MENUMENU
Der LASK hat zum Ende des Transferfensters noch einmal ordentlich zugelangt. Nach den Verpflichtungen von Lukás und den 3 Spaniern (Tenesor, Lopez Garcia, Ruano Santana) konnte der LASK nun also noch Cem Atan (von Genclerbirligi Ankara), Haris Bukva (Sturm Graz), Ken Noel (Admira Mödling) und Sulejman Krpic (vereinslos) verpflichten. seit1908.at stellt die 4 Neuen nun einmal vor.
Am 30.6. 1985 in Wiener Neustadt auf die Welt gekommen machte Atan seine ersten fußballerischen Erfahrungen auch beim dort ansässigen Wiener Neustädter SC, ehe er via Rapid Amateure und dem TSV Hartberg nach Mattersburg gelangte. Im Burgenland schaffte er es auf 137 Spiele, in denen er 14 Tore und 25 Assists verbuchen konnte. Seine dortigen Leistungen blieben auch jo2ef Hickersberger nicht verborgen und so konnte er in der Saison 2007/2008 zweimal das Nationalteamtrikot überstreifen. Nachdem das Potential von Mattersburg langsam ausgeschöpft war, sehnte sich der türkischstämmige Akteur nach einem Engagement im Ausland. So kam das Angebot von Genclerbirligi Ankara im Sommer 2010 gerade recht. Eine hartnäckige Schambeinentzündung und Probleme bei Gehaltszahlungen und Wohnungssuche führten zu einer Auflösung des Vertrages, wodurch sich der LASK in einem sehr günstigen Moment die Dienste von Cem Atan am letzten Tag der Transferzeit sichern konnte. Atans Stärken liegen in den Duellen Mann gegen Mann. Mit seinem spritzigen Antritt bearbeitet er die linke Abwehrseite des Gegners kontinuierlich – genau solche Dinge, die wir auch im Dress der Schwarz-Weißen sehen wollen. Mit Sobkova wurde ein Mann der Standards abgegeben – Atan jedoch wusste auch in der Vergangenheit bei Eckbällen und Freistößen von der Seite zu gefallen und das zentrale Mittelfeld ist um Entlastung sicher froh. Nach den Verletzungen von Florian Metz und Daniel Kogler hat Atan jedenfalls beste Chancen auf einen Einsatz im Mittelfeld, vorausgesetzt, dass er 100% fit ist. Die LASKler, denen Atan vormals vor allem wegen der peinlichen Pinkelaffäre in nachhaltiger Erinnerung geblieben ist, werden sicherlich darauf brennen, Atan für unsere Farben schwitzen und beißen zu sehen. Dann stehen die Chancen auf einen längeren Verbleib bei Erhaltung des LASK in der Bundesliga nicht schlecht.
Der 22-jährige offensive Mittelfeldspieler (geboren am 15.3.1988 in Foca – Bosnien Herzegowina) ist eigentlich ein Rückkehrer zu alten Wurzeln. Neben der Aussicht auf mehr Spielpraxis als bei seinem aktuellen Verein Sturm Graz, dürfte auch die Nähe zu Familie und Freunden eine Rolle gespielt haben. Bukva begann seine fußballerische Karriere beim ASKÖ Doppl-Hart, ehe er in Pasching, der FAL (Fußballakademie Linz) und in Wels beim FC spielen durfte. Gerade erst wieder bei Pasching angeheuert war Haris einer jener Spieler, die mit der Lizenz von Oberösterreich nach Kärnten wanderten – er blieb immerhin zwei volle Saisonen, ehe Sturm Graz im Juli 2009 den damaligen U21-Nationalspieler verpflichtete und ihm im vergangenen Jahr einen langfristigen Vertrag bis 2013 vorlegte Zuletzt fand sich Bukva jedoch meist auf der Bank wieder und konnte in der bisherigen Saison in 10 Einsätzen erst 790 Minuten Spielpraxis sammeln, da an Hölzl, Kienzl, Weber und Co kein Vorbeikommen war. Dafür kann sich die Offensivausbeute sehen lassen. Immerhin erzielte er in den 790 Minuten 3 Tore und gab 4 Assists. Bukva wird als sehr variabler Spieler gesehen und kann als Beidbeiniger links wie auch rechts auf der Schiene wie auch im zentralen, offensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Des Weiteren übernahm er auch die Eckbälle und Offensivfreistöße von der Seite, kann also das Offensivspiel des LASK variantenreicher gestalten. Die Verpflichtung von Bukva wurde von Fanseite sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, nachdem gerade die Mittelfeldpositionen im vergangenen Herbst kaum Ideen im Spiel nach vorne liefern konnten. Aus heutiger Sicht wird es leider ein kurzes Gastspiel von Haris werden, da sein Vertrag bei den Grazern eben noch 2 Jahre gültig ist und die Leihe zwar mit Kaufoption ausgehandelt wurde, die Ablösesumme aber kaum für die Athletiker zu bewerkstelligen sein dürfte.
Der 20 Jahre (*1.1. 1991) alte Bosnier im Diensten der Linzer Athletiker kam ablösefrei, da er seit Auslaufen seines Vertrages in der U19 von NK Dinamo Zagreb im Juli 2010 ohne Verein dasteht. Zuletzt hielt sich Krpic bei seinem Heimverein HNK Orasje in Bosnien fit und ist zunächst für die Amateure gedacht, um dem Stürmermangel bei den Jungathletikern beizukommen. Dementsprechend wurde Krpic vorerst auch nur für die Regionalliga gemeldet, da man sein spielerisches Potential sehr schwer einschätzen kann (mit Petar Skuletic machte man erst unlängst eher negative Erfahrungen) und man ihn langsam an das Umfeld in Linz gewöhnen will Für den LASK mag dieser Transfer relativ risikolos sein, da ein kurzfristiger Vertrag bis zum Sommer ausgehandelt wurde und man den Spieler einige Monate lang beobachten darf. Ob er den Sprung in den Profifußball schaffen kann? Es wäre für ihn wohl schon eine der letzten Gelegenheiten außerhalb seines Heimatlandes.
Aus der bekannten Talenteschmiede von Admira Wacker holte man am letzten Tag der Transferzeit schlussendlich noch Ken Noel, der ebenfalls bei den jungen LASKlern Erfahrungen im Sturm sammeln soll. Der 20-Jährige geborene Wiener, der auch schon ein sechsmonatiges Gastspiel bei Brescia Calcio auf seiner Visitenkarte stehen hat, musste in den vergangenen Jahren mit langwierigen Verletzungen kämpfen und kommt mit Verletztenstatus in die Stahlstadt. Es muss erst abgewartet werden wie fit Noel wieder werden kann, in den Jugend-Nationalteams U17-U19 durfte er insgesamt 11 Spiele absolvieren und war auch drauf und dran den Sprung in den Profikader der Admiraner zu schaffen, ehe in das Verletzungspech ereilte. Nachdem er in der aktuellen Spielzeit noch kein Bewerbsspiel absolvieren konnte wird es für ihn sicherlich schwer, in eine schon sehr gefestigte Amas-Mannschaft hineinzurutschen. Die Möglichkeiten, auch für den Profibereich, scheinen jedenfalls gegeben und der Vertrag bis zum Sommer scheint vorerst eine gute Option, um ihm eine Annäherung an das Klima bei den Schwarz-Weißen zu ermöglichen.