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2. June 2015
Die große “seit1908.at” Analyse – Teil 1: Die Abwehr
Wie jedes Jahr bringen wir natürlich auch heuer wieder eine ausführliche Kaderanalyse. Da diese etwas genauer geworden ist, werden wir sie in vier Teilen bringen. Heute werfen wir einen genauen Blick auf die Defensive. Am Donnerstag beleuchten wir das Mittelfeld, Freitag den Angriff und zu guter Letzt am Samstag die Trainer, “Freunde des LASK“, die Fans und natürlich auch uns selbst. Also dann, viel Vergnügen beim lesen und diskutieren.
 

 
Torhüter:
 
Pavao Pervan (Vertrag bis 30.06.2019): Im Herbst noch der große Rückhalt im Team, brachte er im Frühjahr teils sehr durchwachsene Leistungen. Vor allem nach der Entlassung von Karl Daxbacher zeigte er sich wohl am meisten geschockt, da er in den Spielen danach einige „Böcke“ geschossen hat. Vor allem bei der Ballkontrolle beim Abstoß und bei den Rückpässen fühlte man sich an weit zurück liegende Zeiten, als er noch bei den Amateuren spielte, zurück erinnert.  Zum Ende der Saison hat er sich dann aber wieder gefangen. Dennoch: wohl die schwächste Runde seit Pervan beim LASK in der Kampfmannschaft ist. Wärend der Saison gab es dann noch  Gerüchte um einen Wechsel nach Wien. Diese wurden aber am Dienstag endgütlig beseitigt, als der Verein eine Vertragsverlängerung bis 2019 bekannt gab. 
(3240 Minuten / 11 zu Null Spiele / 137 Paraden / 79,2 % gehaltene Schüsse / 53 abgefangen Flanken)
 
seit1908.at Note: 2-3
 
Maximilian Penz und Alexander Strobl: Pervan spielte alle 36 Spiele – deshalb sind die beiden natürlich nicht zu bewerten. Der Vertrag von Alexander Strobl wurde nach dem Ende der Saison nicht mehr verlängert. Wir wünschen Alex alles Gute für seine weitere Karriere. 
 
Verteidigung:
 
Balakiyem Takougnadi (30.06.2015)/Daniel Kerschbaumer (30.06.2016): Hier gibt es die einzige „Doppelbenotung, denn für diese beiden wird es wohl sehr schwer in der kommenden Saison: denn welche Aussenverteidiger muss schon von sich behaupten, dass er von einem Innenverteidiger aus der Mannschaft gespielt wird. Und genau das ist diesen beiden passiert. Unser MVP der Saison (dazu später mehr) verdrängte die beiden aus der Startelf. War bei Kerschbaumer zumindest noch der Kampfeswille zu sehen und die ein oder andere gute offensiv Aktion, so war bei „Tako“ leider gar nichts zu sehen. Man konnte keinerlei Entwicklung zu Regionalligazeiten erkennen – nur das die Liga halt besser geworden ist. Takougnadi war in dieser Saison in seinen Einsätzen leider überfordert. Deshalb wurde auch folgerichtig der Vertrag von Takougnadi auch nicht mehr verlängert. Wir wünschen “Tako” alles Gute für seinen weiteren Karriereweg. 
Stats Takougnadi ( 1102 Minuten / 56 % Zweikampfquote 166 zu 140 / 0 Tore / 2 Assist / 11 % Flankenquote 3 zu 11 / 90 % erfol. Tacklings 30 zu 3  )
Stats Kerschbaumer ( 2024 Minuten / 54 % Zweikampfquote 79 zu 62 / 1 Tor / 1 Assist /  30 % Flankenquote 13 zu 30 / 90 % erfol. Tacklings 59 zu 6 )
  
