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5. June 2015
Die große “seit1908.at” Analyse – Teil 4: Abseits des Rasens
Tja, nachdem unsere Kaderanalyse in den letzten Tagen für Gesprächsstoff gesorgt hat, möchten wir noch einen Blick auf das Geschehen abseits des Rasens werden. Was war bei den Trainern los, was haben die “Freunde des LASK” weitergebracht, wie waren die Fans drauf und natürlich, wenn man schon andere lobt und kritisiert, sollte man auch einen Blick auf die eigenen Leistungen werfen. All das findet ihr im vierten und letzten Teil der “seit1908.at Meisterschaftsanalyse 2014/2015”.
 

 
Trainer:
 
Karl Daxbacher: Tja, wir kopieren mal rein, was wir in der Herbstanalyse geschrieben haben:
Vom Christkind würden wir uns jedoch ein flexibleres Spielsystem sowie mehr personelle Rotation wünschen, da die starre Spielanlage des LASK für die Gegner auf Dauer zu berechenbar ist. Was in der Regionalliga auf Grund des überlegenen Kaders noch gereicht hat, kann in der Bundesliga auf Dauer gefährlich werden.“  … Naja, unser Wünsche wurden LEIDER nicht erfüllt. Nach 2 Trainingslagern im Winter und der Verpflichtung von Stefan Savic (damals Top Scorer der Liga) und Martin Harrer hatten sich auch die Verantwortlichen mehr versprochen. Doch bereits nach den ersten beiden Spielen der Rückrunde schien klar zu sein, dass sich nicht wirklich was geändert hatte. Einer grottigen Partie gegen St. Pölten folgte zwar ein Sieg gegen Lustenau, der war aber mehr als glücklich. Und das Team dann in Mattersburg mit 0:3 Unterging zogen die „Freunde“ folgerichtig die Notbremse und Daxbacher wurde beurlaubt. Ihr dürft uns jetzt nicht falsch verstehen, „Karl der Große“  hat irrsinnig viel für den LASK geleistet und alle LASK Fans werden ihm auf ewig dankbar sein. Allerdings bestand die Gefahr bereits in den ersten Partien die Meisterschaft zu verlieren. Die Verantwortlichen wollten ein „Zeichen“ oder neue Reize setzen.
 
Wie wir wissen, ging das leider nach hinten los und auch unter Martin Hiden ging es bergab. Die sportlich Verantwortlichen waren sich durchaus bewusst, dass die Entlassung von Daxbacher einen „schlanken Fuß“ bei den Fans und Medien macht und müssen sich dieses Packal jetzt umhängen. Dazu kam dann noch,  dass aus unserer Sicht unnötige „leichte Nachtreten“ von beiden Seiten. Während Daxbacher meinte es „verdient“ zu haben die Saison fertig zu machen, ließ Siegmund Gruber einen Spruch raus, den es auch nicht wirklich gebraucht hätte. („Daxbacher´s Vertrag  wäre auch bei Aufstieg nicht verlängert worden.“). So ging die zweite Ära von Karl Daxbacher unrühmlich zu Ende. Alle zusammen hätten es sich sicher anders vorgestellt, doch Profifußball ist kein Wunschkonzert. Wir wünschen an dieser Stelle Karl Daxbacher alles Gute für seine Zukunft in St. Pölten. Möge er viele Spiele gewinnen – nur gegen den LASK alle 4 Verlieren. Und am Ende darf er dann ruhig hinter dem LASK den zweiten Platz in der Endabrechnung erreichen.
 
