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17. August 2011
Der Gegnercheck: SV Grödig

Der Gegnercheck: SV Grödig

Erstmals in der Geschichte unseres Vereines müssen wir zur Auswärtstour ins Salzburger Grödig, nebst dem Untersberg.

Geschichte

Mit der erfolgten Gründung am 20. März 1948 ist die Geschichte des Sportvereines Grödig eher kurz und relativ unspektakulär. Mehrere Jahrzehnte lang hielten sich die Blau-Weißen zumeist als Fahrstuhlmannschaft zwischen der 1. Klasse und der 2. Landesliga im Salzburger Unterhaus auf, ehe man auch Dank der finanziellen Hilfe von Präsident Anton Haas nach Höherem streben konnte. Ab der Saison 2002/03 gelangen 3 Meistertitel in 4 Saisonen und somit der Durchmarsch von der 1. Klasse in die Regionalliga West. Doch damit nicht genug: In der Sommerpause 2006 verpflichtete man den Ex-Nationalspieler Edi Glieder, der jedoch mit Platz 6 den angestrebten Meistertitel in der RLW verpasste. Er wurde von einem noch prominenteren Trainerteam ersetzt. Heimo Pfeifenberger (Trainer), Franz Aigner (Co-Trainer) und Otto Konrad (Tormanntrainer), allesamt Legenden der alten Salzburger Austria, übernahmen die sportlichen Geschicke und konnten in der Saison 2007/2008 die Salzburger in die zweithöchste Spielklasse Österreichs wuchten.

Trotz eines zwischenzeitlichen 8. Platzes in der Meisterschaft wurde Pfeifenberger kurzer Hand nach Differenzen mit Präsident Haas gekündigt. Sein Nachfolger Miroslav Bojceski konnte die südliche Nachbargemeinde von Salzburg aber nicht oben halten und so stieg Grödig in der Premierensaison auch gleich wieder ab. Die Spielzeit 2009/10 belehrte den Präsidenten eines Besseren und er ließ wieder ab Februar 2010 den vormals entlassenen Pfeifenberger das Traineramt ausüben. Zum zweiten Mal gelang Grödig nach dieser Saison der Aufstieg in die damalige Adeg-Erste Liga, wo man die letzten zwei Saisonen die Liga halten konnte.

Mit dem 6. Platz in der abgelaufenen Saison konnte man zudem den größten Erfolg in der Klubgeschichte verbuchen, für die kommende Spielzeit wird eine Verbesserung dieses Ergebnisses angestrebt.

 

Kader

Grödig ist bekannt dafür, ehemalige österreichische Bundesligaspieler zu verpflichten, die in der höchsten Spielklasse kein Leiberl mehr hätten. So wechselten in der vergangenen Saison beispielswiese Herwig Drechsel, Matthias Hattenberger, Thomas Krammer, Andreas Schranz, Daniel Sobkova und Diego Viana zu den Blau-Weißen, wobei Drechsel und Hattenberger den Klub vor Saisonbeginn wieder verließen.

Leihspieler wie Martin Grasegger, Max Karner ( beide zu Ried zurück) sowie unser Spieler des Monats Juli Benjamin Freudenthaler verließen den Klub ebenso wie Philipp Zulechner (Horn), Thomas Winkler (FC Wels), Martin Eisl (Austria Salzburg), Michael Perlak (Anif), Sadat Hamzic (Wals-Grünau), Thomas Pfeilstöcker (Bischofswiesen/D). Jene zuletzt genannten zählten aber nicht zum Stammpersonal und wurden mehr oder minder ersetzt.

Transfertechnisch schlug man wie so viele andere Klubs in Österreich momentan in Spanien zu, wo man die Innenverteidiger Richard und Ione Cabreira verpflichten konnte. Ebenso angelte man sich unser IV-Talent Florian Maier, der aber momentan mit Kniebeschwerden zu kämpfen hat. Im Mittelfeld sollen nun der von Wacker gekommene Ernst Öbster und Jiri Lenko (St. Pölten) für kreative Momente sorgen, der Sturm bekommt Zuwachs von zwei alten Haudegen der 2. Liga, Marcus Hanikel und Joachim Parapatits, die schon jahrelang diese Klasse beackern.

Frei gesprochen kann man den SV Grödig ruhig als LASK-Filiale bezeichnen, gibt es doch nicht weniger als 6 Spieler (Mersudin Jukic, Florian Maier, Thomas Krammer, Ernst Öbster, Peter Riedl, Daniel Sobkova), die schon für unsere Schwarz-Weißen gespielt haben.

