden, wenngleich er momentan die Durchschlagskraft der Vorsaisonen ein wenig vermissen lässt.

Sturm:

Wenn man eine Schwachstelle im Kader der Rieder suchen möchte wird man am ehesten noch in den Sturmreihen fündig. Ganze 3 Stürmer stehen Trainer Paul Gludovatz zur Verfügung, weswegen auch sein geniales System 3-3-3-1 ein notwendiges Mittel zum Zweck sein muss. Einen absoluten Volltreffer landete man mit dem vor der Saison verpflichteten Spanier Guillem, der bislang satte 10 Treffer landen konnte und die Erwartungen in jeder Hinsicht rechtfertigte. Im Frühjahr klappt es mit dem Tore schießen nicht mehr ganz so gut, nur 2 Treffer gelangen ihm bis dato im Jahr 2011. Auch ein Grund für Gludovatz den jungen Braunauer Jus-Studenten Markus Hammerer zu forcieren, welcher im Frühjahr schon 3 Tore erzielt und somit seinen Status als Rieder Sturmhoffnung der Zukunft manifestiert hat. Sein gröbstes Problem ist derzeit einfach noch die Chancenauswertung, die zu wünschen übrig lässt. Auch ist er körperlich für das System einer Solospitze eher ungeeignet, weswegen er sich gerne ein wenig auf die Seite oder nach hinten fallen lässt. Der 3. im Bunde, Robert Zulj, trug schon das Dress vom LASK im Nachwuchs wie auch jenes der Fußballakademie Linz und wechselte vor dieser Saison zu den Schwarz-Grünen, wo er aber bei der genannten Konkurrenz bislang nur zu Kurzeinsätzen kommt.

Der Trainer:

Gludovatz’ Lebenslauf ist eher ungewöhnlich, durchlief er doch mehrmals mit seinen Mannschaften im ÖFB-Nachwuchstrainerteam diverse Zyklen und besann sich erst spät darauf auch einmal Profi-Mannschaften trainieren zu wollen. Das Engagement bei der SV Ried dauert nun schon bald 3 Jahre (in dieser Zeit verbrauchte der LASK ganze 7 Trainer) und war zwar nicht immer eine Liebesbeziehung, da der gebotene Fußball zeitweise eher Schonkost war, doch das Fußballverständnis Gludovatz’ harmoniert hervorragend mit der Rieder Philosophie eines Fußballvereines. So kann sich Ried glücklich schätzen, noch mindestens 1 Jahr den Taktikfuchs bei sich auf der Trainerbank zu wissen.

Stichwort Kontinuität:

In Ried weiß man, wie man auf mehrere Jahre gesehen eine Mannschaft zusammenstellt und sie zusammenwachsen lässt. Nicht weniger als 7 Spieler in der Standard-Aufstellung heuer (Gebauer – Glasner – Stocklasa – Brenner – Mader – Hadzic – Lexa) sind schon 3 oder mehr Saisonen in Ried, kennen die Laufwege der anderen so gut wie auswendig und harmonieren dementsprechend. Im Vergleichszeitraum spielten beim LASK über 50 Spieler und gerade einmal Thomas Piermayr und Florian Hart, lange alles andere als Stammspieler, sind beim LASK mehr als 2 Saisonen dabei, eine sichere Ursache für die Welten, die derzeit zwischen den beiden Klubs liegen.

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