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9. May 2011
Zur Lage der Nation – Politik im Stadion

Am 17. Juli des vergangenen Jahres begann mit einem Auswärtsspiel beim SC Magna Wiener Neustadt eine Schreckenssaison, die uns schlussendlich den 6. Abstieg der Vereinsgeschichte bescheren sollte. Mit 4 Strafstößen in einer Halbzeit, einer Niederlage von 5:0 und zeitweiliger Unterbrechung durch unsere Auswärtsfahrer auf dem Spielfeld bekam der Zuseher Einiges geboten. Auch mehrere bedenkliche Fangesänge konnten registriert werden, die die Zeitungsfritzen gleich wieder den bösen LASK-Fan erschaffen ließen. Dies soll auch eine kleine Stellungnahme sein, wie wir die Sache sehen.

These 1: Der LASK-Fan ist generell im rechten Spektrum anzusiedeln

Einen solchen Satz zu lesen tut sehr weh, zumal diese Pauschalität in Medien gerne zu Hilfe genommen wird, um die Dramaturgie zu erhöhen. Ein Stadion voller Menschen ist nichts Anderes als ein Spiegel der Gesellschaft, wo sämtliche politischen Einstellungen zu Tage treten, da der Fußball für uns Fans seit jeher eine Form der Unterhaltung ist, bei dem man sich auch abreagieren und die Seele baumeln lassen kann. Niemals kann man auch als Kurve mehrere hundert bis tausend Leute soweit kontrollieren, dass idiotische Sprüche komplett unterbunden werden, man kann aber sehr wohl dafür sorgen, dass sie kein Gehör finden.

Die führende Meinung ist: Alles für den LASK – nichts für Interessen Dritter, wie immer sie auch ausgeprägt sein mögen. In einem Sport, der auf Freundschaft, Zusammenhalt und die Spannung im Spiel 22 Akteure aufbaut, haben solche ewig gestrigen Floskeln wie Klassenkampf, Fremdenhass und dergleichen nichts verloren.

Seit jenem Spiel in Wiener Neustadt konnte man kaum noch Sprüche in irgendeine politische Richtung im Block vernehmen – auch das ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier Unterwanderung betrieben wird, welche genau so lange betrieben wird, wie man Anhänger dafür findet. Solche Menschen sind keine LASKler und werden von uns auch nicht so gesehen.

These 2: Der LASK-Fan ist gewalttätig und aggressiv

Der LASK bekam nach der Wiener Austria in der letzten Saison die meisten Anzeigen gegen sich ausgesprochen. Ein untrügliches Zeichen von Gewalt im Stadion? Mitnichten. Genau genommen stammen die meisten unserer Anzeigen nämlich von Verstößen gegen das Pyrotechnikverbot, welches seit dem Jahr 2010 in allen österreichischen Stadien herrscht. Im Sinne der Initiative „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ ist es uns bis heute eine Freude, in regelmäßigen Abständen unter kontrollierbaren Umständen pyrotechnische Gegenstände im Block zu zünden, weil es unserer Auffassung nach einer guten Stimmung zuträglich ist.

Im Gegenzug sprechen wir uns gegen Böller aller Art und das Werfen pyrotechnischer Gegenstände auf das Spielfeld aus. 
Spiele des LASK sind wohl die sichersten aller Großklubs in Österreich. So wie praktisch keine Gästefans unschuldig zum Handkuss kommen, so kann auch jederzeit eine Familie mit Kindern ins Stadion kommen, ohne sich schämen zu müssen. Die kleinen Buben von heute sind die Blocksteher von morgen und das Zukunftspotential braucht jeder Verein und jede Kurve, um sich auf diesem, dem schönsten und intensivsten Wege dem Fußball zu widmen.

These 3: Der LASK-Fan vergisst durch den Präsidentenboykott auf die Unterstützung der Mannschaft

Auch so kann das nicht stehengelassen werden. Die Mannschaft wurde in dieser Saison in praktisch jedem Auswärtsspiel bei noch so beschissenem Wetter von zumindest einer Hundertschaft Anhänger begleitet. Für eine ordentliche Führung des Vereines muss das organisatorische Grundkonzept stimmen, weswegen unsere momentane sportliche Situation ziemlich mit den planlosen Aktivitäten unseres Präsidenten zu tun hat. Auch sind wir der Meinung, dass mit Herrn R kein Staat zu machen ist und deswegen ein gesunder sportlicher Weg ohne sein Zutun gegangen werden muss. Dies wollen wir seit mittlerweile 2 Jahren durch intensiven, aber friedlichen Protest aufzeigen.

Der Protest gegen den Präsidenten hat aber nie auch nur irgendwie negativ auf die Spieler Einfluss genommen, es sei auch noch einmal erwähnt, dass ein jeder Kicker, der sich für unsere Schwarz-Weißen zerreißt, in jedem Falle unsere Sympathie genießt, in welcher Liga es auch weitergehen wird.

Zu guter Letzt…

..sind wir guter Dinge, dass unsere Schwarz-Weißen mit euch, mit uns durch ein reinigendes Bad gehen werden. Der Verein wie der Block müssen und werden sich in den kommenden Jahren neu strukturieren, dass wir bald wieder in die Zukunft auch mit einem lachenden Auge schauen können, denn dieser LASK ist nicht umzubringen. 
Hunderte Leser halten uns jetzt seit einigen Monaten und Wochen die Treue und auch das macht uns Hoffnung, in der neuen Saison mit euch und den Kickern wieder alles für unsere Athletiker zu mobilisieren.

Seit1908
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