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4. June 2018
Der LASK im Europacup – Am Galgenhügel für lange Zeit von Europa verabschiedet – dennoch: Österreich ist LASK
 
LASK fehlt Selbstbewusstsein gegen den FC Utrecht  UEFA CUP 1987/88 1. Runde
 

 

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Als der Chronist dieser Zeilen sich im September des Jahres 1988 in der holländischen Stadt Utrecht auf dem Weg zum Stadion Nieuw Galgenwaard befand, um dort das Meisterschaftsspiel der Eredivisie
FC Utrecht gegen Feyernoord Rotterdam zu besuchen, kamen er und sein Freund mit Einheimischen ins (englische) Gespräch. Die übliche Einstiegsfrage „Where do you come from?“ beantworteten wir wahrheitsgetreu mit „Austria / Österreich“. Daraufhin zeigten die Burschen ein erfreutes Lächeln: „Oh, Österreich – LASK!“ Das war uns, die wir gerne auf Reisen waren, auch noch nie passiert … dass jemand auf „Österreich“ nicht mit Stephansdom und Mozart, nicht mit Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn, nicht mit Berge und Schiurlaub reagiert, sondern schlicht und einfach mit dem tatsächlich Schönsten, das unser Land zu bieten hat, den wunderbaren vier Buchstaben, „LASK“. Nicht minder erfreut konnten wir den freundlichen Utrechter Jungs mitteilen, dass genau dieser LASK der Klub unseres Herzens sei.
 
So war zumindest für einige Holländer der LASK auch noch ein Jahr nach dem Aufeinandertreffen mit dem FC Utrecht in der ersten Runde des UEFA-Cups 1987/88 in guter Erinnerung.
In die Europacup-Geschichte des LASK ist diese Begegnung nicht mit goldenen Lettern eingetragen. Zu sehr war man im September 1987 mit sich selbst beschäftigt. Zu sehr nagte eine hartnäckige Formkrise am Selbstbewusstsein der Spieler, zu frisch waren noch zwei Trainerwechsel innert kürzester Zeit zu verarbeiten.

Zum vierten Mal hintereinander hatte sich der LASK unter Trainer Hans Kondert in der Bundesliga-Saison 1986/87 für den UEFA-Cup qualifiziert. Wie schon im Jahr davor gelang dies mit Rang 4. Hinter den beiden dominierenden Wiener Großklubs – die Entscheidung über den Meistertitel fiel diesmal nur aufgrund der Tordifferenz, die bei Rapid Wien um fünf Treffer besser war als jene der Austria Wien – und dem Dritten FC Tirol, der bereits sieben Punkte Rückstand (bei der Zwei-Punkte-Regel) aufwies, konnte sich unser LASK auf Platz 4 einordnen. Dieses schöne Endergebnis verdankte man einem hervorragenden Start in die Frühjahrsmeisterschaft mit sieben Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten neun Runden. Ganz anders dann das Ende der Meisterschaft mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen. Der Vorsprung auf die fünftplatzierte Admira Wacker betrug trotz dieser Negativserie am Schluss noch immer beachtliche sieben Punkte.

 
In der darauffolgenden nur 25 Tage dauernden Sommerpause kam es zu einer überraschenden Trainer-Rochade. Dem hoch verdienstvollen schwarz-weißen Ex-Spieler und Trainer Hans „Janos“ Kondert gefiel plötzlich eine seltsame Farbenkombination besser und er wechselte zum städtischen Mitbewerber vom blau-weißen Hochofen. Sein Kollege aus dem glorreichen Double-Jahr 1965 Adolf „Dolfi“ Blutsch übernahm zum zweiten Mal das LASK-Ruder. Doch das Boot wollte in der neuen Saison nicht so richtig in Fahrt kommen. Nach neun Runden hielt man bei nur einem einzigen Sieg aus Runde 1 gegen Austria Wien. Und so kam es, wie es im Fußball auch damals schon kommen musste … ein Trainerwechsel sollte den Umschwung bringen. Gentleman-like hatte Dolfi Blutsch seinen Rücktritt selbst angeboten und diesen Präsident Rudolf Trauner nach längerem Überlegen angenommen.
 
