News

5. May 2016
Genialer Stammtisch in Rekordlänge
Einen grenzgenialen seit1908.at Stammtisch“ gab es am Mittwoch im „Sputnik Rockcafe“ in der Linzer Innenstadt. Es war nicht nur der am besten besuchte (um die 40 Fans hatten sich eingefunden), nein, mit einer knapp 3 Stunden langen Frage und Antwort Runde gab es beinahe eine epische Länge. Grund dafür war natürlich nicht nur der Moderator des Abend, Stadionsprecher Wolfgang Fröschl, sondern auch die bestens aufgelegten Gäste. LASK Vorstand Dr. Siegmund Gruber, LASK Urgestein Felix Luckeneder und „Steh auf Männchen“ Mario Reiter standen den zahlreichen Fans für Fragen zur Verfügung. Der Abend war in zwei Teile geteilt, zuerst plauderten Luckeneder und Reiter über ihre Karriere, die aktuelle Lage der Mannschaft und ihren Zukunftsplänen und nach einer kurzen Pause wurde dann Dr. Gruber von Fröschl und den Fans mit Fragen gelöchert.
 
Reiter blickte schon auf eine bewegte Karriere zurück. Von den zahlreichen Trainern die er schon in den über 10 Jahren Profidasein hatte ist Oliver Glasner sicher der modernste Trainer, von dem er am meisten gelernt hat. Selbst Peter Stöger, der ja aktuell in Köln Erfolge feiert, kann der analytische Herangehensweise von Glasner nicht das Wasser reichen. Glasner versucht jeden Spieler jeden Tag besser zu machen. Videoanalysen, Gespräche, Trainingspläne etc …. Alles wird nur diesem Ziel untergeordnet. Auch die Bedingungen, die die Mannschaft nun in Pasching vorfindet, ist die bis jetzt beste Infrastruktur, die er in seiner Karriere vorgefunden hat.  Zum Stadionthema, das natürlich auch die Fans brennend interessierte, sagte Reiter, dass er natürlich lieber auf einer vollen Gugl spielen würde, aber die Mannschaft wird doch in Pasching, durch die Nähe der Fans noch etwas mehr gepushed. 
 
Ins selbe Horn blies Felix Luckeneder. Er erinnerte daran, wie die Partie gegen Pasching damals in der Regionalliga vor einzigartiger Stimmung stattgefunden hat und dass sich die Paschinger in die Hose gemacht haben oder auch die Partie gegen St.Pölten vor ein paar Wochen.  Mit seiner aktuellen Saison ist er natürlich mehr als zufrieden. Er kommt jetzt zu viel Spielen und glänzte auch als Torschütze. Auch er zeigte sich begeistert von Glasner, unter dem jeder Spieler eine faire Chance bekommt – auch das kannte er aus früheren Zeiten ja schon anders. (O-Ton Reiter: „Wie ich so ein junger Spieler wie Felix war, hätte ich mir keinen besseren Trainer vorstellen können.“). Er warf noch einen kurzen Blick zurück als er in der zweiten Klasse Mitte in Zöhrdorf gespielt hat und er dort permanent „abgeklopft“ wurde. Aber nur so konnte er halt damals Spielpraxis sammeln. Als Spieler, von dem er am meisten bis jetzt gelernt hatte, gab er  „Captiano“ Mario Hieblinger an.
 
Auf die Frage, ob sie sich einen Wechsel wie Mats Hummels zum direkten Konkurrenten oder Lokalrivalen vorstellen könnten, gab es nach kurzem Ausweichen (sportlich nicht interessant, Infrastruktur nicht die gleiche etc …) einen von Mario Reiter einen Sager der natürlich die Fans im „Sputnik“ freute – „Blau Weiss is afoch a Scheiß.“
 
Beide Spieler zeigten sich natürlich überzeugt, dass der Aufstieg geschafft wird, aber noch ein langer Weg vor dem Team liegt. Die Stimmung in der Mannschaft ist toll und alle ziehen an einem Strang. Natürlich will jeder spielen, aber alle geben immer alles und es gibt keine Quertreiber im Team.  
 
