News

7. February 2012
“Es war keine leichte Zeit für mich”

Leonhard Kaufmann hat in der Frühjahrssaison lediglich 484 Einsatzminuten in der “Heute für Morgen”-Liga zu Buche stehen. Etwas wenig für einen Spieler, der durchaus Ambitionen hat, um in der Bundesliga zu spielen. Für seit1908.at nahm er sich die Zeit um mit uns über die vergangenen Monate, aber auch um seine Zukunft zu unterhalten.

seit1908.at: Gleich mal vorweg die Frage: Wie gefällt es dir hier in Side?

Mir gefällt es gut hier (lacht)! Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass ich noch herkommen darf. Umso mehr freut es mich jetzt, dass ich hier die Chance bekommen habe, um zu beweisen was ich kann und hoffe natürlich auch, dass ich das dann auch in der Meisterschaft zeigen darf.

Die letzten Monate in der Meisterschaft waren für dich ja sicherlich nicht so einfach. Von der Resonanz der Fans her kann ich berichten, hätte man dich gerne öfters in der Startelf gesehen. Vielleicht kannst du uns beschreiben wie es dir sportlich, wie auch persönlich in den letzten Monaten gegangen ist?

Es war sicher keine leichte Zeit für mich. Das ist auch sicher kein Geheimnis. Natürlich will man als Spieler so oft wie möglich am Platz stehen und der Mannschaft und dem Verein helfen um eben erfolgreich zu sein. Somit ist es natürlich dann bitter wenn man nur wenig Einsatzzeit hat, damit man da seine Qualität zeigen kann oder die nötigen Akzente setzen kann. Im Endeffekt will jeder Spieler erfolgreich sein und seine Leistung dazu beitragen. Wenn das also nicht der Fall ist, ist natürlich kein Spieler froh. Man kann sich natürlich nicht hängen lassen, aber es ist schwer sich von Woche zu Woche weiter zu pushen wenn man dann nur wenig Einsatzzeit bekommt. Natürlich will man dann in dieser wenigen Zeit alles geben, aber da wird man dann unter Umständen etwas verkrampft weil man vielleicht zu viel will.

Hast du mit dem Trainer mal darüber gesprochen oder dich gar beschwert?

Nein, beschwert habe ich mich überhaupt nicht. Im Fußball kommen eben auch immer mehrere Faktoren zusammen. Auch wenn ich vielleicht nicht zufrieden war – sich aufzuregen bringt gar nichts. Man muss auf sich selbst schauen und von Woche zu Woche zeigen, dass man motiviert ist und sich verbessert. Als Spieler bleibt dir nur der sportliche Weg. Du musst weiter deine Leistung bringen und das habe ich so gut wie möglich versucht. Jetzt sind für mich in der Vorbereitung die Karten wieder neu gemischt. Ich habe im Winter einige Sonderschichten eingelegt, weil ich auch selbst unzufrieden war mit der Situation, fühle mich jetzt wirklich gut und hoffe einfach, dass ich im Frühjahr mehr Einsatzzeit bekomme.

Ist für dich ein Wechsel im Winter zur Debatte gestanden?

Naja, was heißt „zur Debatte gestanden“? Wenn man selten spielt muss man alles hinterfragen und sich seine Gedanken machen was am gescheitesten ist. Es waren Anfragen da, aber ich wollte eigentlich meinen Vertrag (Anm. d. Red.: Vertrag endet im Sommer) erfüllen und das Ziel, mit dem LASK aufzusteigen, erreichen. Dass es schwer wird ist klar, wir sind einige Punkte hinten. Aber nichts desto trotz – ich habe im Winter die Zeit ordentlich genützt und ich möchte mich ins Team spielen.

Wir trauen ungern den Tageszeitungen in Österreich, haben aber darin gelesen, dass dein Vertrag in Linz angepasst wurde!?

Dazu möchte ich mich nicht allzu sehr äußern. Nur soviel: Ich bin dem Verein etwas entgegengekommen, weil ich dem LASK gerne weiter helfen und meine sportlichen Ziele erreichen möchte. Mir ging es wirklich nur darum, dass ich auf dem Platz meine Leistung zeigen will und der Verein und ich haben jetzt die Voraussetzungen dazu geschaffen, dass einer optimalen Zusammenarbeit im Frühjahr nichts im Wege steht.

Das heißt dein Vertrag wurde also nicht verlängert?

Nein, ich habe Vertrag bis Sommer und alles Weitere werden wir zu gegebener Zeit sehen. Mein erstes Ziel ist wirklich der Aufstieg mit dem LASK. Alles Andere sehen wir später.

Da sprichst du schon den nächsten Punkt an. Sechs Punkte Rückstand hat der LASK auf die Tabellenführung. Wie schätzt du heute realistisch die Chancen für den Aufstieg ein?

Vor Beginn der Saison waren wir sicher in der Favoritenrolle. Vielleicht tut uns das auch ganz gut, dass wir jetzt etwas mehr die Außenseiterrolle über haben. Viele trauen uns den Aufstieg nicht mehr zu, aber ich sage, sechs Punkte kannst du im Fußball schnell aufholen. Wir haben auch noch die direkten Duelle gegen WAC und Altach. Mit einer guten Vorbereitung und wenn die Mannschaft gut eingespielt ist, traue ich uns alles zu. Daher sage ich auch direkt, dass es mein Ziel ist, dass wir heuer Meister werden. Wir haben das Ziel fest vor Augen und werden alles dafür geben es zu erreichen.

Vielen Dank für deine Zeit und wir wünschen dir, sowie dem gesamten Team, natürlich auch alles Gute für die anstehende Rückrunde.

Seit1908
Tags: