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18. December 2011
Die Herbstanalyse der Spieler – Teil 1

In unserem ersten Beitrag zur Herbstanalyse bringen wir ein Kurzresümee von den Spielern, die wir im Herbst bewundern durften. Um das ganze Konzept ein wenig lesbarer zu machen, wird die Mannschaft aufgesplittet. Den Beginn machen heute Torhüter + Verteidiger.

Torhüter

Hier ist der LASK sicherlich gut aufgestellt. Thomas Mandl zählt ohne Diskussion zu den besten Schlussmännern der 2. Liga, Ersatztorhüter Pavao Pervan hinter ihm durfte in der Liga leider noch nicht sein Können unter Beweis stellen.

Thomas Mandl (21 Spiele, 1890 Minuten)

fclvsaskmandl600x800Wie schon in der Vorsaison war Thomas Mandl auch in diesem Herbst der erhoffte Rückhalt für unsere Mannen in schwarz-weiß. Als einziger Kaderspieler versäumte er keine einzige Meisterschaftsminute und konnte alle 21 Partien durchspielen. Insgesamt 6 Mal gelang es ihm nach 90 Minuten, dass die 0 stand, zweimal jedoch musste er bei den Heimniederlagen gegen den WAC und Austria Lustenau drei Gegentore hinnehmen. Bei Mandl weiß man, was man an ihm hat. Sehr souveräne Vorstellung auf der Linie – einige tolle Reflexe bewahrten uns heuer vor unnötigen Punktverlusten, ein Elfmeterkiller (in dieser Saison 3 Mal gegen den Schützen vom Punkt erfolgreich). Seine Schwächen hat Mandl eindeutig bei höheren Bällen, wo aber die gesamte Mannschaft oftmals nicht gut aussieht. An ihm liegt es sicher nicht, dass der LASK in der Herbstsaison 23 Gegentreffer hinnehmen musste, konkret wären eventuell das 1:1 in Lustenau im Auftaktspiel sowie das zweite Austria-Tor durch Pöllhuber in der 16. Runde anzukreiden.

Note: 2

Pavao Pervan (0 Spiele, 3 x Cup, 7x Regionalliga)

Wo es einen ruhenden Pol gibt im Tor, muss es andererseits auch Leute geben, die dadurch eben nicht zum Zug kommen. Pavao hat eben das „Pech“, dass Mandl sehr souverän agiert und zum Glück für uns LASKler bislang vor Verletzungen verschont blieb, so wird er auch im Frühjahr vermutlich die Bank hüten. Seine Cup-Partien waren großteils in Ordnung, jedoch wird ihm offenkundig die Bundesligareife von vielen im LASK-Umfeld nicht attestiert. Zum Problem könnte werden, dass er mit 24 Jahren auch langsam Perspektiven braucht, immerhin endet im Juni sein Vertrag bei den Athletikern.

Note: nicht bewertet

Die Abwehr

Was die Abwehr betrifft, ging man beim LASK eigentlich sehr zuversichtlich in die Zweitligasaison. Mit Hart, Aufhauser und Schellander konnten 3 der 4 Teile der Viererkette gehalten werden, dazu kehrte Christoph Kobleder aus Lustenau zurück. War man aber schon in der Bundesliga oft am Abwehrverhalten verzweifelt, kristallisierte sich schnell heraus, dass die Abwehr für die Verhältnisse der 2. Liga zwar gut, aber keinesfalls überragend ist.

