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10. July 2014
Der LASK und der ÖFB-Cup: „Nicht wirklich eine Liebesbeziehung“

Es war eine grandiose Mannschaftsleistung, die der LASK gegen den Tabellenführer der Bundesliga ablieferte. In einem höchst dramatischen Spiel scheiterte der LASK aber an seiner mangelnden Chancenauswertung. Aber alles der Reihe nach: Ivica Vastic brachte den LASK in der 36. Minute mit einem Eigentor in Führung, ehe Mario Haas in der 60. Minute den Ausgleich erzielte. Dennoch hatten Herbert Grassler (75.) und Zelkjo Milinovic (85.) den Matchball am Fuß. Auch in der Verlängerung hätte der LASK das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden können, doch Bernhard Muhr (92.) und Christian Stumpf (99.) konnten aus ihren hochkarätigen Chancen nichts zählbares herausholen. Die Konsequenz war ein Elfmeterschießen – das ein schreckliches Ende mit sich brachte. Jürgen Kauz und Klaus Rohseano – die ersten beiden Schützen des LASK – zeigten Nerven und vergaben ihr Strafstöße – die Spieler des SK Sturm trafen alle und so waren die Steirer um 23.07 Uhr des 18. Mai 1999 zum dritten Mal österreichischer Cupsieger.

Ältere Semester unter uns können sich an dieses Spiel erinnern, als ob es gestern stattgefunden hätte. Denn es war eine besondere Niederlage. Einerseits wegen der Trauer und dem Schmerz, dass sich der LASK den Traum vom ersten Titel seit 1965 nicht erfüllen konnte. Andererseits war allen klar, dass sich so eine Chance nicht so schnell wieder ergeben würde, denn beim LASK regierte zu dieser Zeit bereits der Sparstift, stand man doch am Beginn der „Post-Rieger-Ära. Dennoch konnte niemand erahnen, welch schwere Leidenszeit für die Schwarz-Weißen damit eingeläutet werden soll.

 

Viertelfinale war seither das höchste der Gefühle

Mittlerweile haben sich die Vorzeichen aber wieder geändert und der LASK setzt zu einem neuen Höhenflug an. 5533 Tage nach dem verlorenen Cupfinale nimmt der LASK seinen 15. Anlauf wieder ein solches einzuziehen. Grund genug um uns die Cupauftritte in schwarz-weiß der letzten 15 Jahre etwas genauer anzusehen: Große Erfolge sind dabei zwar Mangelware, denn seit 1999 konnten wir nicht nur keinem Finale mehr beiwohnen, auch in den Halbfinalspielen glänzte der LASK stets durch Abwesenheit. Das höchste der Gefühle war daher das Viertelfinale, in dem wir seither 4-mal vertreten waren.

16Knappe Niederlage in Ried nach heroischem Kampf Das letzte Mal liegt noch nicht lange zurück und darf auch als der größte Cuperfolg der jüngeren Geschichte gewertet werden: Vor 2 Jahren, in der Saison 2012/13. Nach den Siegen gegen Spittal (7:0), dem SV Grödig – späterer Meister der Ersten Liga – und dem Erfolg im Elfmeterschießen gegen den Bundesligisten SV Mattersburg, stand das Duell gegen die SV Ried an. Vor ausverkauften Haus lieferten unsere Jungs den zwei Ligen höher agierenden Riedern einen heroischen Kampf. Obwohl ab der 28. Minute in Unterzahl gelang es Radovan Vujanovic in letzter Sekunde der Ausgleich zu erzielen, wodurch man die Verlängerung erzwingen konnte. In dieser fiel Kapitän Hieblinger allerdings verletzungsbedingt aus und so musste man sich mit 8 Feldspielern letztendlich 1:2 n.V. geschlagen geben.

 

Auf Sieg gegen Titelverteidiger folgt K.O. in Wr. Neustadt

Das gleiche Ergebnis gab es im Viertelfinale der Saison 2009/10. Gegner war damals Wr. Neustadt. Lukas Kragl brachte den LASK damals mit 1:0 in Führung. Das Ticket für das Halbfinale war bereits gebucht, als Hannes Aigner in der Nachspielzeit mit einem Kopfball den Ausgleich erzielte. Rene Aufhauser war es dann, der in der Verlängerung mit einem Eigentor das Ausscheiden fixierte. Im Gegensatz zu 2013 war das Erreichen des Viertelfinales aber kein gefühlter Erfolg, denn nachdem man im Achtelfinale den damaligen ÖFB-Cup-Seriensieger Austria Wien aus dem Bewerb kegelte, hat man sich etwas mehr erhofft.