Der 58-jährige Tschechoslowake Ernst Hlozek war der Auserwählte, der als neuer Steuermann den Rettungsanker auswerfen sollte. Hlozek war in Österreich kein Unbekannter, hatte er doch schon in Wien Rapid, Vienna und Sportclub trainiert. Doch auch unter seinem Kommando gingen die ersten beiden Spiele verloren und so taumelte ein schwer verunsicherter LASK als Tabellen-Vorletzter der heimischen Meisterschaft in das Abenteuer Europacup.
Die Auslosung hatte uns den holländischen Spitzenklub FC Utrecht beschert, der im Hinspiel eigentlich Heimrecht gehabt hätte, doch einigten sich die beiden Klubs auf einen Platztausch, sodass Spiel 1 doch in Linz stattfand.
Den Football Club Utrecht gab es 1987 erst seit 17 Jahren. Am 1. Juli 1970 war der Klub nämlich erst gegründet worden. Er entstand aus einer Fusion dreier Utrechter Klubs: Elinkwijk, Velox und DOS („Door Oefening Sterk“ / „Durch Übung stark“). Dieser 1901 gegründete Klub mit diesem wunderschönen Namen hatte 1958 sogar die niederländische Meisterschaft gewonnen. Der neue FC aus Utrecht machte von Anfang an gute Figur im niederländischen Fußball. Doch schon 1981 musste man Konkurs anmelden. Grobe Unregelmäßigkeiten bei der Lohnsteuer und den Sozialversicherungsbeiträgen sowie Einnahmenbetrug hatten dazu geführt. Mit Unterschriftenaktionen kämpften Fans und Spieler um den Weiterbestand des Klubs. Die Stadtverwaltung konfrontierte man mit dem Hinweis, dass sie selbst gerade das Stadion erneuert hatte und es eine Schande wäre, wenn in diesem modernen Stadion kein Erstligafußball zu sehen wäre. Tatsächlich konnte in gemeinsamer Anstrengung der endgültige Konkurs abgewendet werden. Dass man in den Folgejahren aus Spargründen viel auf die Jugend setzen musste, war nicht unbedingt ein Nachteil und ließ wohl die Bindung der Anhänger zu ihrem Klub noch enger werden. Hohe Zuschauerzahlen und begeisterungsfähige Supporter gehörten zum Alltag in Utrechts Fußball, ebenso aber auch gewisse Probleme mit Gruppen von erlebnisorientierten Fans. Laut dem Internet-Lexikon „Wikipedia“ gab es zwischen 1970 und 1980

58 größere Auseinandersetzungen abseits des Rasens an denen Utrecht-Fans beteiligt waren, was ihnen auch den (wenig) schmeichelhaften Titel „Liga-Rekordwert“ einbrachte.
Diesem mehrfachen Ruf wurden die Fans der Rot-Weißen auch bei der Begegnung mit dem LASK gerecht. Die für damalige Linzer Verhältnisse unfassbare Anzahl von rund 1000 Schlachtenbummlern begleitete den niederländischen Cupsieger 1985 nach Linz. Sowohl in der Linzer Innenstadt als auch vor und im Stadion bestätigten sie – wohl im Kleinformat, aber doch – alle Vor-Urteile: Sie zeigten sich fröhlich und sangesfreudig, schwenkten Fahnen aus Stoff und trugen andere vor sich her, sorgten für „Aufregung“ (Neue Kronen Zeitung) und machten einen „Höllenlärm“ (OÖN). Außerdem gab es „zahlreiche“ (OÖN) „Verhaftungen wegen Randalierens“ und bei zwei Personen „wegen Rauschgiftbesitz“ (Neue Kronen Zeitung). Während des Spiels sollen sie die Polizisten auf der Laufbahn „mit Becher und Esswaren beworfen“ haben (Neue Kronen Zeitung).
Jedenfalls gaben sie den Ton an im Stadion der Stadt Linz am Mittwoch,
 
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16. September 1987 als der LASK und der FC Utrecht um 19.00 Uhr das Spielfeld betraten. Nur 3 500 Zuschauer verirrten sich ins Gugl-Oval, was Europacup-Minusrekord in Linz bedeutete. Zieht man die 1000 Holländer noch ab, so wohnten traurigerweise nur 2500 LASK-Anhänger diesem 22. Europacupspiel ihres Klubs bei.
Auf Seiten der Athletiker hatte man noch alles versucht, das angeschlagene Selbstbewusstsein aufzupolieren. Man hatte ein Trainingsquartier in Helfenberg im Mühlviertel eingerichtet und darauf hingewiesen, dass man noch nie ein Spiel verloren hätte, wenn man sich dort vorbereitet hatte. Selbst der Wirt vor Ort versuchte sich als Motivationskünstler und meinte: „Ich serviere heute Kalbsbrust mit Pfeffersauce – vielleicht kann man die Mannschaft ja mit viel Pfeffer scharf machen!“ Unmittelbar vor Spielbeginn führte auch noch Präsident Rudolf Trauner Kabinengespräche mit den Spielern. Da nicht mehr dabei war unglücklicherweise Klaus Dantlinger, der mit Schüttelfrost, Fieber und Angina kurzfristig passen musste. Sein Ersatzmann war unser polnischer Legionär Dariusz Gajda.
 
Dem LASK merkte man von Beginn weg die Verunsicherung ob der schlechten Leistungen in den letzten Wochen an. Obwohl Utrecht kaum etwas für die Offensive tat und nur auf gesicherten Ballbesitz aus war, trauten sich die Linzer nicht aus ihrem Schneckenhaus und schauten eher verängstigt dem langsamen Ballgeschiebe der Niederländer zu. „Wir bekommen erst Probleme, wenn wir drei Tore Rückstand haben. Alles andere holen wir bei unserer Heimstärke auf!“ hatte Utrechts Trainer Hans Berger vor dem Spiel gemeint. Und genauso spielten sie auch. Nur konnte der LASK daraus kein Kapital schlagen, weil er zu sehr mit sich und seiner Formkrise beschäftigt war. Dem holländischen „Schlafwagenfußball“ (Neue Kronen Zeitung) schauten unsere Mannen „wie hypnotisiert“ (OÖN) zu. So war man von einem Drei-Tore-Vorsprung meilenwert entfernt – obwohl man mehr Offensivakzente zu setzen wusste als der Gegner. Sehr verlässlich und in guter Form präsentierte sich Gajda, gewohnt stark auch sein Landsmann Adam Kensy im Mittelfeld und der unermüdlich rackernde Rudi Köstenberger im Angriff.

In Minute 20 blieb den LASK – Sympathisanten im Stadion und auch den Aktiven am Rasen der Torschrei buchstäblich im Halse stecken und die hochgerissenen Arme senkten sich nur unwillig und sehr langsam: Nach einem von einem Gegenspieler abgefälschten Freistoß von Wolfgang Nagl kam Dariusz Gajda rechtzeitig ans Leder, zog ab und traf – leider nur die rechte Stange. In der 34. Minute lag dann der Ball doch im Tor – und noch dazu im falschen. Utrechts John van Loen hatte eingeköpft, doch Schiedsrichter Todor Kolev aus Bulgarien hatte glücklicherweise ein Foul an Torhüter Klaus Lindenberger entdeckt und abgepfiffen. Es blieb beim torlosen Remis – zunächst bis zur Pause. Doch Wesentliches änderte sich auch in Halbzeit 2 nicht – weder am Spielverlauf noch am Ergebnis. An letzterem hätte beinahe Johann de Kock in der 50. Minute etwas verändert. Nachdem Abwehrrecke DietmarDidi“ Grüneis bereits überspielt war, konnte Tormann Lindenberger gerade noch retten. De Kock war übrigen zehn Jahre später Teil der legendären „Eurofighter“ des FC Schalke 04, die den UEFA-Cup nach Gelsenkirchen holten. In die andere Richtung hätte das Pendel beinahe noch in Minute 90 ausgeschlagen. Hans Gröss stürmte auf der linken Seite auf und davon, spielte zwei Verteidiger und den Torhüter mit einem geschickten Haken aus und zielte dann zum Abschluss der Aktion unseligerweise am leeren Gehäuse vorbei. So blieb unserem Hansi ein zweites entscheidendes Europacup-Tor knapp versagt, was nichts an seinem Legendenstatus – Stichwort Siegestor gegen Inter Mailand – ändert. Wenig änderte das 0:0 in diesem Hinspiel an der Ausgangslege. Utrecht war dermaßen von seiner Heimstärke überzeugt, dass man das torlose Remis nicht ungern mitnahm, der LASK blieb krasser Außenseiter, machte sich jedoch selbst Mut mit dem Verweis auf die Auswärtstorregel. Ein 1:1 in Utrecht würde reichen – und das schien jetzt zumindest nicht ganz undenkbar.
 
 
Zwei Meisterschaftsspiele waren dazwischen zu absolvieren. Bei der Wiener Austria setzte es eine erwartete Niederlage (0:2), im Linzer Derby gegen VOEST Linz konnte man vor mehr als doppelt so vielen Besuchern wie gegen Utrecht Selbstvertrauen tanken. Obwohl in der Tabelle klar hinter den Blau-Weißen liegend steigerte sich Schwarz-Weiß in diesem wichtigen Spiel erheblich und verließ als verdienter 2:1-Sieger das Gugl-Spielfeld. War das der Startschuss für die langersehnte Wende?
 
Je näher die Reise nach Utrecht rückte, umso zuversichtlicher wurden die LASK-Kicker. Spielmacher Adam Kensy sah im Heim-0:0 eine gute Ausgangsbasis und selbst der gegnerische Trainer gab sich „verwirrt“ über den LASK, der ihn mit dem Derbysieg offenbar beeindruckt hatte. Beeindruckt waren manche Spieler auch von der Vereinsentscheidung, nach Holland mit dem Flugzeug zu reisen. Zu Spielern und Betreuern gesellten sich zwei (!) LASK-Fans aus Bad Ischl, die Freunde des Spielers Karl Meister waren. Von einem dritten Anhänger weiß der Chronist, dass dieser alleine mit dem Zug der Mannschaft nachreiste. Mehr Fans aus Oberösterreich dürften es nicht gewesen sein. Ganz im Gegenteil zu späteren Jahrzehnten hatten die LASK-Fans der Siebziger- und Achtziger-Jahre das Auswärts-Fahren nicht gerade erfunden. Im September 1987 versäumten sie nicht nur den für 12 Jahre letzten Auftritt des LASK im UEFA-Cup, sondern auch eine wunderschöne Stadt.
 
Utrecht ist mit 250 000 Einwohnern etwas größer als Linz und liegt in der geografischen Mitte der Niederlande, nur etwa 35 Kilometer von der berühmten Hauptstadt Amsterdam entfernt Wie dort finden sich auch im kleineren Utrecht wunderschöne Kanäle, die das Bild der Stadt prägen. Für Besucher ebenfalls anziehend sind die mittelalterliche Altstadt und die altehrwürdige Universität. Der „Domtoren“, ein berühmter Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert, mit herrlicher Aussicht auf die Stadt und zahlreiche christliche Denkmäler zeugen von der jahrhundertelangen religiösen Bedeutung der Stadt.
 
Für all diese Schönheiten hatten unsere Athletiker kein Auge frei. Gröss und Hagmayr nicht, weil sie gar nicht in Utrecht dabei waren …. der gestrenge Herr Hlozek hatte – für manche doch überraschend – befunden, dass Gröss nach einer Verletzung noch nicht genügend Kondition hätte und Hagmayr aktuell keine Verstärkung sei. Die übrigen Kaderspieler hatten noch eine Trainingseinheit zu absolvieren, auf deren Plan auch Elfmeterschießen stand. Man rechnete sich also schon etwas aus im herrlichen erneuerten Utrechter Stadion, dem „Nieuw Galgenwaard“, also dem „Neuen Galgenhügel“.
Tatsächlich gelang es der Mannschaft, in der Startphase unbeeindruckt vom Lärm, den 18000 Zuschauer machten, konzentriert zu bleiben und den Anfangselan der Niederländer mit genauer Manndeckung zu bremsen. Dann dauerte es aber leider doch nur bis zur 25. Spielminute bis das erste Tor im Aufeinandertreffen der beiden Teams fiel. Nach einer Flanke von Rob Alflen köpfte John van Loen ein. Das Tor wirkte auf die Rot-Weißen befreiend und sie schwangen sich nun zu einem Furioso auf, dem der LASK zunächst wenig entgegenzusetzen hatte. Dem holländischen Dauerdruck entsprangen noch vor der Pause Torchancen im Triplepack (32., 34., 40.), ehe kurz nach der Pause Gijs Steinmann mit einem Volleytor das 2:0 gelang (48.).
 
