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Gegen Hartberg um den Pflichtsieg

Viel größer könnten sie nicht sein, die Gegensätze beim morgigen Spiel LASK – TSV Hartberg im Rahmen der 24. Runde der 2. Liga. Unsere Athletiker kamen mit 2 Siegen optimal aus der Startphase und lugen mit 4 Punkten Rückstand auf Leader WAC schon wieder vorsichtig in Richtung Tabellenspitze. Die Oststeirer hingegen finden sich am Tabellenende wieder, punktegleich mit dem FC Lustenau.

Über die Hartberger

Versprühte man vor Beginn der Rückrunde beim TSV noch Optimismus bezüglich des Klassenerhaltes, so ist die Lage nun ein wenig ernüchternder. 2 Heimspiele durfte man zu Beginn gegen zunächst Grödig und dann Austria Lustenau bestreiten – beide gingen verloren. Im Spiel gegen Lustenau konnte man überhaupt nur einen Schuss auf das gegnerische Gehäuse registrieren, vor allem das Offensivspiel von Trainer Kurt Garger hing komplett in der Luft.

Bereits in der Winterpause hatte es einen relativ großen Aderlass im Kader der Hartberger gegeben. Martin Zivny, Cem Atan und Fabian Harrer verließen ebenso wie der zweitbeste Torschütze im Herbst, Rexhe Bytyci (zu schwarz-weiß), den Verein. Im Gegenzug holte man in der Winterpause mit Vait Ismaili (Mazedonier), Admir Salihovic (Canada) und jo2ip Fucek (Kroatien) 3 Nicht-Österreicher, die auch von Anfang an in der Startelf zu finden waren. Nachdem aber mit Matej Miljatovic noch ein vierter Nicht-Österreicher im Spiel gegen Austria Lustenau zu finden war, verzichtet der Verein somit automatisch auf Einnahmen aus dem Österreichertopf – ein Zeichen, dass im Kampf gegen den Nicht-Abstieg alle Mittel ausgereizt werden. Zuletzt war man wegen ungewöhnlich niedriger Personalkosten (540.000 Euro für Mannschaft + Geschäftsstelle in der Saison 2010/2011) in den Focus der Justiz geraten. Anscheinend konnte man aber dennoch irgendwie glaubhaft versichern, dass Großteile der Mannschaft mit 500-600 Euro-Verträgen spielen. Es gilt wie immer die Unschuldsvermutung.

Das letzte Spiel

In der 15. Runde traf der LASK auswärts auf die Blauen aus Hartberg, wo eine Durchschnittsleistung im Endeffekt reichte, um ungefährdet die 3 Punkte einzufahren. In einem an Höhepunkten armen Match bedurfte es jedoch der Mithilfe der Heimelf, um in Minute 20 den Führungstreffer bejubeln zu dürfen. Nach einem Freistoß Nähe der Mittellinie durch Luiz Henrique verlängerte Ulrich Winkler den Ball auf dem Elferpunkt genau auf den Kopf des überraschten Luca Tauschmann, der ins eigene Tor traf und Goalie Rindler dabei keine Chance ließ. Kurz vor der Pause spielte Hannes Aigner den Ball Luiz Henrique auf, der aus knapp 25 Metern draufhielt. Rindler, dem durch die eigene Abwehr die Sicht verstellt war, konnte den Ball nicht mehr entscheidend abfälschen, der langsam ins lange Eck kullerte.

Der LASK war in Halbzeit 2 vorrangig bemüht, das Ergebnis zu verwalten, fand aber dennoch Chancen durch Kogler vor, noch weitere Tore zu erzielen. Rund um die 70. Minute wurde außerdem unseren Mannen nach Foul von Andreas Dober an Benjamin Freudenthaler fälschlicherweise ein Strafstoß vorenthalten – Schiedsrichter Hameter entschied dabei auf Abstoß. Letztendlich kamen die Hartberger zwar dann und wann vor das Tor, richtig gefährlich konnten sie Keeper Mandl an diesem Abend aber nicht werden.

Der Ausblick

Der LASK hat in dieser Begegnung klarerweise die Favoritenrolle inne, man darf jedoch gespannt sein, wie die Athletiker mit dem zu erwartenden Defensivkonzept von Kurt Garger zurechtkommen werden. Im Prinzip war das Spiel gegen die Vienna schon ein Fingerzeig dafür, dass hart spielende Teams für den LASK nach wie vor keine leichte Nuss sind, schon gar nicht im Falle eines ausbleibenden frühen Torerfolges. Rene Aufhauser wird nach seiner Sperre wieder in das Spiel zurückkehren, ob in die Innenverteidigung oder in das defensive Mittelfeld anstatt eines Ali Hamdemir (der gegen die Vienna einen schwarzen Tag erwischt hatte), wird sich weisen.

Ebenso wahrscheinlich wird die Rückkehr von Robert Schellander auf die linke Verteidigerposition sein – für den in Wien mäßigen, aber talentierten Sebastian Schröger, wird wohl die Ersatzbank bleiben. Viel wird sich ansonsten nicht ändern können, der Fitnesszustand von Benjamin Freudenthaler bleibt weiterhin fraglich, wodurch Leo Kaufmann wieder im linken Mittelfeld auflaufen sollte. Ein Opfer der Ausländerregel wird vermutlich wie gegen Vienna Richie Cardozo werden, auch wenn in Wien ein Luiz Henrique nicht überzeugen konnte und auch Silvio Jr. seine Probleme mit der harten Gangart der Hausherren hatte. Dr. Micheal Schmid aus Niederösterreich wird diese Partie leiten – ihm durften wir bereits bei der Heimniederlage gegen Austria Lustenau (0:3) in der 16. Runde auf die Pfeife schauen.

Die Erwartungen

Favoritensiege sind selten einfach, auf den LASK wird vermutlich ein Geduldspiel zukommen, bei dem man nicht wie gegen die Wiener den Fehler machen darf, hohen Ball um hohen Ball in den Strafraum zu befördern, sondern spielerische Lösungen suchen sollte. Die Ballsicherheit und Schnelligkeit unserer Truppe sind Trumpf, nicht die körperlichen Eigenschaften eines Silvio oder Rafinha, die beide mit ca. 1.70m nicht zu den größten gehören. Weiters wäre es ratsam, vielleicht einmal bei Standards ein wenig einfallsreicher zu werden, denn das bisher Dargebotene bei Ecken und Freistößen in den beiden Frühjahrsspielen war gelinde gesagt eine Gemeinheit, wo es der gegnerischen Mannschaft immer ein leichtes war, die Bälle zu verteidigen. Gerade in unserer Situation ist es wichtig, die Konkurrenz durch volles Punkten unter Druck zu setzen. Gelingt dies gegen Hartberg nicht, sollte schleunigst die Zielsetzung für diese Saison korrigiert werden.

Der seit1908.at-Tipp: 2:0

Voraussichtliche Aufstellungen: