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24. June 2011
LASK besiegt FC Wels im Testspiel 6:1

FC Wels – LASK 1:6 (0:2)

Der Wettergott ließ zwar seine Muskeln spielen, doch letzten Endes hätten die rund 400 Besucher im oberösterreichischen Regau die überdachte Tribüne nicht gebraucht. LASK Trainer Schoko Schachner hatte zwar den nahezu kompletten Kader in seinem Mannschaftsbus, von den mitgereisten Kickern kamen jedoch mit Rene Aufhauser, Leo Kaufmann, Lukas Kragl und Florian Hart einige wenige nicht zu ihrem Einsatz.

Der LASK startete wie gewohnt im Schachnerschen 4-4-2 ins Spiel gegen den FC Wels. Das Tor hütete der weitgehend unbeschäftigte Thomas Mandl, davor agierte die Kette mit Kapitän Robert Schellander, Christoph Kobleder, Uli Winkler und Shawn Barry. Das Vierermittelfeld bildeten Benjamin Freudenthaler auf links, Daniel Kogler auf rechts und die beiden Testspieler Anton Dunkovic und Philipp Hütter in der Zentrale. Vorne verrichteten die Neoeinkäufe Aigner und – etwas zurückgezogen – Unverdorben ihre Arbeit. Die Welser boten ihren Neobayernbomber Benjamin Neunteufel ebenso von Beginn an auf, nach 20 Minuten war die Luft jedoch raus. Überhaupt: Dem Regionalligisten war der noch ausständige Trainingsbetrieb deutlich anzusehen. Körperlich zwar noch im halbwegs akzeptablen Zustand war es vor allem die fehlende Spritzigkeit und – gegen Spielende – vor allem die Kondition, die ihnen ein besser Ergebnis vermieste. Rein spielerisch konnten die Rot-Grünen die Partie über weite Strecken offen gestalten. Der LASK zwar stets besser, doch selten dominant.

In der ersten Halbzeit probierten die Athletiker viel über die Flügel, wobei die linke Seite mit einem starken Freudenthaler die bessere war. Vor allem im Zusammenspiel mit Schellander konnte der Rückkehrer auf der linken Flanke oftmals gefährlich in Erscheinung treten. In Punkto Spielaufbau agierte die Mittelfeldzentrale im ersten Durchgang eher unauffällig. Dunkovic fand nur langsam in die Partie. Sturms Philipp Hütter gefiel jedoch stellenweise mit seinem Kurzpassspiel. Bemerkenswert spielte auch Christoph Kobleder auf. Im Innenverteidigergespann mit Winkler war er der dominantere Mann, körperlich stark im Zweikampf und auch hinsichtlich der Spieleröffnung der deutlich bessere der beiden. Im Angriff zeigten Aigner und Unverdorben, dass sie bereits gut miteinander harmonieren, die Laufwege schon ein System erkennen lassen und sich beide nicht zu schade sind, auch hinten die Bälle zu holen und – was im Vergleich zur Vorsaison stark auffiel – die Kugel vorne auch halten können.

Trainer Schachner mischte seine Elf zur Halbzeit ordentlich durch. Pavao Pervan löste Thomas Mandl ab, Flo Metz ersetzte Winkler, Dominik Stadlbauer durfte anstelle von Shawn Barry ran und auf links bekam der junge Kevin Wimmer seine Chance, der ob seiner Physis und das Vermögen, diese entsprechend einzusetzen durchaus zu gefallen wusste. Im Mittelfeld bekam Ali Hamdemir die Rolle des Sechsers zugeteilt, die er ohne Tadel, jedoch auch ohne zu glänzen erfüllte. Die Flügel beackerten im zweiten Durchgang Varga und der 17-jährige Testspieler Jovanovic. Einzig Dunkovic und Unverdorben durften auf dem Platz bleiben. Die Gewissheit, hinter sich mit Hamdemir noch einen Abräumer zu haben schien den Kroaten regelrecht zu befreien. Seine Leistungskurve im zweiten Abschnitt zeigte stark nach oben, er schaltete sich immer wieder gut in die Offensive ein und machte nach dem zwischenzeitlichen Welser Anschlusstreffer mit seinem Tor zum 3:1 den Sack zu.

Hannes Aigner blieb zur Pause ebenso draußen, Florian Templ durfte statt ihm ran. Seine Stärken in der Physis spielte der Neuzugang in den Zweikämpfen gut aus, offenkundig – und wenig verwunderlich – hingegen traten die fehlenden Automatismen hinsichtlich Laufwege zu Tage. Er brauchte letztendlich eine gute Viertelstunde, um ins Spiel zu finden, wurde er doch zumeist außerhalb des Sechzehners angespielt, wo er seine Gefährlichkeit schwer ausspielen konnte. Als in der 61. Minute auch noch Unverdorben für den jungen Schröger Platz machte (auch Sebastian Wimmer kam für Christoph Kobleder), welcher jedoch im Mittelfeld agierte und somit Templ zur Solospitze machte, fühlte sich der Ex St. Florianer in seiner Rolle deutlich wohler und wurde zunehmend gefährlicher. Giftig im Zweikampf, schwer vom Ball zu trennen und ganz klar im Strafraum zu Hause.

regau3Fazit: Der LASK wusste gegen noch in der Sommerpause befindliche Welser zu überzeugen. Hinten zeigte vor allem Kobleder auf, dass er gerne in die Startelf möchte, die Flügel mit Kogler und Freudenthaler könnten in der kommenden Saison durchaus zur Waffe des LASK werden. In der Zentrale wussten die beiden Testspieler Hütter und Dunkovic durchaus zu gefallen. Ob letzterer im Vergleich zu Klodian Duro eine wesentliche Verstärkung darstellen könnte, ist nach so kurzer Zeit schwer abzusehen. Im Angriff sind – soweit lehne man sich jetzt aus dem Fenster – Aigner und Unverdorben eine gute Partie, die bereits jetzt über eine bemerkenswerte Eingespieltheit verfügen.

Schlussendlich sollte all den schönen Worten zum Trotz noch einmal darauf hingewiesen werden, dass der heutige Gegner in seiner Verfassung natürlich kein Gradmesser ist. Möchte man aus diesem freundschaftlichen Test jedoch etwas mitnehmen, darf man wohlwollend registrieren, dass dem personell doch wieder stark veränderten LASK schon jetzt ein gewisses System und Trainer Schachner so etwas wie ein „Game Plan“ anzusehen ist.

 

Die Statistik zum Spiel:

1. Halbzeit: Mandl – Schellander, Kobleder, Winkler, Schellander – Kogler, Hütter, Dunkovic, Freudenthaler – Aigner, Unverdorben

2. Halbzeit: Pervan – Stadlbauer, Kobleder (61. Seb. Wimmer), Metz, Kevin Wimmer – Varga, Hamdemir, Dunkovic, Jovanovic – Templ, Unverdorben (61. Schröger)

Torschützen: 0:1, Aigner (23.) – 0:2, Eigentor (25.) – 1:3, Dunkovic (80.) – 1:4, Varga (85.) – 1:5, Schröger (88.) – 1:6, Templ (90.)

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