MENUMENU
Am Montag, 21.08.2023, reagierte der LASK in Person von Fanbeauftragtem Gernot Fellinger mittels eines Leserbriefes in den OÖ Nachrichten auf die “Rollstuhlcausa” und warf dabei seit1908.at und David Kühhas die Verbreitung von Unwahrheiten vor. Darüber herrscht in unseren Kreisen Verwunderung, weshalb wir dem aus vollster Überzeugung widersprechen.
Wir haben erneut mit David Kühhas Rücksprache gehalten und sind anschließend zu folgenden Erkenntnissen gekommen, die sich auf den Leserbrief beziehen:
– Sollte es im Interview tatsächlich teilweise unrichtige Behauptungen gegeben haben, dann sicher nicht vorsätzlich, um den Verein öffentlich zu diskreditieren, sondern deshalb, weil der Verein nicht gewillt ist (oder es nicht schafft), die wahren Gründe offen mit David und den Verantwortlichen der Fanszene zu kommunizieren. Nicht ein einziges Mal wurden ihm oder den Verantwortlichen gegenüber angebliche Sicherheitsaspekte erwähnt, die – so eine entsprechende Entscheidung der Behörde vorläge – natürlich hätten respektiert werden müssen. Stattdessen wurde uns zunächst der finanzielle Aspekt genannt und als dieser, aufgrund des Finanzierungsangebots durch die Fanszene, nicht mehr standhielt, wurde sich auf etwaige Umbaumaßnahmen in den Außenbereichen des Stehplatzes berufen. Dass der LASK nun aus dem Nichts in einem Leserbrief ein bis dato nie gehörtes Argument vorbringt zeigt, was für ein Spiel der Verein selbst in dieser Angelegenheit spielen möchte – mit Nebelgranaten und plötzlichen behördlichen Auflagen, die davor keine Rolle spielten. Die Vorgangsweise ist Beobachtern des Konflikts zwischen Fanszene und Verein leider bereits von anderen Diskussionen bekannt. Generell sehen wir es mehr als kritisch, wenn der Verein in dieser Sache ähnlich vorgeht, wie bei den klassischen Themen der Fanszene wie dem Verkaufsstand oder den rosa Dressen. Dass all dies auf dem Rücken einer Person geschieht und nicht – wie die anderen Themen – zu Lasten der Fanszene, scheint hier übersehen zu werden.
– Angeblich habe der LASK nichts versprochen, was behördlich nicht möglich ist. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es diese Versprechen sehr wohl gab, immerhin besitzt David bereits eine Dauerkarte für ebenjenen Platz und dieser Platz ist auch bereits jetzt für Rollstuhlfahrer gekennzeichnet (wie auf dem Foto unten erkennbar) – nur, dass er auf diesem Platz aber eben aufgrund der vor ihm stehenden Personen keine Sicht aufs Spielfeld hat. Entsprechende Umbaumaßnahmen würden an Ort und Stelle stattfinden – also auf jenen Plätzen, die bereits für Rollstuhlfahrer abgenommen sind, wo also auch die Entfluchtung gelingen muss. Diese Umbauten wurden ebenfalls vom LASK geprüft, anschließend aber verworfen. Zunächst aus finanziellen Gründen, dann aufgrund von Umbauten an anderen Stellen des Stadions und nun plötzlich wegen behördlicher Vorgaben. Aufgrunddessen wurde gestern bei Herrn Fellinger telefonisch nachgefragt – eine konkrete Antwort über den Behördenbeschluss blieb dieser dabei schuldig.
– Konkret würden die Umbaumaßnahmen so aussehen: Es sind aktuell vier Rollstuhlplätze markiert (inklusive ebenso viele Plätze für Begleiter*innen), David hat eine Karte für einen barrierefreien Platz an Ort und Stelle gekauft und somit auch ein Versprechen, diesen Platz wahrnehmen zu können. Es wurden extra zwei ebenerdige Eingänge gebaut um die Flucht zu ermöglichen.
Die Umbauarbeiten fänden genau hier statt, sprich der Fluchtweg bliebe der selbe. Es müssten lediglich bei den Rollstuhlplätzen Sitze der Reihe davor entfernt werden, diese Reihe würde dann dann mit beispielsweise einem Riffelblech ebenerdig zum Rollstuhlplatz erweitert werden. Es liegt ein Angebot eines Schlossers für dieses Projekt vor. Die Plätze wären somit wohl – wie auch bisher – für die Sicherheit eines Rollstuhlfahrers gegeben und es könnte jederzeit geflüchtet werden. Sollte es dennoch behördliche Bedenken oder gar Beschlüsse geben, würden wir diese gerne auch selbst begutachten, um uns ein Bild davon machen zu können und gemeinsam einen Weg finden zu können. Da sich am Platz – abgesehen von einem halben Meter nach vorne – nichts ändern würde, erschließt sich uns das Argument zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
– Auch dass der Prozess bezüglich Davids Rollstuhlplatz noch nicht abgeschlossen sei, wurde ihm und uns zuletzt noch anders mitgeteilt.
Der Umgang des Vereins mit dieser Causa ist beschämend, andere soziale Projekte hierbei als Ausrede vorzuschieben, mindestens peinlich. Sollte es – aus welchen Gründen auch immer – nicht (und infolgedessen niemals) möglich sein, Davids Wunsch zu erfüllen, dann soll der Verein ihm das und die tatsächlichen Gründe dafür endlich ehrlich (und mit entsprechenden Behördenbeschlüssen) auf den Tisch knallen. Diese über Monate dauernde Hinhaltetaktik und die Art der Umgangsweise mit den handelnden Personen ist untragbar.
Wir werden weiterhin kämpfen für eine möglichst barrierefreie Fankurve, die es allen Fans ermöglicht, das Spiel von da aus zu verfolgen, wo sie es wollen. Von uns und der gesamten Fanszene wird ein LASKla sicherlich niemals im Stich gelassen. Selbiges sollte man eigentlich auch von einem Fanbeauftragten erwarten dürfen – Aufopferungsbereitschaft für Fanbelange. Von Herrn Fellinger bekommt man regelmäßig das Gefühl vermittelt, er sei lediglich dafür da, uns irgendwelche negativen Nachrichten und Vereinsbeschlüsse zu überbringen und sie uns gegenüber recht zu fertigen. Unsere Vorstellung eines Fanbeauftragten sieht anders aus.