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Nur Karl Daxbacher war am Ende nicht ganz zufrieden. Er dürfte wohl der Einzige gewesen sein, der nach diesem Schützenfest nicht völlig glücklich nach Hause ging. Es spricht eigentlich für „King Karl“, das er selbst nach dieser Partie noch Verbesserungspotential sah. Bereits bei der Pressekonferenz verlautbarte er schmunzelnd “den Gegner mit permanentem Toreschießen” zermürben zu wollen und genau deshalb brachte er trotz einer großzügigen Halbzeitführung auch noch einen dritten Stürmer. Am Ende reichte es in Halbzeit zwei aber nur zu einem einzigen Törchen und genau das stieß Karl Daxbacher bitter auf.
Aber jetzt einmal der Reihe nach. Saukalt war es auf der Gugl, auf der unsere Schwarz Weissen Götter ihr erstes Heimspiel nach dem Rausch von Pasching bestritten. Den ganzen Tag hatte es geschneit und am Abend kam dann noch ein richtig unguter Wind dazu, der die 0 Grad noch ein bisschen kälter erschienen ließen. Trainer Daxbacher hatte nicht den geringsten Grund seine Startelf der Vorwoche zu verändern und so betrat die gleiche Mannschaft wie letzte Woche den tiefen Rasen auf der Gugl. Die Jungs hatten nach einer kurzen Abtastphase, gleich mal den ersten Höhepunkt zu verzeichnen. Babic brachte mit einem tollen Pass die Seitenlinie entlang auf Freudenthaler diesen in eine Topposition. Benji zog in Richtung Strafraum um dann von dessen Grenze einen scharfen Stanglpass Richtung Tor zu machen. Dort stand Vujanovic, der sich seinem Bewacher davongeschlichen hatte, völlig frei und brauchte nur mehr seinen Fuß hinzuhalten. Schon stand es 1:0 und die rund 1000 Fans konnten das erste Mal jubeln.
Und es dauerte ganze 25 Minuten, in denen den Zuschauern viel Leerlauf und Mittelfeldkampf geboten wurde, bis der LASK wirklich ernst machte. Da aber dann richtig. In nur knapp 10 Minuten wurde von 1:0 auf 4:0 erhöht. Zweimalige Hauptdarsteller dabei das neue „Magische Dreieck“ des LASK. Sowohl dem 2:0 als auch dem 3:0 ging ein tolles Zusammenspiel von Kogler und Babic voraus, mit Vujanovic als Vollstrecker, der die Zuckerpässe der beiden anderen leicht und locker verwerten konnte. Beim 4:0 hatte aber keiner der Drei seine Beine im Spiel. Hier wurde Fabiano durch einen Traumpass von Harding, der genau in die Schnittstelle Innenverteidigung gespielt wurde, auf die Reise geschickt. Der Brasilianer lief allein auf den Tormann der Gäste zu und hatte in der Folge keine Mühe mehr, die Kugel zu verwerten. Damit war die Entscheidung natürlich gefallen. Jeder im Stadion rechnete damit, dass der LASK in der zweiten Halbzeit wohl das Ergebnis verwalten wird. Doch keiner hatte die Rechnung mit “King Karl” gemacht. Denn wie bereits oben erwähnt brachte der Coach, für den wohl leicht angeschlagenen Freudenthaler, mit Harry Unverdorben einen dritten (!) Stürmer.
Aus Sicht der Zuseher, fruchtete diese Maßnahme leider nicht und Torchancen blieben in der zweiten Halbzeit Mangelware. Die Jungs am Rasen hatten wohl Mitleid mit den Gästen aus der Steiermark und beließen es dabei, sich nicht gegenseitig weh zu tun. Dass der Schiri keine einzige gelbe Karte austeilte spricht ebenso für eine faire Partie. So konnten die Fans nur mehr über ein Tor jubeln. Dieses war aber dafür sicher der schönste Treffer des Abends.
Als schon zahlreiche Leute aufgrund der absolut faden Partie und der Kälte, bereits den Heimweg angetreten hatten, legte sich Wolfgang Klapf den Ball knapp 25 Meter vor dem Tor zum Freistoß zurecht. Ein paar Schritte Anlauf und schon flog der Ball über die Mauer direkt ins Kreuzeck des Gästekastens. Ein wunderschönes Tor der Marke „Tor des Monats“ war somit der würdige Abschluss dieses Fußballabends im Stadion mit den schönen Fahnen (O-Ton Frl. Dolezal).
Der Gegner aus Gratkorn war kein richtiger Gegner für die Daxbacher-Elf. Der Sieg in dieser Höhe ging absolut in Ordnung. Die Gäste aus der St.Eiermark wirkten so als wären sie mit der Absicht nach Linz gereist ja nicht zu hoch zu verlieren. Ein Gedanke gar an einen Sieg war bei den Graktornern nicht zu spüren. Sie wirkten wie das Kaninchen vor der Schlange, das am Ende dann wirklich mit Haut und Haaren gefressen wurde. Unserer Mannschaft genügten 15 gute Minuten um für klare Verhältnisse zu sorgen. Das Zusammenspiel mit Babic wird auch immer besser. Mit Daniel Kogler bildet er ein kongeniales Duo im Mittelfeld das von hinten druch Georg Harding geschützt wird und nach vorne alle Freiheiten hat. Vujanovic kann sich gegen die Tore praktisch nicht „wehren“. In dieser Form wird der LASK nur ganz schwer zu biegen sein.
16. Runde, Regionalliga Mitte
LASK – FC Gratkorn 5:0 (4:0)
Stadion der Stadt Linz, ca. 1000 Zuseher
Torfolge:
1:0 Vujanovic (8.)
2:0 Vujanovic (34.)
3:0 Vujanovic (35.)
4:0 Fabiano (44.)
5:0 Klapf (88.)
Die Aufstellungen:
LASK:
Pervan; Takougnadi – Hieblinger – Kobleder – Klapf; Kogler (75. Koller), Harding – Babic (67. Schröger) – Freudenthaler (45. Unverdorben); Fabiano – Vujanovic
Gratkorn:
Beer, Tesevic, Lechner, Hassler, Maritschnegg, Muratovic, Kadkodaei, Derrant (45.Niederbacher), Jury (54. Zmugg), Schöpf (72.Ratschnigg), Hackinger