Nach einer kurzen Pause starten Wolfgang Fröschl und Dr. Siegmund Gruber in die zweite Runde. Zuerst gab es einen Blick zurück, wie das damals bei der Übernahme war. Dr. Gruber war schon Teil der Zauner Gruppe gewesen, die sich aber dann nicht mit PMR einig werden konnte. Didi Holzhey trat dann wieder an ihn heran, ob er nicht bei einem zweiten Versuch dabei sein wolle. Diesmal klappte es dann glücklicherweise. Eigentlich wollte er kein Amt bekleiden, aber durch seinen Job als Steuerberater wurde er etwas in die Rolle des Finanzvorstandes „geschoben“. Mittlerweile arbeitet er bis zu 50 Stunden in der Woche nur für den LASK und hofft, dass er durch die Bestellung eines Geschäftsführers, der am 1. Juli sein Amt antreten wird, etwas entlastet wird und wieder mehr Zeit für seine Familie hat.
 
Danach fragte Fröschl wie es mit seinem Verhältnis zur Kronen Zeitung genauer gesagt zu Hr. Leblhuber steht. „Ich bin stolz darauf dass ich als einziger noch immer per-Sie mit diesem Herren bin.“Nach seiner Kolumne („Ukrainischer Türsteher“) kam meine Tochter weinend von der Schule nach Hause.” Das habe endgültig das Fass zum Überlaufen gebracht und Dr. Gruber reichte Klage gegen Hr. Leblhuber ein. Die Gerichtsverhandlung steht in nächster Zeit an. (großer Applaus in der Runde).
 
Als nächstes war die Lizenz ein großer Themenblock. Dr. Siegmund Gruber holte weit aus und nannte die Zahlen mit denen der LASK budgetiert und mit welchen Summen andere Vereine arbeiten. Der LASK ist nicht ganz der „Primus“ in der Liga. Noch dazu weil ja andere Vereine massiv von Stadt und Land gefördert werden. (St.Pölten ua. bekommt ja das Stadion gratis etc …). In der neuen Saison, sollte Bundesliga gespielt werden, hat der LASK knapp über 7 Millionen Euro zur Verfügung. Somit würde man sich im Mittelfeld der Bundesliga bewegen, allerdings noch hinter Vereinen wie Mattersburg.
 
Die Stadionfrage war natürlich auch aufgelegt und auch hier zeigte sich Dr. Gruber sehr offen. Es gab zu Beginn 25 mögliche Standorte die evaluiert werden. Am Schluss werden nur mehr 7 Plätze offen sein und dann wird entschieden. Die Firma „IFS“ wurde vom LASK beauftragt dieses Projekt auf Schiene zu bringen. U.a. hat diese Firma auch Rapid beim „Allianz Stadion“ beraten und der Vater von René Gartler ist dort Projektleiter. Von der Stadt erwarte man sich nicht mehr viel Hilfe und die möglichen Standorte in der Stadt werden auch unter Verschluss gehalten, da ansonsten an diesen Plätzen Einwände der Politik bzw. eine Preissteigerung der Gründe befürchtet werden. Das Stadionprojekt soll aber möglichst zeitnah auf Schiene gebracht werden. Auf Nachfrage von den Fans gab er die Zusicherung ab, das auch die aktive Fanszene zumindest Vorschläge für den Heimsektor einbringen würde dürfen.
 
