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Die Frage, ob Austria Salzburg als Neugründung oder doch als Erbe der Austria von 1933 zu betrachten ist, stellt sich aus meiner Sicht gar nicht. Denn die violetten Salzburger haben aus ihrer Sicht das Erbe des Klubs übernommen und das ist so zu akzeptieren. Auf jeden Fall ist der Weg, den der Klub seit der Neugründung 2005 gegangen ist, ein bemerkenswerter. Von der siebten Liga zurück in den Profifußball, gegen den Widerstand von Politik, der zunächst nicht genügenden Sportanlage in Maxglan und dann auch der Medien, die in den violetten Salzburgern stellenweise einen Haufen raufsüchtiger Proleten sah.

Die Salzburger kamen mit einer kompakten Mannschaft aus der Regionalliga West, die sie geschickt vor allem in der Offensive verstärkten. Ernst Öbster, vergangenes Jahr um diese Zeit noch fester Bestandteil des LASK-Kaders, wechselte schon im Winter zur Austria und präsentiert sich in der bisherigen Saison mit 5 Torvorlagen und 2 Toren ausgezeichnet in Form. Auch bekannt in Linz sind Leonhard Kaufmann (2 Jahre beim LASK von 2010-2012) sowie Haris Bukva (6 Monate ein Gastspiel im Frühling 2011) und auch Somen Tchoyi. Der Kameruner, einst Doppeltorschütze bei einem 0:3 von Red Bull Salzburg in Linz 2009, kommt nach einem länger andauernden Karrieretief in Salzburg noch zu einem möglichen Comeback im Profifußball. Die Austria rangiert zwei Punkte hinter dem LASK auf Platz 6 der Tabelle, konnte vor allem in der Offensive bis dato mit 11 Toren überzeugen. Dass die Abwehr nicht sattelfest ist, zeigte zum Beispiel der FC Liefering vor 2 Runden beim 5:3 in Wals-Siezenheim.

Trainer Glasner hob im Pressegespräch am Donnerstag vor allem die Stärke der Salzburger bei hohen Bällen hervor, mit 7 Standardtoren haben die Salzburger die meisten in der gesamten Liga erzielt. Gleichzeitig erkannte der LASK-Coach auch Schwächen in der Defensive: „Die Austria hat bisher in 5 Spielen 99 Schüsse auf das eigene Tor zugelassen, dadurch sollten sich Chancen für uns bieten“, so Glasner. Auch über die erste Niederlage zuletzt in Lustenau sprach er noch kurz. So habe man sich in Vorarlberg die Schneid abkaufen lassen, die wichtigen Zweikämpfe verloren und gegen überraschend aggressive Lustenauer ins Hintertreffen geraten.
Ein wichtiger Faktor für beide Mannschaften wird sicher auch der des 12. Mannes bei dieser Partie werden. Erstmals seit dem letzten Linzer Derby wird wohl der Auswärtssektor wieder einmal ziemlich voll werden, man rechnet mit über 2000 violetten Salzburgern.  Auch von Seiten unserer Schwarz-Weißen wird der Partie einiges an Aufmerksamkeit entgegengebracht, wir hoffen auf das bisher bestbesuchte Spiel in dieser Zweitligasaison. Dafür müsste man über 7000 Zuschauer ins Gugl-Oval am morgigen Freitag locken.

Was dem LASK sicherlich zu Gute kommen wird, ist die Rückkehr der Leistungsträger Ione Cabrera, Christopher Drazan und Dogan Erdogan. Die drei Herren mussten zuletzt in Vorarlberg verletzt zuschauen. Nicht dabei sind der nach wie vor rekonvaleszente Fabiano sowie Grgic und die beiden zuletzt eingesetzten Katari Madibo und Almoez. Ansonsten kann Oliver Glasner wieder aus dem vollen schöpfen. Ähnlich der Partie gegen Austria Klagenfurt wünschen wir uns eine bis zu den Haarspitzen motivierte Mannschaft, die den Violetten ihre sportlichen Grenzen aufzeigen kann und unsere sportlichen Ansprüche in dieser Liga untermauert. Dann können wir sicher einen Punktezuwachs der Salzburger verhindern. Nicht zuletzt wünschen wir uns ein Spiel, das Appetit auf einen weiteren spannenden Saisonverlauf und Werbung für diese coole Liga macht.