seit1908.at Note: 4
 
Martin Hiden/Alfred Olzinger:  Wenn ein Trainer mehr als die Hälfte der Spiele verliert, bei denen er auf der Trainerbank sitzt, dann kann er durchaus als gescheitert bezeichnet werden. Bei Martin Hiden stehen bei 13 Spielen 7 Niederlagen und 3 Siege/3 Unentschieden gegenüber. Wir rechnen auch die letzten beiden Partien Hiden zu, da Olzinger ja „nur“ Cheftrainer wurde, weil wir sonst die Lizenz nicht bekommen hätten –  aber dazu später.  Die „FdL“ hatten sich von Hiden neue Impulse erhofft. Doch diese kamen nicht. Auch er hielt am taktischen System „Daxbacher“ fest. Einzig das nun jedes Spiel andere Spieler zum Einsatz kamen, war der große Unterschied. Man konnte zwar erkennen, dass nun etwas weniger mit hohen Bällen versucht wurde zu spielen, jedoch blieb der Erfolg leider aus. Vor allem die Serie von fünf Niederlagen in Folge,  zwischen der 25. und 29. Runde, brachte wohl die endgültige Entscheidung im Aufstiegskampf –zu unseren Ungunsten. Die letzten Runden waren dann eher nur mehr ein Schaulaufen um Spieler für die neue Saison zu testen. Bei den Fans hatte er es sowieso schwer, von Beginn an wurde er indirekt für den Rauswurf von Daxbacher verantwortlich gemacht und die ersten „Hiden raus!!“ Rufe ließen nicht lange auf sich warten. Wir fanden das auch nicht gerade fair und brachten einen Blog zu diesem Thema. Doch am Ende zählen im Profifußball halt die Ergebnisse und diese waren nicht zufriedenstellend. In der neuen Saison muss er nun seinen Posten als Cheftrainer wieder räumen und die Anzeichen deuten darauf hin,  dass er nicht einmal mehr als Trainer der Amateure zurückkommen wird. Wir wünschen Martin Hiden auf jeden Fall alles Gute in seiner weiteren Trainerkarriere. Sei es bei uns oder auch bei einem anderen Verein.
 
seit1908.at Note: 4
 
Verantwortliche / „Freunde des LASK“: Hier fällt es nicht leicht eine Bewertung abzugeben. Der „Welpenschutz“  fällt auf jeden Fall langsam. Man muss ihnen auf jeden Fall zu Gute halten, dass sie den Verein vor PMR gerettet haben. Hier in dieser Analyse wird aber nur das Frühjahr bewertet. Diese Bilanz fällt zwiespältig aus. Vor allem das „Verpassen“ der Lizenz in der ersten Instanz Runde brachte wieder mal schlechte Presse. Natürlich war es ein blöder Fehler und auch die Begründung von Siegmund Gruber klingt plausibel („Wenn wir hier lügen, wo geht’s dann weiter bei den Zahlen?). Dennoch: auch bei der Abgabe der Lizenzunterlagen stand Olzinger schon unter Vertrag und man hätte ihn hier bereits nennen können. Auch der Umgang mit der Beurlaubung von Karl Daxbacher wäre wahrscheinlich eleganter zu lösen gewesen (z.B. mit irgendeiner Begründung in der Öffentlichkeit – siehe weiter oben). Das hätte wohl auch das Standing von Martin Hiden bei den Fans etwas verbessert.  Dazu dann die Aussagen vom „Pflicht des Aufstiegs“, die die Mannschaft zusätzlich unter Druck setzten. (Diesen Fehler gaben Gruber und Co dann sogar zu und es wird Aussagen in diese Richtung nicht mehr geben – lt. PK am Ende der Saison). Natürlich, der LASK war Herbstmeister und Winterkönig, aber von Pflicht in Zusammenhang mit Aufstieg zu reden, vor allem nach knapp 60% der Meisterschaft, ist noch selten gut gegangen.

Das ist es aber schon mit dem Negativen. Natürlich ist es positiv, dass der Verein zum zweiten Mal in Folge die Lizenz ohne wirtschaftliche Auflagen erhalten hat. Die Anzahl der Sponsoren ist so hoch wie schon lange nicht. Die Spieler bekommen alle pünktlich ihr Geld überwiesen – was ja auch nicht alltäglich ist beim LASK. Dem Team wurden Trainingsmöglichkeiten in Pasching geschaffen und zwei Trainingslager im Winter ermöglicht. Dazu kommen die Transfers von guten Spielern zum LASK, die allerdings noch keine gute Mannschaft bilden:  das wird die Arbeit des neuen Trainers werden. Und dann sind wir schon beim nächsten Thema. Die Trainersuche war lange und am Ende gab es eine Überraschung. Wie wir dazu stehen könnt HIER lesen. Auch bei der Preisgestaltung der Dauerkarten kam man den Fans nun entgegen und es gibt nun Dauerkarten zu Preisen, die sich wirklich lohnen.  Es schaut gut aus bei unserem LASK – es wird halt jetzt Zeit die Früchte zu ernten die im letzten Jahr gesät wurden. (5 Euro ins Phrasenschwein)
 