Florian Hart (19 Spiele, 1478 Minuten)

Hart ging vor Saisonbeginn mit leichten Startvorteilen gegenüber Shawn Barry ins Rennen um die Rechtsverteidiger-Position und konnte sich auch tatsächlich so wie in der letzten Saison dort festsetzen. Seit er 2008 für den LASK in der Bundesliga debütierte, ging sein Weg kontinuierlich bergauf, führte ihn auch ins U-21 Nationalteam, wo er auch dem aktuellen Kader angehört. Hart ist in dieser Saison ein Dauerbrenner, absolvierte für den LASK und das Nationalteam seit Juli 27 Matches, wobei er eben durch Verletzung und Gelbsperre 2x in der Meisterschaft passen musste. Seine rege Reisetätigkeit ist vielleicht auch ein Grund für seine schwankenden Leistungen, so gut sie nämlich zu Beginn der Saison waren, so ließen sie doch über die Saison hin nach, wurden dann aber gegen Ende hin wieder besser. Hart ist als beidfüßiger Spieler für RV und LV verfügbar, was ihn deshalb sehr wertvoll macht, da Robert Schellander auch des Öfteren mit Verletzungen und Sperren zu kämpfen hat. Wenn ihn sein Weg jedoch in die Bundesliga führen soll, muss von Hart mehr verlangt werden dürfen. Mit 21 Jahren darf der Linzer, der nie wo anders als beim LASK gespielt hat, auch einmal Führungsaufgaben annehmen. Offensiv stehen ein Tor und eine Vorlage zu Buche, wobei beim Einschalten in die Offensive noch viel Luft nach oben ist.

Note: 3

Shawn Maurice Barry (15 Spiele, 906 Minuten)

berryWurde Barry in der letzten Saison als Art Verzweiflungsakt von den Amateuren zu den Profis geholt, war es schon in der Vorbereitung ersichtlich, dass der US-Amerikaner in dieser Saison die Chance ergreifen kann und sich in die Nähe der Stammelf spielt. 15 bestrittene Spiele sind nicht schlecht, jedoch fehlt bei Barry der hinterlassene Eindruck, um ihn auch im nächsten Spiel gefahrlos bringen zu können. Gerade mit der Art der Zweikämpfe scheint Barry noch seine liebe Müh zu haben, obwohl er physisch gut drauf wäre, gelingt es den Gegnern doch öfters spielend, seine rechte Seite zu knacken. Offensiv waren seine Leistungen bisher leider auch noch überhaupt keine Offenbarung, so konnte er noch keinen Assist und kein Tor für sich verbuchen.

Note: 4

Rene Aufhauser (20 Spiele, 1776 Minuten)

Bei den Feldspielern ist der Kapitän nach wie vor der Dauerbrenner. Nur auf Grund einer Gelbsperre musste er in der 12. Runde gegen BW Linz im Derby pausieren. Nichts desto trotz war es wohl nicht der Herbst des Rene Aufhauser, zu augenscheinlich nagt der Zahn der Zeit an unserem Kapitän. Zu den schnellsten Spielern zählte Rene eh noch nie, aber nun wird auch immer mehr seine frühere Kopfballstärke geringer, er baut im Ganzen einfach körperlich ab. Zu Saisonbeginn noch Innenverteidiger, wurde er durch die gute Vorstellung von Kevin Wimmer und die Personalnot im defensiven Mittelfeld nach vorne beordert, wo er nun abwechselnd mit Attila Varga und Ulrich Winkler für die Ideenlosigkeit und Spielverschleppung in der Zentrale verantwortlich ist. Aufhauser war Zeit seiner Karriere immer ein offensiv erfolgreicher Verteidiger bzw. Mittelfeldspieler gewesen, just heuer will es damit noch überhaupt nicht klappen, so konnte er lediglich im Cup gegen Sturm Graz Amateure treffen. So schwer es einem auch fehlt, den Kapitän zu kritisieren – bei einigen gezeigten Leistungen des Herbstes muss an der Stammplatzgarantie, die es für ihn nun einmal gibt, gerüttelt werden.

