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20. July 2011
Der Gegnercheck: SCR Altach

Der zweite Kracher hintereinander. Schwarz-Weiß trifft auf Schwarz-Weiß.

 Geschichte

Wie schon der FC Lustenau 07 hat auch der Cashpoint Sportclub Rheindorf Altach seine Wurzeln im regionalen Turnverein, in dem er Ende 1926 als Fußballabteilung gegründet wurde. Erste Pflichtspiele bestritten die Vorarlberger ab 1930 im Unterhaus, ehe der Spielbetrieb ab 1937 ob des Krieges temporär ausgesetzt werden musste. 1946  wurde eine eigene Fußballabteilung innerhalb der Sportvereinigung Altach gegründet. Letztere wurde jedoch schon drei Jahre später wieder aufgelassen und so gilt der 5. März 1949 als Datum der frisch erlangten Souveränität des Vereins, der fortan Sportclub Rheindorf Altach heißen sollte. Aus sportlicher Sicht sind die 25 kommenden Jahre nicht von Interesse. Die Altacher entpuppten sich als Fahrstuhlklub zwischen der 1. Klasse und der Landesliga und die Anhänger mussten bis 1986 warten, ehe schlussendlich der erstmalige Aufstieg in die Regionalliga West gelang. In Österreichs dritter Spielklasse konnte der SCR jedoch rasch mithalten und schon 1991 gelang der erste Titel. Die Freude hielt jedoch nur eine Spielzeit. Schon im Folgejahr mussten die Altacher wieder den Gang in die Regionalliga antreten.  Sechs Jahre später das gleiche Bild: Dem Meistertitel in der Regionalliga folgte der sofortige Wiederabstieg aus der zweiten Liga. Doch 2004 sollte der erneute Aufstieg gelingen und schon zwei Saisonen später der Titel in der Ersten Liga.  In der Bundesliga belegten die Vorarlberger in ihren ersten beiden Jahren jeweils den achten Endrang. Doch ein Jahr später sollte trotz starker Rückrunde unter Georg Zellhofer der Abstieg warten. Der Cashpoint Sportclub Altach spielt seit der Saison 2009/10 wieder in der zweiten Liga und dort jedoch jedes Jahr konsequent um den Aufstieg mit. 2011/12 wird da keine Ausnahme sein.

Kader

Auch der Cashpoint SCR Altach musste zur Sommerpause seinen Kader kräftig umkrempeln. Während die beiden Mittelfeldstammkräfte Daniel Schütz (Wacker) und Matthias Koch (Sturm Graz) ihr Glück fortan in der Bundesliga suchen, mussten drei weitere Stammspieler an direkte Ligakonkurrenten abgegeben werden. Innenverteidiger Ione Cabrera kickt nun in Grödig, Gernot Suppan verteidigt die linke Seite bei Tabellenführer WAC/St. Andrä und last but not least geht jetzt Harald Unverdorben für den LASK auf Torejagd. Die restlichen drei Abgänge, namentlich Martin Pusic, Yeray und Andreas Simma, wiegen dahingehend nicht so schwer. Trainer Adi Hütter ist es dennoch gelungen, eine schlagkräftige Truppe zu formen. So konnte man den bei der Austria aussortierten Petr Vorisek zu einer Rückkehr ins Ländle bewegen, von Rapid kamen die Innenverteidiger Hannes Eder und Christoph Schösswendtner (welcher jedoch schon letzte Saison ins Ländle an den FC Lustenau 07 ausgeliehen war). Dazu gesellte sich ein starkes Trio ehemaliger FCL-Akteure, wie Goalgetter Patrick Seeger, der offensive Mittelfeldspieler Daniel Schöpf oder Wirbelwind Harun Erbek. Zusätzlich werden die jungen Spieler Eric Zachhuber (Pasching), Philipp Hörmann (Sturm II) und Christoph Domig sowie Lukas Jäger (beide eigene Amateure) künftig im gelben Heimtrikot zu sehen sein.

Altach spielt unter Trainer Adi Hütter ein modernes 4-2-3-1: Das Tor hütet seit nunmehr zwei Spielzeiten der Bregenzer Martin Kobras und dies zumeist sehr sicher und souverän.  Die Viererkette wurde durch die beiden Abgänge Cabrera und Suppan umgekrempelt, braucht sich dennoch nicht verstecken: Mit Kapitän Alex Guem ist ein erfahrener Mann Abwehrchef, dazu kommen Hannes Eder, der Erste Liga erprobte Christoph Schösswendtner, Andreas Lienhart  und Matthias Sereinig, der jedoch auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann. Ist Not an der Außenbahn sind auch Thorsten Schick und Harun Erbek Optionen. Die Altacher Doppelsechs ist mit Vorisek und Philipp Netzer ausgezeichnet bestückt.  Auf den Seiten hat Hütter im Normalfall die Qual der Wahl, ein kleines Verletzungsteufelchen macht ihm diese jedoch etwas leichter. Links könnte Harun Erbek , der seine Rotsperre aus der letzten Saison abgesessen hat zu seinem Saisondebüt kommen, rechts könnte nach den Verletzungen von Schöpf und Hörmann, Thorsten Schick ins Mittelfeld vorgezogen werden. Wenns offensiver sein darf, ich auch Julian Erhart eine Option. Die Position hinter Solospitze Patrick Seeger wird von Tomi besetzt.

Head 2 Head

Die Bilanz gegen Altach ist ausgeglichen: 6 Siegen stehen 5 Niederlagen und ebensoviele Remis gegenüber. Besser ist der direkte Vergleich aus, wenn man ausschließlich die Spiele auf der Linzer Gugl in Betracht zieht: Fünfmal konnten die Linzer als Sieger vom Platz gehen, zweimal teilte man sich die Punkte und nur einmal entführten die Vorarlberger drei Punkte aus der Stahlstadt. Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams datiert vom 8. Mai 2009. Der damalige LASK-Trainer Hans Krankl ließ am Spieltag verlautbaren: „Gegen Altach brauch‘ ich Krieger und keine Lulu.“ Schlussendlich konnte der LASK durch zwei Tore in der Nachspielzeit (Wisio, Klein) gewinnen und sich aus akuten Abstiegsnöten befreien. Es war alles andere als ein ansehnliches Spiel, nach dem Hans Krankl geschlaucht konstatierte: „Meine Mission ist jetzt erfüllt […] Jetzt muss ich mich aber erholen“.

Saisonverlauf  und Personelles

Der Cashpoint SCR Altach hält wie der LASK nach drei Spieltagen bei fünf Zählern. Den einzigen Sieg holten die Vorarlberger in der Fremde, bei einem beeindruckenden 4:0 Triumph in Hartberg. Zum Saisonauftakt kam man gegen den gut gestarteten First Vienna FC nicht über ein 1:1 hinaus. Nach 90 Minuten beim ersten Vorarlbergerderby gegen die Lustenauer Austria hieß es ebenso. Während der LASK bevorzugt auswärts remisiert und daheim den Dreier macht, ist es bei den Altacher genau umgekehrt. Interessant zu sehen, welche Miniserie am Freitag reißen wird. Für Trainer Adi Hütter ist es noch nicht klar, auf welche Spieler er zurückgreifen wird können. Matthias Hopfer fällt definitiv aus, selbiges gilt für Rahman Soyudogru. Ob Philipp Hörmann nach seiner Gehirnerschütterung wieder einsatzfähig sein wird, ist abzuwarten. Auch über Schöpf und Patrick Scherrer schwebt ein Fragezeichen. Beim LASK klagte Rene Aufhauser über Schmerzen im linken Knöchel, am Mittwoch konnte er jedoch voll trainieren.  Auch Daniel Kogler zwickts im Oberschenkel.

Fazit

Trainer Walter Schachner erwartet mit seinem LASK das erste richtige Sechspunkte Spiel.  Noch nach dem Spiel gegen Blau Weiss Linz meinte er: „Wenn man auswärts Unentschieden spielt und daheim gewinnt, wird man Meister.“ Schon deshalb sollte am Freitag ein Sieg her. Mit dem Cashpoint SC Rheindorf Altach kommt  die spielerisch stärkste Mannschaft der Liga auf die Gugl, die jedoch auch noch unter Anlaufschwierigkeiten leidet und im Vergleich zum LASK auf eine längere Verletztenliste blicken muss.

Der LASK verfügt in jedem Fall über die Qualität, die Vorarlberger im Zaum zu halten, andererseits muss für einen Sieg die Chancenverwertung deutlich aufgebessert werden. Die Linzer erwartet eine grundsolide Abwehr, vor der mit Vorisek und Netzer zwei Sechser zusätzlich abräumen und – im Falle des Tschechen – offensiv ordentlich Betrieb machen können. Das Herzstück der letztjährigen Altacher Mannschaft, das Mittelfeld, musste sich starken Veränderungen unterwerfen. Sollte Harun Erbek morgen zum Einsatz kommen, kann sich der rechte Außenspieler beim LASK auf viel Auf- und Ablaufen an der linken Seite einstellen. Vorne wartet mit Patrick Seeger ohnehin ein sehr gefährlicher Mann. Eine mögliche Schwachstelle könnte – verletzungsbedingt – die rechte Mittelfeldseite der Altacher sein. Ein Linzer Erfolg ist so womöglich auch stark von der Leistung Benji Freudenthalers abhängig. Doch machen wir uns nichts vor: Willst du aufsteigen, musst du in der Lage sein zuhause den direkten Konkurrenten zu schlagen.

Der seit1908.at Tipp: 1:0

Mögliche Aufstellungen:

LASK:
Mandl, Hart – Kobleder – Aufhauser – Schellander, Kogler/Kaufmann – Metz – Winkler – Freudenthaler, Unverdorben – Aigner

SCR Altach:
Kobras, Lienhart – Schösswendtner – Sereinig – Guem, Schick/Schöpf – Vorisek – Netzer – Erbek;  Tomi – Seeger

 

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