seit1908.at Note: 2- 
 
Fans:  Tja, was soll man sagen. Leider sind die Zuschauerzahlen in Oberösterreich sehr „erfolgsabhängig“. Und wenn der Erfolg ausbleibt – bleiben auch die Zuschauer aus. So kamen am Ende der Saison weit weniger Zuschauer ins Stadion als erhofft.  Dies gilt auch für den Fanblock. Auch hier konnte man sehen, wie von Spiel zu Spiel der Block schütterer besetzt war. Der Stimmung im Fanblock tat dies aber nicht wirklich einen Abbruch. Es wurde abseits des Stadions enger zusammengerückt,  in praktisch jeder Partie (mal abgesehen in Horn) gab der Block 90 Minuten Vollgas und die Mannschaft nach vorne gepeitscht. Bei jeder Partie, selbst an einem Dienstag mit diesen unsäglichen Anstoßzeiten von 18:30 fanden zahlreiche Fans den Weg in die entlegensten Orte Österreichs. Dazu ist ein “LASK Fan Dachverband” – die “Athletiker Allianz” am entstehen über den bereits bei “Legendär on Air” berichetet wurde.  Und das beste natürlich zum Schluß, am Saisonende gab es eine Choreo wie sie schon lange nicht mehr, wenn überhaupt, in Linz gezeigt wurde. 
 
seit1908.at Note: 2
 
„seit1908.at“:  Tja, wenn wir schon alle bewerten, dann müssen wir natürlich auch auf uns einen kritischen Blick werfen. Auch bei uns merkte man zum Ende der Saison hin, dass die Motivation etwas geschwunden war. Gab es zu Beginn des Frühjahrs sogar noch Berichte über die PK´s nach dem Spiel, wurde im Laufe der Saison sogar der sehr beliebte „im Fokus“ zu Grabe getragen. Was vom Frühjahr bleibt sind Liveticker von jedem Spiel, zahlreiche Fotos, Videointerviews, das erfolgreiche Fan Dartturnier, Groundhoppingberichte, das Nachwuchssponsoring  und sehr kontroverse Blogs und Hintergrundgeschichten aus der Fanszene.  Auch bei der Nachwuchsberichterstattung ließen wir etwas die Zügel schleifen. Gab es im Herbst jede Woche eine Zusammenfassung der ganzen Spiele der „schwarzweißen Fohlen“, so gibt es aktuell „nur“ mehr Berichte zu einzelnen Spielen. Diese sind aber mehr als ausführlich geschrieben und im einem Stil, den es sonst nirgends in Österreich im Nachwuchsbereich gibt.  Auch wir werden in der Sommerpause neue Motivation tanken und werden versuchen den einen oder anderen Redakteur zu verpflichten. Wenn DU, der gerade diese Zeilen liest davon überzeugt ist, uns helfen zu können, dann melde dich bei uns (mail@seit1908.at) . Wir sind über jeden neuen im Team dankbar.
 
seit1908.at Note: 2 – 3
 
Tja Leute, das war der mehr als ausführliche Rückblick auf die Frühjahrssaison.  Wir gehen jetzt, so wie der LASK einmal in eine kurze Sommerpause. Was bleiben wird, sind natürlich die Berichte über den Nachwuchs. Denn unsere „schwarzweißen Fohlen“ haben noch nicht Sommerpause. Wir wünschen allen Mitgliedern, Fans, Freunden, Spielern, den „Freunden“ und auch den Leuten die uns nicht mögen einen schönen Sommer und gute Erholung. Wir freuen uns schon auf eine tolle Saison 2015/2016 die am Ende hoffentlich mit einer Meisterfeier enden wird. 
 
>>> Die große “seit1908.at” Analyse Teil 1: Die Abwehr <<<
>>> Die große “seit1908.at” Analyse Teil 2: Das Mittelfeld <<<
>>> Die große “seit1908.at” Analyse Teil 3: Der Sturm <<<
Christian Zeintl
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