MENUMENU
Der LASK beginnt mit Heute die Mission “direkter Wiederaufstieg”. Gegner dabei ist der FC Lustenau, wo Johann Kogler – von den Fans damals liebevoll “Koksi” genannt – seit letzter Saison Trainer ist. Für seit1908.at nahm sich der ehemalige LASK-Mittelfeldspieler Zeit und sprach mit uns über die derzeitige Situation in Lustenau, seine Zeit beim LASK, sowie die Erwartungen für die neue Saison.
seit1908.at: Du gehst in deine zweite Saison als Trainer des FC Lustenau. Was erwartest du heuer von deiner Mannschaft und wie ist die Erwartungshaltung im Umfeld?
Johann Kogler: Es ist so, im letzten Jahr war es allgemein etwas leichter. Die Spieler hatten sich zum Großteil bereits gekannt. Heuer wirds da etwas schwieriger. Fast alles ist neu, da benötigt es sicher noch eine gewisse Kennenlernphase. Letzte Saison war unser Ziel, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Heuer gehts in die ähnliche Richtung. Natürlich wollen wir aber schauen, dass wir wieder etwas weiter rauf kommen.
Etliche Leistungsträger verließen den Klub. War der Umbau (wirtschaftlich) notwendig oder konnten viele Spieler einfach nicht gehalten werden?
Wirtschaftlich war das gar nicht so sehr das Problem. Unser Klub ist eine sehr gute Plattform für die Spieler, sich für höhere Aufgaben zu präsentieren. Das haben wir so auch unseren Spielern kommuniziert. Ganz ehrlich: Mich freuts für jeden Einzelnen, der den Sprung geschafft hat. Das gleich so viele den den Klub verlassen haben ist einfach Pech für uns.
Mit “Kobi” haben wir nicht nur einen guten Fußballer, sondern auch einen super Menschen verloren. – Johann Kogler über den Abgang von Christoph Kobleder
Welchem deiner jungen, talentierten Spieler traust du in dieser Saison den großen Durchbruch zu?
Schwer zu sagen. Wir haben wieder etliche junge Kicker dabei. Ein Marcel Holzmann zum Beispiel bleibt uns noch ein Jahr erhalten. Er hat großes Potential und hatte bereits Angebote aus der Bundesliga. Aber es gibt mehrere, die es schaffen können. Es liegt ja nicht nur am Spieler alleine. Wenn die Mannschaft funktioniert, ist es für die Spieler zwangsläufig auch einfacher konstant gute Leistungen zu bringen.
Auch der LASK spielt wieder in der zweiten Liga. Kann der sofortige Wiederaufstieg deiner Meinung nach gelingen? Was wird der Knackpunkt sein?
Der LASK ist ein großer Verein. Von Infrastruktur, Fans, Umfeld her in Österreich mitunter ein Topverein. Was die genauen Gründe für den Abstieg waren kann ich leider nicht beurteilen. Aber das Ziel für den LASK müsste unweigerlich der Aufstieg sein. Aber auch beim LASK hat sich im Kader viel getan. Sie müssen sich, wie wir, auch erstmal finden. Das Potential ist aber aufjedenfall da um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Mit Altach zählt der LASK für mich als Topfavorit.
Du hattest letzte Saison Christoph Kobleder unter deinen Fittichen. Wie hat er sich entwickelt? Kannst du dir ihn als Stammspieler beim LASK vorstellen?
Absolut. “Kobi” kam nach der Verletzung von Eisele in die Stammformation und hat ihn überragend ersetzt. Wir hätten ihn gerne noch länger in Lustenau behalten. Auch als Typ ist er großartig. Er hat sich nie beschwert oder hat gejammert. Wir haben mit ihm nicht nur einen guten Fußballer, sondern auch einen super Menschen verloren. Ich bin also überzeugt, dass er beim LASK seinen Platz in der ersten Elf finden wird.
Ganz klar: Wir wollen gegen den LASK punkten! – Johann Kogler über den heutigen Saisonstart gegen seinen Ex-Klub
In Vorarlberg gibt es auf mehr oder weniger kleinem Raum drei Klubs, die sich im Profifußball erfolgreich halten. Verwundert es dich da, dass es dem LASK im größeren Wirtschaftsraum Oberösterreich nicht gelingt, sich breiter / bundesligatauglich aufzustellen?
Das kann ich von hier aus nicht ordentlich beurteilen. Ich habe früher gerne überall meinen Senf abgegeben. Jetzt aber schaue ich nur auf meine Arbeit hier in Lustenau.
Du hast drei Saisonen lang für den LASK gespielt. Denkst du manchmal noch an die Zeit zurück und hast du spezielle Erinnerungen an dein Engagement in Linz?
Wenn ich zurückdenke an die Zeit, wo gegen Rapid oder Salzburg über 15.000 Leute im Stadion waren – das war ein Traum. Ich bin auch noch mit Mitspielern aus meiner damaligen LASK-Zeit in Kontakt. Peter Stöger oder Markus Scharrer zum Beispiel. Wenn ich in Linz bin, nehm ich mir auch gerne die Zeit und besuche alte Kollegen von damals.
Abschließend: Wie wird sich der FC Lustenau morgen dem LASK und seinen Fans präsentieren? Was können wir erwarten?
Wir werden uns sicher nicht hinstellen und sagen, wir möchten knapp verlieren. Ganz klar: Wir wollen gegen den LASK punkten! Dass das schwer wird ist uns aber klar. Aber für den LASK ist es eine Umstellung von der Bundesliga in die “Heute für Morgen”-Liga. Schön Fußball spielen alleine reicht da nicht.
Vielen Dank für deine Zeit. Wir wünschen dir und dem FC Lustenau alles Gute für die neue Saison!
Shortfacts:
– Johann Kogler war zwischen 1996 und 1999 ganze 61 mal im schwarz-weißen Trikot zu sehen. Dabei erzielte der ehmalige Mittelfeldmotor 5 Treffer.
– weitere Station als Spieler: Wolfsberger AC, GAK, Vorwärts Steyr, Admira Wacker, Spvgg Greuther Fürth, SW Bregenz, Austria Lustenau, Vfb Hohenems, Viktoria Bregenz
– In der Zeit zwischen 1994-95 streiter er 7 mal das Nationalteam-Trikot über. Treffer gelang ihm dabei aber keiner