Trainer Heimo Pfeifenberger stellt gewöhnlich im momentan so modernen 4-4-2 auf. Im Tor steht Andreas Schranz, der auch bereits Länderspiele bestritten hat und ein passabler Tormann ist, jedoch Schwächen bei hohen Bällen und Standards aufweist. Sein Ersatzmann ist der von Rapid zurückgekehrte Georg Blatnik, der schon im U19-Nationalteam stand.

Die Viererkette wird organisiert von Cabrera, zumeist gemeinsam in der Innenverteidigung mit Sebastian Siller. Flankiert werden die beiden links von Riedl und rechts von Stefan Lainer. Die Mittelfeldachse bilden zumeist Thomas Hopfer (defensiv) und Thomas Salamon (offensiv), die ihrerseits zur Linken Ernst Öbster oder Daniel Sobkova und zur Rechten Thomas Krammer vorfinden. Der Stammplatz im 2er Sturm gehört Mersudin Jukic, um den 2. Platz streiten sich Viana, Hanikel und Parapatits, wobei Parapatits heuer zumeist in der Startelf stand.

Grödig hat wie viele andere Teams der 2. Bundesliga das Problem, dass Ausfälle der Startelf kaum kompensiert werden können, zudem sind manche der ehemaligen Bundesligakicker nicht umsonst eine Etage tiefer gegangen und der Leistungsgedanke wird vom Dollarzeichen beeinflusst.

 

Saisonverlauf und Head2Head

Nachdem der LASK noch nie in einem Liga-Spiel gegen Grödig antreten durfte, kann nun dieser weiße Fleck hoffentlich positiv von der Landkarte gestrichen werden.

Grödig ging mit der Erwartung in diese Saison den 6. Platz aus der abgelaufenen Spielzeit zu übertrumpfen. Mit 10 Punkten aus den ersten sieben Spielen hätte man vorerst dieses Ziel geschafft und liegt gleich hinter dem LASK auf dem 5. Platz.

Nur wenige Mannschaften liefern aber derart schwankende Leistungen ab wie die Salzburger. Konnte man die Vienna in der 5. Runde zu Hause noch 4:0 besiegen, verlor man eine Woche bei unserem geliebten Lokalrivalen BW Linz 3:0, ohne jemals wirklich mitzuspielen. 14 geschossene Tore sind eine stattliche Zahl und bedeuten Platz 3 in der Torstatistik, 11 Gegentore beweisen aber auch, dass die Abwehr bei entsprechendem Druck des Gegners zu bezwingen ist.

 

Fazit

Grödig wird ein Gradmesser sein, wo es in dieser Saison richtungstechnisch hingeht. Als Titelkandidat muss man dort bestehen, zudem man die Mannschaft aus Grödig dank der Spieler gut kennt. Stefan Lainer fehlt den Salzburgern rotgesperrt, Florian Maier ist aktuell immer noch verletzt – bei Siller weiß man ob eines Jochbeinbruches nicht, ob er für das LASK-Spiel fit wird. Beim LASK wird man sehen, wer offensiv zu Beginn auflaufen wird, zuletzt war man sowohl bei Aigner, als auch bei Unverdorben positiv gestimmt, dass es für Grödig auswärts reichen würde. Den Zahn zieht man Grödig am besten, indem man die Stürmer abschirmt und ihre torgefährliche Offensivmaschinerie nicht auf Touren kommen lässt. In der Offensive sollten wieder unsere Flügelspieler für den entscheidenden Unterschied sorgen, da die Innenverteidigung als sehr großgewachsen und kopfballstark, nicht jedoch als spielstark und antrittsschnell gilt.

 

Fantechnisch

Grödig ist für eine Auswärtsfahrt aus Linz oder anderswo aus OÖ sehr schön gelegen. Ob jetzt per Zug ( ca. 1h 40 min) oder per Auto (1h 30 min), die Mannschaft und wir würden uns alle wünschen, dass viele Schwarz-Weiße bei diesem tollen Sommerwetter die Unsrigen nach Salzburg begleiten und die neue Gästetribüne einweihen.

Adresse Untersbergarena:

Prötschhofstraße 26

5082 Grödig

 

Spielbeginn:

Freitag 19. August 18:30 Uhr, Schiedsrichter Heiss

 

Der seit1908.at Tipp: Grödig – LASK 0:2

 

Mögliche Aufstellungen:

 

Grödig:

Schranz , Richard – Cabrera – Taschwer – Riedl, Krammer – Hopfer – Salamon – Sobkova, Jukic – Parapatits

 

LASK:

Mandl, Hart – Wimmer – Aufhauser – Schellander, Freudenthaler – Winkler – Hamdemir – Kogler, Aigner – Unverdorben

Seit1908
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