Erst jetzt schaltete der LASK auf Offensive um und siehe da- man sah, dass er doch durchaus mithalten konnte und sich sogar als bessere Mannschaft im Spiel etablieren konnte. Doch hätte eine Chance – Köstenberger, Kensy und Roth fanden welche vor – verwertet werden müssen … vielleicht wäre dann Utrecht nochmals nervös geworden. Da dies aber nicht gelang, blieb es nicht nur beim 2:0-Erfolg der Heimischen, sondern auch beim zwiespältigen Eindruck dieser beiden UEFA-Cup-Partien. Irgendwie konnte man zufrieden sein, weil eine sich in einer veritablen Formkrise befindliche Mannschaft mit dem Favoriten gut mithalten konnte, allerdings blieb auch der Eindruck, dass man in Bestform – vielleicht sogar in Normalform – durchaus große Chancen gehabt hätte, den prominenten Gegner auszuschalten. Dass dieser zu jener Zeit auch nicht unbedingt das spielte, was er konnte, zeigte sich schon eine Runde später im UEFA-Cup. Gegen Hellas Verona kam mit 1:1 und 1:2 bereits das Aus.
 

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Dem LASK fehlte es in diesen Wochen wohl am ehesten am Selbstbewusstsein, an der Überzeugung, dass man etwas erreichen könnte. Das sah selbst der gegnerirische Verteidiger Hermann Verrips so, der schon nach dem Hinspiel meinte: „Der LASK hat eine gute Mannschaft, glaubt aber nicht an sich.“ Das änderte sich auch im Rest der Herbstsaison 1987 nicht mehr. Auch die nächsten vier Spiele gingen noch verloren, erst dann kehrte etwas Normalität in die Ergebnisse ein. Der Zug ins Meister-Play-Off – erste 8 von 12 – war aber längst abgefahren. Die Vereinsführung hielt dennoch am Trainer fest und tat gut daran. Die Mannschaft konsolidierte sich in der Winterpause und konnte die Frühjahrsmeisterschaft „Mittleres-Play-Off“ gewinnen und somit souverän den Klassenerhalt schaffen. Erstaunlich und sicher sehr selten ist das Wie dieses Play-Off-Sieges: 14 Spiele – 4 Siege – 10 (!) Unentschieden – 0 Niederlagen – Platz 1. Für diesen Erfolg gab es leider keinen Europacup-Platz und so blieb der Auftritt in Utrecht für 8 Jahre der letzte europäische, wenn man den UEFA-Intertoto-Cup dazuzählt, wenn man nur die großen drei Bewerbe berücksichtigt, sollte es sogar 12 Jahre dauern bis zum Comeback in Europa.
 

 

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Stimmen nach Spiel 1:
Ernst Hlozek, Trainer:     Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden, Die Einstellung hat gestimmt, aber nicht das Resultat. Wir hätten 2:0 oder 3:0 gewinnen müssen.
Rudolf Trauner, Präsident:       Ein Bravo der Mannschaft. Sie hat große Kampfmoral gezeigt und hätte gewinnen können. Wir haben im Moment halt einfach kein Glück.
Ferdinand Richter, Vize-Präsident:   In der zweiten Halbzeit wars wieder der alte LASK.
Franz Ruhaltinger, VOESTT-Präsident:        Der LASK hätte den Sieg verdient.
Gerald Piesinger, Mittelfeldspieler: Wir kommen in zwei Wochen in Utrecht nach einem Elferschießen weiter.
Adam Kensy, Mittelfeldspieler:         Wir sind Angsthasen!
Christian Lehermayr Abwehrspieler: Im Rückspiel haben wir auch unsere Chance, auch wenn sie klein ist. Wir könnten Utrecht mit Kontern in Schwierigkeiten bringen.
Hans Berger, Utrecht-Trainer: Das 0:0 ist für uns eine gute Ausgangsposition. Der LASK spielte für ein Heimspiel zu abwartend. Meine Mannschaft hat sich dem langsamen Tempo des LASK zu sehr angepasst. Damit bin ich nicht zufrieden.
Frenky Schinkels, Niederländer mit österreichischer Staatsbürgerschaft, Spieler bei Austria Wien: LASK hat in Utrecht keine Chance.
 
 
Stimmen vor Spiel 2:
 
Dariusz Gajda, Abwehrspieler:                      Bei einem Aufstieg mache ich zu Fuß eine Pöstlingberg-Wallfahrt.
Karl Meister, Mittelfeldspieler:        Sollten wir aufsteigen, dann heißt mein Sohn, den wir in Kürze erwarten, Ernst Utrecht. Ernst, weil unser Trainer so heißt, Utrecht weil ich immer an diese Stadt erinnert werden möchte.
Adam Kensy, Mittelfeldspieler:         Das 0:0 ist eine gute Ausgangsbasis. Wir dürfen nicht so feige spielen, immer Attacken reiten, gelbe Karten riskieren und noch mehr Disziplin aufbringen. Es geht steil aufwärts. Bei einem Aufstieg werfe ich beim nächsten Heimspiel meine Krawattensammlung ins Publikum.
 
Stimme nach Spiel 2:
 
Ernst Hlozek, Trainer:     Ein Kompliment meiner Elf zur Leistung in der zweiten Halbzeit. In der ersten Hälfte waren wir vor allem bei der Ballannahme zu langsam, zu zaghaft. Den Aufstieg haben wir aber bereits vor zwei Wochen beim 0:0 im ersten Spiel leichtsinnig verschenkt. Ein Tor in Linz – und wir wären eine Runde weiter gewesen.
 
Für unseren LASK in Europa:
Klaus Lindenberger; Christian Lehermayr, Dietmar Grüneis, Dariusz Gajdy, Adam Kensy, Wolfgang Nagl, Gerald Piesinger, Andreas Roth, Karl Meister, Hans Gröss, Rudolf Köstenberger, Christoph Wetserthaler, Roussi Gotschev, Siegfried Paseka, Johann Rabitsch.
 
Statistik
Europapokal III – UEFA-Cup 1987/88, 1. Runde, Hinspiel
Mittwoch, 16.09.1987, 19.00 Uhr

Linz, Stadion der Stadt Linz „Gugl“, 3500 Zuschauer
Schiedsrichter Todor Kolev (Bulgarien)
 
LASK vs. FC Utrecht                                0:0
 
Tore:             – – –
 
LASK:             Lindenberger; Lehermayr Chr., Grüneis, Gajda, Kensy, Nagl W.,
                      Piesinger, Roth (52., Westerthaler), Meister, Gröss, Köstenberger
                       (75., Gotschev); Coach: Hlozek
Utrecht:       Van Ede; Plomp, Verrips, Fräser, Van der Meer, De Kruyk, Kruys
                       (90. De Kruijff), Pattinama, Steinmann (46., Van Ginkel), Van Loen,
                       De Kock; Coach: Berger

Europapokal III – UEFA-Cup 1987/88, 1. Runde, Rückspiel
Mittwoch, 30.09.1987, 19.30 Uhr
Utrecht, „New Galgenwaard“, 18 000 Zuschauer
Schiedsrichter Adolf Prokop (Deutsche Demokratische Republik)
 
FC Utrecht vs. LASK                                2:0 (1:0)
 
Tore:             Van Loen (25.), Steinmann (48.)
 
Utrecht:       Van Ede; Plomp, Verrips, Fräser, Van der Meer, Alflen, Pattinama,
De Kruijff, Steinmann, Van Loen, De Kock (82., Verroen); Coach: Berger
LASK:             Lindenberger; Lehermayr Chr., Gajda, Grüneis, Piesinger, Nagl W.,
                        Kensy, Meister (46., Paseka), Rabitsch (54., Gotschev) Roth,
                       Köstenberger; Coach: Hlozek
 
Gesamtscore:        FC Utrecht mit 2:0 in Runde 2
 
Quellen:
Günther Waldhör – Eigene Aufzeichnungen und Sammlungen, inklusive Berichterstattung und Bilder aus:
Oberösterreichische Nachrichten, Neues Volksblatt, Neue Kronen Zeitung, Linzer Tagblatt – vom 15.09.1987, 16.09.1987,17.09.1987, 29.09.1987, 30.09.1987, 01.10.1987, 02.10.1987
www.austriasoccer.at
www.transfermarkt.at
www,weltfussball.at
www.wikipedia.at (Stadt, Stadion, Klub Utrecht)
www.google.at (Suchmaschine)

 

 

 

 

 

 

 

Waldhör Günther
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