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8. March 2014
Im Fokus: Mario Hieblinger- der Fels in der Brandung

Spiel 1 Post-Reichel, 5000 Zuschauer warten gespannt darauf, die Mannschaft aus dem Spielertunnel kommen zu sehen und erwarten sich einen ungefährdeten Sieg der Athletiker. Doch weit gefehlt- vom in den Testspielen so oft gelobten Spielwitz und der Souveränität im Spielaufbau war schlagartig nicht mehr viel zu sehen- der SAK war von Ex-Rapidler Jagodic perfekt auf das bevorzugte Spielsystem des LASKs eingestellt worden und schon funktionierte das unbeschwerte Kombinationsspiel im Mittelfeld nicht mehr. Stattdessen bekamen die Zuseher etliche Abspielfehler, Missverständnisse und- durch das unaufhörliche Pressing der Gäste verursacht- auch einige Chancen der SAKler zu sehen. Doch einer stach wieder einmal mit einer Leistung heraus, die an Souveränität und Erfahrung kaum zu überbieten ist: Mario Hieblinger.

Unser Capitano und Chef des Abwehrverbundes in Personalunion war einmal mehr ein entscheidender Faktor, dass der LASK am Ende als Sieger vom Platz ging.
Doch wie genau verhalf er der Mannschaft zum Sieg? Wir haben ihm ganz genau auf die Füße (und den Kopf) geschaut und kamen zu folgendem Schluss:

Fels in der Brandung

IMG 5715Immer wieder kam es im Spiel gegen den SAK zu Ballverlusten im Mittelfeld, die zumeist eine große Herausforderung für unsere Viererkette darstellten: Denn während der mit rückende Takougnadi des Öfteren nicht einmal annähernd auf seiner Position zu finden war, musste Hieblinger alleine den Kampf gegen bis zu 2 Gegenspieler annehmen. Und wie er ihn annahm: Von 19 geführten Zweikämpfen konnte der 36-Jährige Mistelbacher ganze 14 für sich entscheiden; das entspricht einer Quote von 73 % gewonnener Zweikämpfe- doch nicht nur im Eins-gegen-Eins war Hieblinger an diesem Nachmittag Top. Nein, auch in luftigen Höhen, in die sich für gewöhnlich hauptsächlich US-Rakete Shawn Barry vorwagt, hatte er alles unter Kontrolle: Die gefährlich angetragenen, gehobenen Laufpässe der Gegner entschärfte er äußerst gekonnt, sodass nur zweimal ein Kärntner durchbrechen konnte. Daraus resultiert auch seine Kopfballquote, die mit zwölf Kopfbällen eine der höchsten der Mannschaft war.

Kilometerfresser im Turbomodus

Doch wer nun glaubt, El Capitano sei nur im hinteren Drittel des Spielfeldes zu finden gewesen und hätte seine Rettungsaktionen nur in geringem Raumumfang begangen, der irrt. Ganze 18 Mal sprintete der Routinier über das Gugl-Grün, für einen Fussball-Oldie keine Selbstverständlichkeit. Besonders hervorzuheben sei hier der heroische Einsatz in Hälfte Zwei, bei dem Hieblinger den bereits unbedrängt aufs Tor stürmenden SAK-Stürmer Darijo Biscan noch beinahe einholte, obwohl dieser bereits weit vor ihm positioniert war. Am Ende hatte Biscan wohl Hieblingers Atem im Nacken gespürt und scheiterte an Rückhalt Pervan.

Kaum Fehlpässe

Desweiteren sollte angemerkt werden, dass Hieblingers Passstatistik- im Vergleich mit vielen anderen Akteuren- vorbildlich war. Viele Pässe spielte er zwar611 nicht- doch wenn von 22 Pässen immerhin 17 zum eigenen Mann gelangen, kann man von solider Ballverteilung sprechen. Das diese im Mittelfeld nicht immer perfekt fortgesetzt wurde, ist dann eine andere Geschichte.

Fair, fairer, Hieblinger

Und zu guter Letzt wollen wir auch die Foulstatistik unseres Kapitäns hervorheben: Ein Innenverteidiger, der während eines gesamten Spiels kein einziges Foulspiel begeht, und dass, obwohl er keineswegs arbeitslos, sondern viel eher hochbeschäftigt war, ist im heutigen Fussballgeschäft nur mehr selten zu finden. Doch Hieblinger spielte auch diesmal wieder seine ganze Erfahrung aus und hat sich damit den Titel Fairster Mann des Spiels redlich verdient. Wir meinen- Hut ab!

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