seit1908.at Note: 4
 
Harun Erbek: Nach dem starken Saisonstart und den dann eher schwankenden Leistungen bremsten Harun Erbek unsere „Kampfsau“ im Frühjahr kleiner Verletzungen und Sperren. Erbek war in seinen Einsätzen gewohnt Lauf und Kampfstark. Was uns erneut mehr als beeindruckte, war sein Timing in den Kopfballduellen. Wenn er dann noch einen Mitspieler auf seiner Seite hätte, der nicht „nur“ offensiv denkt, hätten wir auf dieser Seite ein absolutes Bollwerk. Leider wurde er halt zu oft allein gelassen und sah sich einer Übermacht an gegnerischen Spielern gegenüber. Nach vorne schaltete er sich, je länger die Saison dauerte immer mehr ins Offensivspiel ein. Was durchaus nicht schlecht anzusehen war.
( 2354 Minuten / 55,2 % Zweikampfquote 233 zu 189 / 1 Tor / 1 Assist / 19,4 % Flankenquote  13 zu 54 / 83 % erfol. Tacklings 92 zu 18)
 
seit1908.at Note: 2
 
Maximilan Ullmann (30.06.2016): Durch eine Verletzung und eine Sperre von Erbek kam der Jungsspund aus dem LASK Nachwuchs vermehrt zum Zug. Und er machte seine Sache, genau wie im Herbst bei seinen drei Einsätzen, mehr als zufriedenstellend. Dazu fand er auch nach vorne etwas mehr „statt“, was wohl auch mit der größeren Spielpraxis zu tun hat. Auf jeden Fall ist er ein Versprechen für die Zukunft und er wird es Erbek nicht leicht machen, seinen Stammplatz zu verteidigen.
( 886 Minuten / 53 % Zweikampfquote 50 zu 44 / 0 Tore / 0 Assist / 20 % Flankenquote 3 zu 12 / 81 % erfol. Tacklings 17 zu 4 )
 
seit1908.at Note: 2 – 3
 
Florian Neuhold: Im Herbst noch Ergänzungsspieler wurde Florian Neuhold in der Rückrunde mehr und mehr zum Stammspieler: das zuerst „dank“ einer Verletzung von „Capitano“ Hieblinger und dann durch den Positionswechsel des MVP der Saison. In der Innenverteidigung bildete er sowohl mit Barry als auch mit Hieblinger eine gute Kombi,  die allerdings auch nicht immer herausragend agierte. In der Luft kaum zu biegen (auch ihre gemeinsamen 3 Tore wurden alle per Kopf erzielt), war man am Boden bei schnellen Gegenstößen des Öfteren schnell überspielt und musste sich durch Fouls helfen oder auf Pervan hoffen. Dennoch wurde die Sicherheit von Neuhold von Spiel zu Spiel größer und gröbere Fehler waren kaum mehr zu erkennen. In der neuen Saison wird viel davon abhängen, mit wem er das neue IV Pärchen bilden wird. Wir sehen auf jeden Fall Potential nach oben hin und dass Neuhold das Zeug zum Führungsspieler hat.
( 1340 Minuten / 57 % Zweikampfquote 90 zu 66 / 1 Tor / 0 Assist / 115 klärende Aktionen / 9 gebl. Schüsse / 74 % erfol. Tacklings 23 zu 8)
 
seit1908.at Note: 2 – 3
 
Mario Hieblinger (30.06.2015): Bei Hieblinger ist der weitere Verlauf seiner Karriere noch nicht sicher. War zuerst eher ein Karriereende wahrscheinlich, so gibt es Gerüchte dass er sich vorstellen kann, ein weiteres Jahr als „Notreserve“ weiter zu machen. Zu mehr wird es auch, aufgrund der dann doch höheren Verletzungsanfälligkeit des „Captiano“ dann auch nicht mehr reichen. Versteht uns nicht falsch, wenn er spielt, dann ist er der Fels in der Brandung: tolles Stellungsspiel, super im Kopfball und auch im Zweikampf am Boden kaum zu biegen, aber das Spiel wird halt auch immer schneller und er nicht jünger. Das jahrelange Hinhalten der Knochen hat bei  ihm seine Spuren hinterlassen und so zieht es dann vielleicht einmal zu oft im Körper. Und irgendwann wird Erfahrung allein nicht mehr ausreichen, vor allem wenn es in Zukunft unter Glasner noch schneller gehen wird.  Wir würden uns freuen wenn unser „Capitano“ noch ein weiteres Jahr bei uns spielen würde. Um dann mit dem Aufstieg seine Karriere glorreich abschließen zu können.
( 2621 Minuten / 64 % Zweikampfquote 240 zu 134 / 2 Tore / 1 Asssit / 243  klärende Aktionen / 23 gebl. Schüsse / 86 % erfol. Tacklings 59 zu 9)
 
seit1908.at Note: 2
 
Shawn Barry: Unser MVP der Saison – mit Abstand. Einen solchen Spieler wünscht sich wohl jeder Trainer. Barry kann praktisch jede Position, mal abgesehen von Tormann, spielen. Zu Beginn der Saison als IV wechselte er unter Martin Hiden zunächst auf die rechte Außenverteidiger Position und dann, statt Dovedan sogar ins Mittelfeld. In jeder Partie zeichnete er sich durch Drang nach vorne und tolle Arbeit nach hinten (wenn er als Mittelfeldflitzer eingesetzt wurde) aus. Er war immer anspielbereit und traute sich, als einer der wenigen, vor allem in der Phase als es wirklich schlecht lief und die Mannschaft nicht mit Selbstvertrauen gesegnet war, seine Gegenspieler zu überspielen. Dazu war er in Kopfballduellen dank seiner Sprungkraft praktisch unschlagbar und am Boden irrsinnig Zweikampfstark (knapp 64% gewonnen), nur Hieblinger hatte eine bessere Zweikampfquote als der US Amerikaner. Seine Flanken waren durchwegs gefährlich. Ihm sollte auf jeden Fall ein langfristiger Vertrag angeboten werden, immerhin ist er universell einsetzbar und ob seines Alters und der Formkurve der letzten Jahre darf man sich durchaus noch eine weitere Leistungssteigerung erhoffen. 
( 2861 Minuten / 63 % Zweikampfquote 238 zu 140 / 2 Tore / 2 Assist / 232 klärende Aktionen / 16 gebl. Schüsse / 31 % Flankenquote 5 zu 11 / 83 % erfol. Tacklings 55 zu 11 )
 
seit1908.at Note: 1
 
Felix Luckeneder (30.06.2017): Zwei Spiele stehen in der Leistungsbilanz des jungen Verteidigers. Eine war die letzte Partie von Karl Daxbacher in Mattersburg, als er an der Seite von Florian Neuhold (der damals auch noch nicht sehr viele Spiele bestritten hatte) alles andere als gut ausschaute und eines in Floridsdorf beim FAC. Hier sah man, dass ein Mario Hieblinger einem jungen Spieler dann schon mehr Sicherheit gibt. In Wien konnte man keine gravierenden Fehler erkennen und auch im Zweikampf stand der 1,90 Meter Riese seinen Mann. In unserer Bewertung ist er trotzdem nicht zu benoten. Was man aber sagen kann ist, dass er in  Regionalliga in Pasching ein absoluter Stamm- und Führungsspieler ist. In einem Interview hat er gerade bestätigt dass er seinen Vertrag um 2 Jahre verlängert hat – finden wir gut. 
( 181 Minuten / 56 % Zweikampfquote 17 zu 13 / 0 Tore / 0 Assist / 21 klärende Aktionen / 3 gebl. Schüsse / 100 % erfol. Tacklings 3 zu 0)
 
seit1908.at Note: Nicht zu benoten
 
Statistik: bundesliga.at
 
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Christian Zeintl