 

Verhhältnismäßiges Losglück

Ebenfalls im Viertelfinale scheiterte man in der Saison 2004/05, in das man sich dank einer guten Auslosung vorkämpfen konnte. Nach Siegen gegen Kindberg, Rohrbach und Hall/Tirol war gegen Ligakonkurrenten FC Kärnten aber Endstation.

 

Auf Sensation gegen Ried folgte die Ernüchterung in Salzburg

Drei Jahre davor gab es auf dem Weg ins Viertelfinale allerdings wieder ein Highlight zu feiern. Nachdem man sich in der 1. Runde programmgemäß gegen die Amateure von Austria Salzburg und in der 2. Runde gegen Langenrohr durchsetzen konnte, wartete im Achtelfinale die SV Ried auf uns. Dieses Mal sollte uns als Zweitligisten mit einem 2:1 die Sensation gelingen. Matchwinner war Christian Stumpf, der mit einem Doppelpack das Spiel drehte. Eine Runde später war dann aber gegen die Profi-Abteilung der Salzburger Austria Endstation.

 

Schlechte Bilanz gegen Profimannschaften

Die hier erwähnten Siege gegen Austria Wien und die SV Ried, sind übrigens die einzigen beiden Cupspiele, die man gegen Bundesligisten gewinnen konnte. Hinzu kommen noch die beiden Remis gegen Mattersburg und Rapid aus den letzten beiden, wo man sich jeweils im Elfmeterschießen durchsetzte. Die restlichen 6 Duelle gegen Vertreter aus der höchsten Spielklasse wurden aber verloren. Ähnlich düster ist auch die Bilanz gegen Teams aus der Ersten Liga. Dem 2:0- Sieg gegen den SV Grödig aus der Saison 2012/13 stehen 5 Niederlagen gegenüber.

 

Wenige Blamagen – doch diese waren mit bitteren Schmerzen verbunden

Große Blamagen blieben allerdings auch Mangelware: Gab es in 24 Duellen mit Amateurklubs immerhin 21 Siege. Bittere Pillen schluckte man nur in der Saison 2008/09 als man in der 2. Runde Cuprunde gegen den FC Wels nach einem 0:0 im Elfmeterschießen scheiterte, sowie 2006 als man gegen die Amateure von Red Bull Salzburg mit 0:2 verlor. Besonders schmerzvoll war allerdings die einzige Erstrundenniederlage, die der LASK in den letzten 15 Jahren hinnehmen musste – passierte dies doch ausgerechnet gegen den Lokalrivalen Blau-Weiß Linz. Details zur 3:1-Niederlage wollen wir uns hier ersparen.

 

Oft in der Fremde, selten daheim

Alles in allem gesehen bestritt der LASK seit dem Cupfinale von 1999 41 Cupspiele, wovon 25 gewonnen und 13 verloren wurden. Von den drei Partien, die Remis endeten und im Elfmeterschießen entschieden werden mussten, konnte der LASK zweimal die nächste Runde erreichen. Neben den erwähnten 4 Einzügen ins Viertelfinale, schaffte es der LASK seit 1999 sechsmal ins Achtelfinale, scheiterte 3-mal in Runde 2 und, wie oben erwähnt, einmal in Runde 1. Abseits der Ergebnisse ist besonders auffällig, dass der LASK nur sehr selten in den Genuss eines Heimspieles kommt. Nur 8 (5 davon in der RL-Zeit) der 41 Spiele wurden vor eigenem Publikum ausgetragen, ansonsten musste man sich stets auf fremden Terrain beweisen.

 

Gute Bilanz gegen RLW-Teams

So wird es auch zum Auftakt dieser Cupsaison sein. Mit Seekirchen wartet ein Team aus der Regionalliga West auf uns. Prinzipiell sollte dies ein gutes Omen sein, hat man in den letzten 4 Duellen doch 3 Siegen gegen RLW-Mannschaften erringen können. Die einzige Niederlage geschah gegen die RB Juniors – also keinem klassischen Regionalligisten. Daher darf man sich am Freitag einen Erfolg unseres Teams erhoffen, womit man vom Finale nur noch 4 Schritte entfernt wäre. Es wäre an der Zeit, jährt sich doch der bisher einzige Cupsieg des LASK in der kommenden Saison zum 50. Mal.

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