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21. August 2011
Der Gegnercheck: WAC/ St. Andrä

Gegnercheck: WAC/ St. Andrä

Geschichte

Der WAC/St. Andrä ist der jüngste aller Vereine in der 2. Bundesliga, da er genau genommen aus dem WAC (Wolfsberger Athletiker Club) und dem SK St. Andrä besteht, die im Jahre 2007 eine sportliche Partnerschaft eingingen, um die Synergieeffekte nützen zu können.

Der WAC war in Österreichs Fußballlandschaft weiß Gott kein unbekanntes Team, konnte er doch in den 80er Jahren mehrere Jahre in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs für Aufsehen sorgen, ehe schließlich zu Beginn der 90er-Jahre der sportliche Abstieg begann. Die Schwarz-Weißen verfügen aber über eine tolle Infrastruktur (Stadion), die in Kärnten Begehrlichkeiten weckten und somit war es nur eine Frage der Zeit, bis ein sportlicher Partner auf den Plan treten sollte. Dieser kam eben mit dem SK St. Andrä 2007, der zwar ein aufstrebendes Team, doch keine passenden Rahmenbedingungen für den Profisport zu diesem Zeitpunkt hatte. Bereits im 3. Jahr seines Bestehens konnten die Schwarz-Weißen 2010 den Meistertitel der Regionalliga Mitte erringen und bezwang den SC Parndorf in den Relegationsspielen um den Aufstieg in den Profibereich.

Die Kärntner, von den einheimischen Wolfsbergern auch gerne einmal nur als „Lavntaler“ bezeichnet (da manche den Klub rein als St. Andrä betrachten), fügten sich gleich mit erfrischendem Offensivfußball ein und hielten mit der Konkurrenz außerordentlich gut mit. Zur Belohnung konnte man den 4. Endrang in der Tabelle und somit den größten Erfolg in der noch jungen Klubgeschichte feiern.

Kader

Trainer Nenad Bjelica, bereits zuvor Trainer beim FC Kärnten und FC Lustenau aktiv, ist ein ausgewiesener Offensivapostel. In 55 Spielen unter seiner Leitung konnte der WAC mehr als 100 Tore erzielen und agiert zumeist in einem 4-4-2 mit zwei sehr zentral ausgerichteten Stürmern und einem offensivstarken Mittelfeld. Mit Christian Falk, Stephan Stückler und Ynclan Jacobo (zusammen 15 Tore) führen 3 Kärntner Spieler die Torschützenliste an.

Der WAC setzt auf Kontinuität und hielt sich in der aktuellen Transferperiode eher zurück So konnten praktisch alle Stützen der Vorsaison gehalten werden, nur der ehemalige Bundesligaprofi Marco Reich ging in der Amateurbereich zu Austria Klagenfurt. Jene Spieler, die geholt wurden, konnten allesamt die Qualität stärken. So konnte man aus dem spanischen Almeria Jacobo für sich gewinnen, der die Zuschauer schon mit einigen tollen Toren verzaubern durfte. Gernot Suppan (LV) konnte vom Aufstiegsaspiranten Altach losgeeist werden, Christoph Cemernjak (Admira) und Mario Kröpfl (Gratkorn) sollen das Mittelfeld stabilisieren.

In der Stammformation hütet Christian Dobnik das Tor der Schwarz-Weißen. Der 25-Jährige kann bereits auf 120 Erst-Liga-Spiele zurückblicken und ist ein guter Torhüter auf der Linie, auf Grund seiner eher bescheidenen Größe von 1.80m bei Flanken und Standards aber eher anfällig. Von den 3 Ex-LASKlern (Hannes Jochum, Stephan Stückler und Sandro Zakany), die allesamt zu den Leistungsträgern zählen, ist Erstgenannter Kapitän und Chef der Innenverteidigung. Sein Partner Micheal Sollbauer, Dario Baldauf (links) sowie Mathias Berchtold (rechts) komplettieren die Viererkette. Die Mittelfeldachse besteht aus Gernot Messner (defensiv) sowie dem Spanier Jacobo (offensiv) – sie werden flankiert von Cemernjak (links) und Manuel Kerhe (rechts). Vorne sind die aktuellen Killer der Liga, Falk und Stückler, zu finden. Der WAC hat wie viele Mannschaften der Liga auch das Problem, nicht adäquate Leute von der Bank bringen zu können, wechselt dennoch gerade im Mittelfeld sehr häufig durch und besticht vor allem bei den Stürmern mit beachtlicher physischer Stärke.

Saisonverlauf und Head2Head

Der LASK spielt zum ersten Mal ein Ligaspiel gegen den WAC/ St. Andrä, es bleibt zu hoffen, dass es ähnlich wie in Grödig ein guter Einstand gegen die Kärntner in der Liga wird.

Die Wolfsberger zogen von Beginn an der Konkurrenz in der jungen Saison davon, entschieden die ersten 5 Spiele für sich und lehrten vor allem die Konkurrenz aus Vorarlberg das Fürchten. Nachdem man gegen die Austria aus Lustenau im Heimspiel schon 2:0 und 3:2 geführt hatte, spielte man in der 6. Runde das erste Mal unentschieden und gab so die ersten Punkte in der noch jungen Saison ab. Am Spieltag darauf gab es die große Sensation, als der zuvor noch punktelose Letzte aus Hartberg nach einem 0:3-Rückstand das Spiel noch gewinnen konnte. Vorigen Freitag musste man zu Hause schlussendlich mit 10 Mann noch froh sein, in der letzten Minute den Ausgleich zum 2:2 gemacht zu haben.

Der LASK hingegen kommt mit 10 Punkten aus 4 Spielen und einem Torverhältnis von 11:1 zu diesem Gipfeltreffen, Nachdem es am Anfang der Saison viel Sand im Getriebe gab, sind die Vorzeichen für ein Prolongieren der Serie nicht schlecht.

Personell sollten außer den verletzten Florian Metz und Gernot Trauner zumindest alle Spieler soweit fit sein. Bei Christoph Kobleder muss man abwarten, wie es fitnesstechnisch aussieht, Robert Schellander sollte nach überstandener Krankheit wieder in die Mannschaft zurückkehren. Unsere Neuerwerbung Luiz Henrique wird hingegen noch nicht dabei sein, seine Freigabe fehlt nach wie vor.

Fazit

Wenn die beste Abwehr auf den besten Sturm der Liga trifft, sollte sich ein sehr interessantes Duell entspinnen. Für uns LASKler gilt: Der ganze 8. Spieltag lief ideal für uns, die Konkurrenz gab allesamt Punkte ab – nun wäre dies ein idealer Zeitpunkt, um ihnen bereits am Montag ein wenig Druck aufzuerlegen und 3 Punkte einzufahren. Man sollte gewarnt sein: Auch vor dem Spiel gegen Altach gab man sich selbstbewusst, es folgte dann aber die schwächste Leistung der Saison. Dennoch muss beim LASK die Attacke im Vordergrund stehen, denn der WAC/ St. Andrä ist vor allem in der Defensive verwundbar – kann man sie hinten beschäftigen, so wird sich das gefährliche Konterspiel auch dank einer wieder erstarkten Abwehr nicht recht in Szene setzen können.

Egal was bis jetzt in dieser Saison war: Dieses Spiel ist ein erster Gradmesser, wo die Reise in dieser Saison hingehen soll, denn mit einem Sieg wäre man voll im Geschäft.

 

Der Seit1908-Spieltipp: 2:0       

 

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Mandl, Hart – Aufhauser – K. Wimmer – Schellander, Kogler – Winkler – Hamdemir – Freudenthaler, Aigner- Unverdorben

WAC/ St. Andrä: Dobnik, Berchtold – Jochum – Sollbauer – Baldauf, Kerhe – Messner – Jacobo – Cemernjak, Falk – Stückler

Schiedsrichter: Bernd Hirschbichler (Salzburg)

Seit1908
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