News

2. September 2022
Wo ist sie hin?

Wir schreiben das Jahr 2017. Warme Sonnenstrahlen scheinen auf unser Haupt, die Vorfreude auf die neue Saison steigt, schließlich finalisierte man mit dem Aufstieg frühzeitig die Rückkehr in die Bundesliga.

Wie sagt man so schön? Das Werkl rannte! Oliver Glasner hatte mit seinem Trainerteam ein durchgängiges und sehr erfolgreiches Spielsystem implementiert, welches uns gleich in der ersten Bundesliga-Saison einen internationalen Startplatz bescherte.

Ein Fakt der uns später jedoch noch im negativen Sinne beschäftigen sollte.

Doch vorerst lief Alles wie am Schnürchen, mit den sportlichen Erfolgen schien es auch so, als würden sich die Vereinsverantwortlichen ernsthafte Gedanken machen, wie man den Schwung des sportlichen Erfolgs mitnehmen könnte.

Die Überlegungen fruchteten und so wurde ein großer Schritt getan. Bei bei der Meisterfeier wurden schließlich die ersten in Eigenregie produzierten Dressen präsentiert. Unter dem Markennamen „Forza ASK“ schaffte der LASK etwas, was im europäischen Profifußball einzigartig war.

„Damit setzen wir ein klares Zeichen zu unserem Verein und unserer starken Marke“ ließ Präsident Siegmund Gruber per Presseaussendung verlautbaren.

Doch damit nicht genug, neben der Stärkung der Marke, gab es für den Entschluss selbst zu produzieren mehrere Gründe: Flexibilität in der Produktion und leistbare Preise für den Endkunden. Diese Kombination an Benefits erlaubte es dem LASK sogar pro verkauftem Auswärtstrikot 19,08 Euro an den vereinseigenen Nachwuchs zu spenden.

Der LASK beschritt also einen Weg, der durchwegs positiv aufgenommen werden konnte, man durfte gar von einem Vorzeige-Projekt sprechen.

So funktioniert identitätsstiftendes Marketing, zu wissen was die eigene Marke wert ist, darauf zu bauen die Marke weiter zu stärken und das Alles auch noch zu Gunsten der Fans. Chapeau!

Doch mit den sportlichen Erfolgen und dem damit verbundenen Vizemeistertitel in der Saison 2018/19, tat sich ein Problem auf. Die Marke „Forza ASK“ war im Markenpool der UEFA nicht vertreten und so musste für das Champions League Play Off im Jahre 2019 eine Lösung gefunden werden. Diese war schnell gefunden und man tat das, was man zu diesem Zeitpunkt am Besten konnte. Man fand ein Schlupfloch.

BWT gründete eine eigene Ausrüstungsfirma und trat nunmehr als Ausrüster des LASK auf. Selbstverständlich nur in jenen Spielen, in denen es von Nöten war. Jaja.

Netter Nebeneffekt: der LASK konnte neben Zipfer plötzlich einem zweiten Sponsor Platz auf der Dress bieten. Praktisch.

Der Anfang war getan, BWT drängte mehr und mehr in den Vordergrund und nunmehr findet man das oberösterreichische Unternehmen als Ausrüster prominent vertreten im Fanshop. Polos, Trainingsshirts, Dressen, Jacken etc. BWT so weit das Auge reicht.

Individualität? Fehlanzeige! Ein großer Teil der Fanartikel findet sich auch 1:1 ohne LASK Branding im Webshop von BWT wieder.

Keine Rede mehr von eigener Identität, der LASK schwächte seine eigene Marke, anstatt diese weiter zu stärken.

Und so fragen wir uns: Wo ist sie hin – die Marke „Forza ASK“?

Weiters stellen sich uns folgende Fragen:

– Wann wurde der Entschluss gefasst die Eigenmarke „Forza ASK“ gänzlich fallen zu lassen?

– Was waren die ausschlaggebenden Gründe hierfür?

– Fließen weiterhin 19,08€ pro verkaufter Auswärtsdress in den vereinseigenen Nachwuch?

– Welche Summe konnte durch den Verkauf der Auswärtsdressen bisher an den vereinseigenen Nachwuchs übergeben werden?

In freudiger Erwartung auf die Beantwortung dieser Fragen verbleiben wir mit einem lauten „FORZA ASK“!

Stein des Anstoßes diesen Text zu verfassen, war folgender Kommentar auf Facebook:

Verfasser des Textes: Fabian Gunnesch

Harald Sonnberger
Tags: