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31. March 2016
Bittere Niederlagen und glorreiche Siege – der LASK und seine Topduelle

Wenn heute Abend der St. Pöltner Sportklub im Waldstadion auf den LASK trifft, ist es wieder einmal so weit: Volle Hütte, Flutlichtspiel, das Knistern der Spannung in der Luft. Verlieren verboten. Kurzum: Unsere Athletiker müssen sich einem absoluten Spitzenduell stellen – wie schon so oft in den letzten Jahren. Denn LASK-Routiniers wie Rückhalt Pavao Pervan oder die aktuelle schwarz-weiße Lebensversicherung Fabiano können von Partien, bei denen alles auf dem Spiel stand, nur zu gut ein Liedchen singen. Ob in der Regionalliga gegen den FC Pasching, in den Relegationsduellen gegen RB Liefering und Parndorf oder in der Ersten Liga gegen den SV Mattersburg: In den letzten dreieinhalb Jahren kam der LASK-Anhang häufig in den – oftmals zweifelhaften – Genuss dieser ganz großen Spiele. Grund genug, einen Blick auf die jüngere Klubgeschichte zu werfen:

Das Waldstadion, ein guter Boden für den LASK

12Zunächst lohnt sich die Betrachtung der Regionalliga-Jahre, die – mit etwas Abstand betrachtet – durchaus ihren Charme hatten. Vor allem die Titelkämpfe gegen das damalige RB-Farmteam aus Pasching hatten es immer in sich und ausgerechnet im dortigen Waldstadion gelangen dem LASK 2013 und 2014 zwei entscheidende Erfolge, die den Ausgang des Meisterrennens maßgeblich beeinflussten. 2013 stieg das Duell mit den Vorstädtern gleich zum Rückrundenauftakt und die tabellarische Situation stellte sich ähnlich dar, wie sie sich auch im heutigen Duell mit St.Pölten präsentiert. Pasching führte nach 15 Spieltagen das Feld mit 35 Punkten an, der LASK hechelte mit vier Punkten Rückstand hinterher. Diese prekäre Lage trieb ganze 5.000 Linzer nach Pasching, die der damals noch von Karl Daxbacher trainierten LASK-Elf ordentlich einheizte. Mit Erfolg: In einem enorm kampfbetonten Spiel konnte sich der LASK tatsächlich durchsetzen und gewann das Spiel durch einen glücklich abgefälschten Schuss von Daniel Kogler mit 1:0. Frenetischer Jubel auf den Rängen war die Folge, der LASK war wieder voll im Titelrennen und konnte die Paschinger schließlich niederringen.

Wie es das österreichische Fußballreglement aber so will, sollte sich dieser Zweikampf trotz der gewonnenen Meisterschaft im Jahr darauf noch einmal wiederholen. Diesmal allerdings mit vertauschten Rollen – der LASK reiste mit 50 Zählern als Tabellenführer nach Pasching, ganze 5 Punkte betrug das Polster auf die Grün-Weißen. Die Athletiker konnten auch in dieser Begegnung ihr Ziel erreichen, zwar konnte die zwischenzeitliche 1:0-Führung nicht aufrecht erhalten werden, da ein gewisser Philipp Schobesberger den Ausgleich besorgte, doch wurde Pasching in den verbleibenden zehn Runden nie wieder wirklich gefährlich – der LASK hatte die Mannschaft aus der Vorstadt erfolgreich auf Distanz gehalten und konnte sich in weiterer Folge ideal auf die Relegation gegen Parndorf vorbereiten – den Rest kennen wir…

Mattersburger Alptraum

vujo uploadUnd auch in der Ersten Liga lief es für den LASK in vorentscheidenden Spielen ähnlich gut wie zu Zeiten der Drittklassigkeit: Nachdem sich der Titelkampf schon recht bald auf Linz und Mattersburg beschränkt hatte, kam es im Oktober 2014 im Burgenland zum ersten Showdown: Beide Mannschaften hatten zu diesem Zeitpunkt 27 Punkte gesammelt und waren dementsprechend heiß darauf, die alleinige Tabellenführung zu übernehmen. Die LASK-Auswahl zeigte sich von ihrer besten Topspiel-Seite und gewann als schwächeres Team dank eines Eigentors und einer grandiosen Elfmeter-Parade von Pervan mit 1:0. In den verbleibenden Herbstrunden gelang es der Daxbacher-Elf trotz zahlreicher Unentschieden an der Spitze zu bleiben und sich die Winterkrone aufzusetzen. Doch dann kam dieses verhängnisvolle zweite Auswärtsspiel in Mattersburg, das unter anderem der Grund dafür ist, warum Karl Daxbacher heute Abend bei St. Pölten auf der Trainerbank sitzen kann:

Anfang März 2015 war der LASK hinter RB Liefering und Mattersburg auf Rang Drei, als es zum erneuten Aufeinandertreffen mit der Vastic-Truppe kam. Lediglich ein Punkt trennte die beiden Mannschaften zu diesem Zeitpunkt, selbst bei einer Niederlage wäre noch alles möglich gewesen. Der LASK ging aber klarerweise mit voller Zuversicht zu Werke und zeigte in den ersten Minuten durchaus ansprechenden Fußball. Warum die Linzer dann nach 15 Minuten beschlossen, mit dem Fußballspielen aufzuhören und stattdessen den Mattersburgern das Feld zu überlassen, bleibt bis heute unklar. Fakt ist, dass der LASK das Spiel sang- und klanglos mit 0:3 verlor und die Vereinsführung – rückblickend betrachtet – überzogen reagierte und den zweifachen Linzer Meistercoach Daxbacher einfach beurlaubte. Sein Nachfolger, Martin Hiden, wurde direkt ins kalte Wasser geschmissen und sollte ohne Profitrainerlizenz die Meisterschaft retten. Dieses Unterfangen scheiterte. Deutlich.

Doch heute ist ein neuer Tag, eine neue Ausgangslage und eine neue Chance für das Team, sich in einer Ausnahmesituation zu beweisen. Mit den Fans im Rücken und den Erfolgen der letzten Wochen im Hinterkopf können wir also guten Mutes Richtung Pasching pilgern und auf einen Sieg für Schwarz-Weiß hoffen. Und letztlich kann es für den LASK eigentlich nur gut ausgehen, denn die Parallelen zu den Triumphen in Pasching sind zu deutlich: Gespielt wird im Waldstadion, der Torhüter und ein Torjäger von damals sind auch heute wieder mit von der Partie und auch Daxbacher steht wieder an der Seitenlinie – wenn auch für das falsche Team. 

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