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4. April 2011
LASK – FC Salzburg

Zur 27. Runde empfing der LASK am vergangenen Sonntag den amtierenden Meister FC Salzburg. Da Abstiegskonkurrent Mattersburg bereits am Samstag in Ried punkten konnte, war für die Linzer ein Sieg schon Pflicht.

Welcome back Eddie!

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Der LASK musste beim Spiel gegen Salzburg auf Klodian Duro verzichten. Der Albaner hatte beim 0:0 in Wien die gelb-rote Karte gesehen. Walter Schachner stellte neben den Tschechen Lukás Rene Aufhauser in die Innenverteidigung. Die Außenpositionen besetzten Schellander (links) und Florian Hart (rechts). Überraschend dafür war, dass Thomas Piermayr in die Mittelfeldzentrale gerückt wurde. Ansonsten blieb die LASK-Elf gegenüber dem Spiel bei Rapid Wien unverändert. Beim FC Salzburg kehrte Eddie Gustafsson an jenen Ort zurück, wo er sich vor fast genau einem Jahr bei einem Zusammenprall mit LASK-Stürmer Lukas Kragl das Schien- und Wadenbein gebrochen hat. Der gebürtige US-Amerikaner mit schwedischen Pass wurde von den Linzer Fans mit einem “Welcome Back”-Transparent empfangen.

Der LASK – wie immer unter Trainer Schachner – mit einer sehr engagierten Anfangsphase. Die erste größere Chance fanden jedoch die Salzburger in Minute 9 vor. Bukva verlor im Aufbauspiel unnötig den Ball – Mendes kam nach schöner Kombination am Strafraum zum Schuss, doch zum Glück knapp am Tor von Thomas Mandl vorbei. 3 Minuten später dann die erste Möglichkeit für den LASK durch Stürmer Tenesor, der eine Flanke von Bukva per Kopf über das Gehäuse setzte. Die Schwarz-Weissen waren in den ersten 20 Minuten klar das spielbestimmende Team. Immer wieder kamen sie gefährlich an den Strafraum der Gäste. Die größeren Chancen erspielten sich aber die Salzburger. Nach einer Flanke von Bodnar war Mendes im 5-Meter-Raum frei zum Kopfball gekommen. Doch Mandl reagierte gedankenschnell und konnte den Ball noch über die Latte lenken.

Wenig meisterlich

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Die Salzburger waren an diesem Spieltag spielerisch nicht ganz auf der Höhe. Ballverluste und Fehlpässe gab es seitens der Gäste relativ häufig zu sehen. Was jedoch auch am starken Vorchecking der Linzer lag. Vor allem in der Defensive agierten die Schwarz-Weissen kompakt. Der LASK war stets in Bewegung, immer am Mann und mit viel Engagement konnte man einen Spielaufbau des Gegners verhindern.  So auch in Minute 30. Salzburgs Außenverteidiger Bodnar mit einem fatalen Fehlpass direkt in den Lauf von Kragl, der auf das Tor von Gustafsson zulief. Mit einem Hacken in die Mitte lies er der Verteidigung keine Abwehrchance – sein Schuss aus gut 22 Metern ging jedoch deutlich über das Tor.

Die erste Chance der zweiten Halbzeit hatten wieder die Linzer. Tenesor kam am Strafraum zum Schuss. Dieser zog jedoch flach am langen Eck vorbei. Im Gegenzug dann die Salzburger mit ihrer ersten heraus gespielten Aktion. Ein schöner Pass durch Mittelfeld und Abwehr des LASK fand Svento auf der linken Seite. Sein Pass in die Mitte erreichte Christoph Leitgeb am langen Pfosten. Den Schuss aus 10 Metern wurde aber vom Abräumer Lukás im letzten Moment noch abgeblockt. In Minute 48. dann die Erlösung für den LASK. Piermayr kommt über rechts zum Flanken. Seine erstklassige Vorlage fand den Kopf von Leonhard Kaufmann, der den Ball nur noch in das Tor einnicken musste. Dem Spielverlauf entsprechend, war die Führung für den LASK durchaus verdient.

Vorsicht – es geht abwärts!

