MENUMENU
Ein hochdramatisches Spiel bekamen die 1.550 Zuschauer (unter ihnen auch Ex-Trainer Karl Daxbacher) am Voithplatz gestern geboten, bei dem der LASK lange Zeit durch eine rote Karte von Hannes Aigner in Unterzahl agieren musste. Der Punkt war im Endeffekt zu wenig, da der WAC gleichzeitig sein Spiel in Grödig gewinnen konnte, die Leistung der Mannschaft war aber aus kämpferischer Sicht sehr in Ordnung.
Silvio Jr. und Kevin Wimmer waren im Vergleich zum letzten Spiel nun gegen St. Pölten neu in der Startelf, Sebastian Schröger rückte dafür auf die Bank und der Australier Richie Cardozo auf die Tribüne. Gleich von Beginn an ergab sich ein flottes Spiel mit Strafraumszenen für beide Mannschaften. Die Abseitsfalle der St. Pöltener funktionierte gut, der zweimal gut freigespielte Aigner stand immer den entscheidenden Fuß näher zum Tormann. Der LASK im Glück, als Gruberbauer den Ball in Minute 10 schön zur Mitte bringt und Segovia trocken einschießt – laut Assistent war dieser ebenfalls im Abseits (eine sehr knifflige Entscheidung).
Die 21. Minute markierte den Wendepunkt des Spieles, als Hannes Aigner mit gestrecktem Fuß im Mittelfeld gegen Jano zu spät kam und diesen von der Seite voll traf. Schiedsrichter Kollegger gab glatt rot – aus unserer Sicht hätte es gelb auch getan, nachdem Aigner zuvor für ein Foul auch mit gestrecktem Fuß nicht einmal eine Karte gesehen hatte. Alles schien schon schief zu laufen, da brachte auch schon Segovia – nach einer knappen halben Stunde – die Niederösterreicher per Elfmeter in Führung. So kam es zum Strafstoß: Nachdem der Spanier zunächst ausgerutscht war, rappelte er sich wieder auf, spielte den Ball an Winkler vorbei und dieser ließ das Bein stehen – diese Entscheidung ging wohl in Ordnung.
Der LASK, im Rückstand und einem Mann weniger, packte nun die Kämpferqualitäten aus. Hinten stand die Abwehr plötzlich sicherer, Hart und Wimmer auf den Außenbahnen schalteten sich oft in die Angriffe mit ein, wo Kaufmann und Silvio stets wirbelten und ein gutes Spiel machten. Der Ausgleich war ein logischer Schritt, dass der LASK sich in diesem Match nie aufgab. Rafinha steckte für Kevin Wimmer durch, unser Verteidiger mit dem Torriecher drosch den Ball aus gut 10 Metern in das Tor – bereits sein 4. Treffer in dieser Spielzeit. Laut TV-Bildern war auch Wimmer beim Zeitpunkt der Ballabgabe Zentimeter im Abseits, wir nehmen aber die Entscheidung zu Gunsten der Offensivmannschaft gerne an.
Die zweite Hälfte wurde zu einem Anlaufen des LASK, der noch durch Einwechslungen von Unverdorben und Templ alles auf eine Karte setzte, um doch noch den Sieg in St. Pölten zu holen. Wer hier mit einem Mann weniger agierte, war praktisch nicht zu erkennen. Laufleistung und Einsatz stimmten auf aller Linie. Templ und Henrique vergaben noch Chancen für unsere Athletiker, auf der Gegenseite hätte Segovia alles klar machen können. Der LASK brachte sich in einigen Konterversuchen selbst um die Früchte der Arbeit, da viele Abseitsstellungen beim letzten Pass gar nicht erst den Abschluss ermöglichten. Hier muss auch unbedingt in der Trainingsarbeit angesetzt werden, da die Kommunikation auf dem Platz noch nicht optimal funktioniert.
Schlussendlich ist der Punkt zu wenig, um das Meisterschaftsrennen offen zu halten, mit nun mehr 7 Punkten Rückstand und dem schlechteren Torverhältnis ist der Käse wohl verspeist. Das ruppige Spiel hinterließ leider auch Folgen für das anstehende Derby am Montag: Neben Aigner mit Rot fehlen auch Winkler und Kevin Wimmer auf Grund ihrer 5. gelben Karte – die Aufstellung der Abwehr im Stadtgipfel wird sicher interessant.
Gut 300 Mann begleiteten unsere Athletiker in die niederösterreichische Landeshauptstadt mit entsprechend guter Stimmung, die das ganze Spiel über anhielt. Zu Recht feierte man nach dem Spielschluss mit der Mannschaft, die sich bemühte und durch Kampfgeist, leider nicht durch Torriecher, zu überzeugen wusste. Auch wir werden froh sein, wenn das neue Stadion als Heimplatz dient, denn das unüberdachte Eck ist doch für einen Auswärtssektor auf diesem besseren Sportplatz eine Gemeinheit. Wir richten unsere Gedanken nach vorne, es wartet der Lokalrivale, den wir gerne dieses Mal in die Pfanne hauen möchten – da muss die Mannschaft auch die Verletzten und Gesperrten vergessen und entsprechend agieren.
St. Pölten – LASK 1:1 (1:1)
ca. 1.500 Zuseher, Voithplatz, St. Pölten
Torfolge:
1:0 Segovia (31. Elfmeter)
1:1 K. Wimmer (40.)
Aufstellungen:
SKN St. Pölten:
Riegler; Zwierschitz – Rödl – Popp – Speiser; Ambichl – Jano – Fallmann (60. Brandl) – Fröschl; Segovia – Gruberbauer (69. Schibany)
LASK:
Mandl, Hart – Aufhauser – Winkler – K. Wimmer, Silvio Jr. – Hamdemir – Luiz Henrique – Kaufmann (72.Templ) , Rafinha (65. Unverdorben) – Aigner