Note: 3,5

Christoph Kobleder (9 Spiele, 781 Minuten)

Kobleder durfte man schon unter Trainer Hamann als Innenverteidiger bewundern, im vergangenen Leihjahr bei den blauen Lustenauern war er jedoch oftmals auch als linker Verteidiger unterwegs. Alles rechnete dennoch mit einem Stammplatz in der IV für den Salzburger neben Aufhauser, doch nach vier ganz brauchbaren Auftaktspielen kam der Verletzungsteufel und ließ ihn mehr als die Hälfte der Meisterschaft verpassen. Anfang November kam Kobleder in die Mannschaft zurück, in den 3 Spielen, die er noch bestritt, kassierte der LASK keine Niederlage. Oft wird vergessen, dass Kobleder mit 21 Jahren auch noch Entwicklungspotential hat, je nach Verlauf und Fitness dürfte sein Platz in der Startelf im Frühjahr nicht gefährdet sein. Wie für fast alle LASK-Verteidiger gilt auch für ihn die offensive Harmlosigkeit, obgleich er prinzipiell sehr kopfballstark wäre.

Note: 2,5

Kevin Wimmer (17 Spiele, 1530 Minuten)

wimmerEr kam als Notnagel am 5. Spieltag gegen die Vienna, als lediglich ein Innenverteidiger zur Verfügung stand, und er blieb – zur Überraschung vieler. Seit seinem Profidebut versäumte der Edter keine Pflichtspielminute, als einziger Feldspieler bei den Athletikern. Zuletzt wurde dies auch mit der Einberufung ins U-21 Nationalteam belohnt, er spielte sich zudem ins Visier vieler Bundesligavereine, die solche Talente gerne in ihren Reihen sehen. Klingt danach, als ob er eine sehr gute Halbsaison gespielt hat. Ganz so war es dann freilich nicht. Der 19-Jährige musste freilich auch Lehrgeld bezahlen, Fehler wie die Kopfballvorlage für Parapatits im Heimspiel gegen Grödig sind aber Lehrstunden, die nun einmal bezahlt werden müssen. Auch wenn es an der Spieleröffnung noch hapert, Offensivqualitäten hat der Bursche. So stehen bis dato 2 Tore und 2 Torvorlagen auf seinem Konto, so viel wie alle anderen Verteidiger beim LASK zusammen. Auf die Leistungen im Frühjahr darf man gespannt sein, auf seine Zukunft im Verein erst Recht. Lieber heute als morgen würde der Vertrag verlängert gehört, denn ein Duo Kobleder/Wimmer wäre für langfristige Planungen geradezu ideal. Wenn denn nun langfristige Planungen zu den Tätigkeiten eines Herrn R. zählen würden…

Note: 2

Robert Schellander (17 Spiele, 1443 Minuten)

Auch Schellander stand zumeist passabel auf der Linksverteidigerposition, die er auch schon im letzten Jahr zu Bundesligazeit bekleidet hatte. Leider ist auch er mit seinen 28 Jahren vermutlich auf einem Level, wo wir keine Weiterentwicklung mehr sehen werden. Gerade auf seiner Seite, mit einem spielfreudigen Benjamin Freudenthaler, könnten Offensivvorstöße häufiger von Erfolg gekrönt sein und für Entlastung sorgen. Zwar würde „Schelle“ über einen guten Schuss verfügen, die gezeigten Freistöße waren aber wie so viele Flanken für den Hugo und brachten nichts Zählbares ein (0 Torvorlagen, Tore). Weiters hat er Probleme mit der Grundschnelligkeit, wo er eben dann in entscheidenden Laufduellen verliert und unsere nicht unbedingt sprintstarke Innenverteidigung nicht unterstützen kann. Angesichts der Tatsache, dass gute Linksverteidiger selten sind, kann man mit Schellander leben, es muss aber danach getrachtet werden, womöglich einen jungen, hungrigen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs heranzubringen, der die Rolle eines modernen Außenverteidigers mit Einbindung ins Offensivspiel auch beherrscht.

Note: 3,5

In der nächsten Folge behandeln wir das Mittelfeld, sowie den Angriff des LASK.

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