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Nur zwei Minuten später die nächste Möglichkeit für Schwarz-Weiss. Ein schöner Pass über Links in die Spitze findet Lukas Kragl. In vollem Lauf ging sein Schuss aus 17 Metern nur knapp über die Querlatte. Das hätte die 2:0-Führung sein können. Der LASK zog sich trotz der Führung nicht zurück. Der Angriff der Linzer war an diesem Tag in guter Form. Vor allem der spanische Stürmer Tenesor war von den Gästen schwer in den Griff zu bekommen. Stark im Zweikampf, stets anspielbar und auch in Puncto Technik hat der 27-jährige ebenso seine Qualitäten. Der LASK in weiterer Folge mit guten Angriffen jedoch ohne gröber gefährlich zu werden. Bullen-Trainer Huub Stevens musste reagieren und brachte in der 55. Minute mit Boghossian und Jantscher zwei neue Kräfte im Angriff. Von da an waren die Salzburger am Drücker.

Nur eine Minute später hatte erneut Mendes nach einer Svento-Flanke die Chance zum Ausgleich. Doch erneut verfehlte sein Schuss das Tor. Dann kurze Aufregung am Spielfeld. Bei einem harten aber fair geführten Zweikampf von Schellander gegen Bodnar verlor der Ungar seine Nerven und ging auf den LASK-Verteidiger los. Nach einer verbalen Auseinandersetzung der Beiden – mit Pfiffe des LASK-Fanblocks begleitet – wurde die Partie mit Einwurf für den LASK weitergeführt. Die Gäste kamen immer besser in die Partie. Ein Angriff folgte dem Nächsten. In Minute 70. war es dann soweit. Der ehemalige LASKler Roman Wallner traf bei seinem Freistoß aus gut 30 Metern Piermayr in der Mauer, der den Schuss unhaltbar für Thomas Mandl zum Ausgleich abfälschte. Wieder einmal ein sehr unglückliches Gegentor für den LASK, der ab dem Ausgleich – ob der hohen Laufbereitschaft in der ersten Hälfte – platt schien und zu keiner weiteren Chance mehr kam. Anders die Salzburger, die in der letzten Viertelstunde beinahe Chancen im Minutentakt vorfanden. Der LASK versuchte nur noch durch Fouls den Spielaufbau der Gäste zu stören. Es blieb dann auch beim 1:1 und der alles in allem verdienten Punkteteilung.

Wir mögen uns vielleicht wiederholen, aber mit etwas mehr Glück hätte der LASK auch in diesem Spiel als Sieger vom Platz gehen können. Die Spiele bis zum Saisonende werden immer weniger. Der LASK ist aber nach wie vor in der selben Ausgangslage. Ohne Siege wird das ohnehin schwierige Ziel Klassenerhalt nicht möglich sein. Vielleicht klappts ja bereits in der nächsten Woche beim “Rückspiel” in Salzburg.

Die Fans

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Vor dem Spiel versammelten sich rund 250 Fans vor dem VIP-Club zu einem “Welcome back 2.Liga”-Sektpicknick. Mit dieser Protestaktion – sarkastisch an die Feierlichkeiten im VIP-Club nach der 0:1 Heimniederlage gegen Innsbruck angelehnt – zeigten die Fans abermals auf, dass sie mit der Vereinsführung des LASK nicht einverstanden sind. Das diesjährige Abstiegsszenario hätte es in Linz in dieser Form niemals geben dürfen. Die verantwortlichen Köpfe müssen rollen – so der Tenor der Fans. Beim Spiel selbst erinnerte die Stimmung an die guten alten Zeiten, wo der LASK noch etwas weiter oben in der Tabelle zu finden war. Der LASK-Fanblock zeigte sich wieder in Bestform und unterstützte die Mannschaft vorbildlich. In der 20. Minute (19. Minute und 8 sec.) wurden zum Protest Zettel mit der Aufschrift “REICHEL RAUS” in die Höhe gehalten. Zur Halbzeit besuchte der gesperrte Klodian Duro die LASK-Fans im eigenen Sektor und versorgte sie mit Snacks aus dem Hause Pizza Mann. Leider blieb aber der Jubel für einen Sieg gegen Meister Salzburg aus. Die Mannschaft kam nach dem Spiel noch zu den Fans um sich höchstpersönlich bei den Anhängern für die Unterstützung zu bedanken.

Zum Ende hin noch ein “netter” Gruß an den ORF. Wer einen PMR bemitleidet und in Schutz nimmt, kann in den letzten Jahren wohl nicht wirklich aufgepasst haben.


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