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18. August 2011
Grias di, Alois!

Heute Nachmittag gab der LASK die Verpflichtung des brasilianischen Spielmachers Luiz Henrique de Oliveira bekannt. Der Sambakicker ist in Linz kein Unbekannter mehr und schon seit Anfang August als Testspieler in der Stahlstadt. Er soll in der Mittelfeldzentrale der Schwarz-Weißen kreative Impulse setzen und so auch das Angriffsspiel des LASK variabler machen.

Die Abgänge von Justice Majabvi und Klodian Duro (beide noch ohne neuen Verein) ließen die Linzer Mittelfeldzentrale unterbesetzt zurück. Flo Metz häufig verletzt, Ulli Winkler gelernter Innenverteidiger und Ali Hamdemir ist trotz ansehnlicher Leistungen kein Spielmacher. Dass Trainer Walter Schachner für diese Position im Sommer aktiv werden wollte, ist kein Geheimnis. Mehrere Testspieler gaben sich in Linz die Kabinentürklinke in die Hand. Den Anfang machte der Kroate Anton Dunkovic (nun Royal Antwerpen), der nach nicht zufriedenstellenden Testspielen wieder nach Hause geschickt wurde. Vaclav Kolousek (aktuell FC Zbrojovka Brünn) sollte ihm nachfolgen, wusste aber ebensowenig zu überzeugen. Als dann endlich die Meisterschaft in die Gänge kam, rechneten viele Anhänger im Linzer Fanlager nicht mehr damit, dass für die Mitte noch ein Kreativer kommen könnte.

Am 4. August machte dann die Neuigkeit die Runde, der LASK teste einen Brasilianer. Seit1908.at entsandte sofort Traininskiebitze, holte Informationen ein und kam zu dem Schluss, dass Luiz Henrique eine Verstärkung darstellen könnte. Eine Woche später äußerte sich auch Trainer Schachner in den Medien über den Mann vom Zuckerhut. Er sprach sich in den OÖN für eine Verpflichtung aus, einzig ob man sich finanziell einigen könne, war noch ungewiss. Dann wurde es eine Weile still in dieser Sache. Bis dann heute die offizielle Seite des LASK den Neuzugang bekannt gab.

Luiz Henrique ist 25 Jahre alt, gelernter Offensiver Mittelfeldspieler und 1,79 cm groß. Der LASK ist in Europa seine erste Station. Der gebürtige Paulistano spielte ein halbes Jahr in Dubai bei Al Shaab, ehe er im vergangenen Frühling wieder in die Heimat zurückkehrte. Der Schritt nach Europa wollte ihm dennoch gelingen. Er versuchte sich im Probetraining beim deutschen Zweitligisten FSV Frankfurt, wurde jedoch nicht verpflichtet. Für uns LASK Fans umso schöner.

Brasilianer haben beim LASK meist zu gefallen gewusst. Allen voran natürlich Chico, der Linzer Publikumsliebling und Mitglied der Meistermannschaft von 1965. Aber auch in jüngerer Vergangenheit finden sich Landsmänner beim LASK. Beim Publikum auch sehr beliebt war Wendel Raul Goncalvez Gomes, der im August 2007 von Karl Daxbacher in die Stahlstadt gelotst wurde. Leider machten immer wieder Verletzungen eine bessere Entwicklung des Mittelfeldspielers zunichte. Nach einer schweren Verletzung und drohender Sportinvalidität verließ er den LASK 2009 wieder. Zuletzt versuchte er sich in Rumänien. Glücklich wurde er auch dort nicht. Aktuell verdingt er sich im brasilianischen Unterhaus beim Mirassol FC. Auch Adi Rocha Sobrinho Filho debütierte unter Karl Daxbacher beim LASK. Er hatte die klassischen Anlaufschwierigkeiten, die man bei Kickern aus Südamerika in Europa immer wieder beobachtet. Als er dann in endlich in die Gänge kam, wechselte zum SK Austria Kärnten.

Apropos Anlaufschwierigkeiten. Auch bei Luiz Henrique sollte man etwas Geduld zeigen. Auch wenn der österreichische Fußball qualitativ mit dem brasilianischen nicht mithalten kann, wird er seine Zeit brauchen, sich an das körperliche Spiel, in Europa im Allgemeinen und das kampfbetonte Auftreten der Teams in der Heute für Morgen Erste Liga im Speziellen, zu gewöhnen. Rein handwerklich kann er in jedem Fall bestehen, je schneller er in die Mannschaft integriert werden kann, umso besser für den LASK und uns Fans. In diesem Sinne: Grias di, Alois. Sche, dassd do bist.

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