Natürlich sind einige Fans nicht froh, dass sehr viele Spiele in Pasching gespielt werden und auch als offizielles Heimstadion das Waldstadion genannt wurde. Dr. Gruber begründete das mit rein wirtschaftlichen Überlegungen und kündigte auch indirekt an, das Ende Oktober Anfang November auf jeden Fall wieder in Pasching gespielt wird, da hier die Gugl mit dem Tennisturnier und einer Karate Veranstaltung nicht benutzbar ist für den LASK. Der Hauptgrund ist hier ganz klar der fehlende Platz im VIP Bereich. Dr. Gruber erklärte, dass der LASK mehr als 500 VIP Gäste, von denen jeder bis € 4500,- (exkl. Steuer) für eine Saisonkarte zahlen muss (auch die FDL müssen ihre Karten extra kaufen). Und man könne diesen Topsponsoren einfach auf der Gugl zu diesem Zeitpunkt nicht die passende Infrastruktur bieten. Die Fans auf den Rängen sind natürlich auch ein toller Sponsor, aber um diesen Fans die relativ „komoden“ Eintrittspreise weiterhin bieten zu können benötigt man nun mal die Leute im VIP. Den Einwand, dass ja BWL auch im Falle des Falles oben spielen würde, wischte er mit der Begründung vom Tisch: „Die haben um die 200 VIP´s und dort gibt’s weit nicht das geboten das wir liefern. Der LASK darf sich, bei allem Respekt für die Leistung des Einzelkämpfers Schellmann, nicht mit diesem Verein vergleichen.“
 
Es kam natürlich auch die Ablöse von Karl Daxbacher zur Sprache. Der Zeitpunkt war, im Nachhinein betrachtet, natürlich nicht der optimale so Gruber. Aber er versicherte, dass der Vertrag von Daxbacher auch im Falle des Aufstieges nicht verlängert worden wäre. Der LASK sieht sich auch als Ausbildungsverein der Spieler weiter entwickelt und Daxbacher könne nun mal nur mit gestandenen Profis umgehen. Im Falle des Aufstieges müsste St. Pölten wohl bis zu 8 Stammspieler austauschen, beim LASK hingegen sind u.a. ein 19 und 21 jähriger die Spielgestalter. Das soll der LASK Weg der Zukunft sein und dieser Weg wäre mit Daxbacher nicht möglich gewesen. Genau aus diesem Grund sei Oliver Glasner genau der richtige Mann. Schon bei den ersten Gesprächen beeindruckte Glasner mit einer konkreten Idee die er perfekt darlegen konnte. 
 
In der Abschließenden Fragerunde wurde u.a. die Kooperation mit der „Aspire Academy“ thematisiert. Die Qataris hätten sich viel mehr Spielzeit für ihre Spieler erwartet. Doch erstens waren die meisten einfach nicht stark genug und das dauernde Abstellen für jedes Turnier, bei dem es um nix geht, sei da auch nicht dienlich, den Rückstand aufzuholen. Almoez sei natürlich sehr talentiert, aber das er das halbe Jahr nicht im Kader ist, ist einfach nicht wirklich tragbar. Natürlich sei ihm bewusst, dass in Qatar Menschenrechte nicht gerade hoch gehalten werden. Und als Privatperson heißt er die Situation der Menschenrechte auch alles andere als gut.  Doch der LASK sei einfach ein zu kleines Licht um den Scheichs auf die Finger zu klopfen. Die Bedingungen die der LASK dort vorgefunden hat waren grandios und es entstand der Eindruck, dass dort auch in Sachen Jungendausbildung Fortschritte gemacht werden. Mann solle die Welt nicht immer nur in “Schwarz” oder “Weiß” einteilen. Jeder Jugendliche, der dort ausgebildet wird, macht eine gute schulische Ausbildung, die er mit einer Art Matura abschließt.  
 
Natürlich gab es noch viele weitere Themen und Gespräche an diesem Abend. Dies aber komplett anzuführen würde hier den Rahmen sprengen. Es ist an euch, beim nächsten Mal selber dabei zu sein und selbst alle Infos aus erster Hand zu bekommen.
 
Wir möchten uns bei unseren symptischen 3 Gästen die sich den ganzen Abend für die Fans Zeit nahmen, dem Gastgeber und natürlich den Fans vor Ort herzlich für diesen tollen Abend bedanken. Jetzt heißt es aber die Kräfte zu bündeln um das gemeinsame Ziel zu erreichen. 
 
{gallery}images/gallery/Saison1516/stammtisch{/gallery} 
Christian Zeintl
Tags: