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8. January 2019
Hall of Fame – Der LASK in der Halle Geschichte der Hallenfußballturniere 1975 bis 2010 – Teil 6

Linzer Hallenturniere

LASK – sonst nichts
Turnier 2004
Nach den beiden Triumphen unseres LASK im Jänner und Dezember 1998 in der Linzer Stadt- und Sporthalle verabschiedete sich der Hallenfußball wieder einmal aus Linz. Mehr als fünf Jahre dauerte es bis zum Comeback. In der Zwischenzeit war eine neue Halle an gleicher Stelle gebaut worden, die den (Sponsor-)Namen Intersport-Arena (später Tips-Arena) Linz trug. In diese zog im Jänner 2004 der T-Mobile Hallencup ein. Unter dem trendigen (?) Titel „kick & fun. Die Halle tanzt!“ versuchte der Bewerbssponsor der Österreichischen Bundesliga, ein Mobilfunkanbieter, auch im Winter seinem Produkt eine attraktive Plattform zu bieten. Beim T-Mobile Hallencup handelte es sich wieder um eine Turnierserie ohne Gesamtwertung in den Spielorten Wien, Linz und Graz. In Wien waren von 1. – 4- Jänner 2004 in Summe 31000 Zuschauer in die Stadthalle gepilgert. Diese sahen am Ende einen Turniersieg des SK Rapid Wien, der sich im Finale nach Verlängerung durch Golden Goal mit 7:6 gegen den Stadtrivalen Austria Wien durchgesetzt hatte.
Das Grazer Turnier sollte erst eine Woche nach Linz über die Bühne gehen.
In Linz erwartete man als Gäste die Bundesligisten aus Salzburg, Bregenz und Pasching sowie die Zweitligisten (aus der „Red Zac Erste Liga“ der Bundesliga) Ried und LASK. Das Feld komplettierte eine Auswahlmannschaft der Zweiten Liga, die unter dem Namen „Red Zac Team“ an den Start ging.
Wer jetzt staunend die Ligazugehörigkeit der oberösterreichischen Klubs gelesen hat, dem sei es bestätigt. Ja, in der Hierarchie des Fußballs im Bundesland hatte sich in den Jahren zwischen 1998 und 2004 einiges verändert. Die Sportvereinigung Ried im Innkreis war im Sommer 2003 überraschend aus der Bundesliga in Liga 2 abgestiegen und traf dort auf den „Stolz von Obersterreich“, der sich schon zwei Jahre länger in dieser Liga aufhielt und auch in dieser Leistungsstufe nie so richtig auf Touren kam. Von einer Rückkehr in die oberste Spielklasse war man Anfang 2004 ungefähr so weit entfernt wie der einzige oberösterreichische Klub dort von der Beliebtheit des LASK. Trotz national wie international sportlich beeindruckender Erfolge zog der Fußballclub Superfund aus der Linzer Vorstadt Pasching – von wenigen Ausnahmen abgesehen, für die diese Einschätzung selbstverständlich nicht gilt – fast nur sensationslüsterne Gloryhunter und Spontanbesucher eines zu erwartenden guten Fußballspiels an. In den Herzen der Oberösterreicher kam der – und das sei nochmals eingeräumt – bis zu einem gewissen „Grad“ seriöse und erfolgreiche – Kleinverein nie an.
Dort hielt sich hartnäckig ein gewisser schwarz-weißer Verein auf, der einfach nicht so richtig auf die Beine kommen wollte. Nummer 3 im eigenen Bundesland, Abstiegsängste selbst in der 2. Liga und auch in der laufenden Saison zur Winterpause nur auf Platz 8 mit 24 (!) Punkten Rückstand auf Platz 1 und immerhin auch schon 10 Punkten Rückstand auf den Lokalrivalen Ried, obwohl der auch nur zwei Ränge besser klassiert war – das entsprach in keinster Weise dem Anspruch. Doch finanziell zwickte und zwackte es an allen Ecken und Enden und die Unterstützung der Wirtschaft ließ zu diesem Zeitpunkt noch auf sich warten.
Vom ambitionierten Jung-Trainer Robert Hoffmann hatte sich Präsident Peter Michael Reichel im November getrennt und mit Gert Trafella wohl einerseits eine kostengünstige Variante gewählt, aber immerhin auch einen sehr beliebten langjährigen LASK-Spieler ausgewählt.
Gert Trafella und seine Spieler betraten um 20.30 Uhr das Parkett. Zu diesem Zeitpunkt war der erste Turniertag, der Freitag, 9. Jänner 2004 schon seit 3 Stunden im Gang. Drei Turnierspiele und ein „Legenden-Spiel“ zwischen einer Oberösterreich-Auswahl und VOEST Linz hatten die Besucher da schon gesehen. Richtige Fußball-Stimmung aber kam erst jetzt auf, als die Mannen in Schwarz-Weiß sich anschickten, für ein paar Stunden die triste Situation im Klub vergessen zu lassen und – zumindest einmal in der Halle – dorthin zurückzukehren, wo ihre Fans schon waren – an die Spitze im Bundesland!
Das erste Match des Hallencups bot gleich eine gute Gelegenheit dazu, ging es doch gegen die SV Ried.
Schon Minuten vor Spielbeginn und erst recht ab der ersten Spielsekunde standen die Mädels und Jungs vom Fanblock wie ein Mann hinter ihren Lieblingen. Ein kurzes Schlucken, ein etwas schwereres Durchschnaufen, als die Rieder gleich in der 1. Minute in Führung gingen. Doch in der Halle bleibt oft wenig Zeit für schwermütige Gedanken. Denn nur wenige Augenblicke später – genau nach erst 64 gespielten Sekunden – gelang schon Peter Riedl der umjubelte Ausgleich. Was dann folgte, begeisterte alle Schwarz-Weißen in der Halle. Die Burschen da unten am Parkett steigerten sich in einen wahren Spielrausch. Bis zur Pause nach 12 Netto-Spielminuten hatten sie aus dem 0:1 ein 4:1 gemacht und bis zum Ende des Matches hatte sich das Ganze noch einmal verdoppelt und es stand ein bemerkenswertes 8:2 LASK auf der Anzeigetafel. Der stimmgewaltige LASK-Anhang hatte dabei sogar neunmal lautstark gejubelt. Neben den acht Toren gab ihnen dazu auch ein von Hans Peter Berger gehaltener Strafstoß von Sanel Kuljic Anlass dazu. Auch Tor Nummer 5 bereitete dem schwarz-weißen Anhang besondere Freude, erzielte es doch die bulgarische Neuerwerbung Stojan Mladenov, der somit gleich in seinem ersten Auftreten im LASK-Trikot ins Schwarze traf.
Dieser Auftakt machte gewaltig Lust auf mehr. Auf dieses „Mehr“ mussten wir LASKler auf Parkett und Tribüne nicht lange warten. Nur ein Spiel von weniger bedeutsamen Teams und schon standen sie wieder am extra aus Wien angekarrten Original-Hallenfußballboden aus der Wiener Stadthalle – sie, die Jungs in Schwarz-Weiß. Als Gegner baute sich der „große Bruder“ auf, wie eine Zeitung[1] schrieb. Wie konnte man nur auf die Idee kommen, den Vorstadtklub von Franz Grads Gnaden als „großen Bruder“ des LASK zu bezeichnen? Große Brüder haben im Allgemeinen mehr Lebenserfahrung, sind gleichermaßen Beschützer wie Förderer der jüngeren Geschwister, die zum großen Vorbild auch ein wenig aufblicken. Gut, der eine oder andere neidische Blick wird in diesen Jahren schon nach Pasching geworfen worden sein … aber sonst? Bei allem Respekt … der LASK hat keinen „großen Bruder“, der LASK ist – um im Familienbild zu bleiben – Vater und Mutter des oberösterreichischen Fußballs. Manchmal kränkelt dieser Vater oder diese Mutter etwas und lässt andere Familienmitglieder eine Zeit lang den Takt angeben, aber wehe, Vater oder Mutter sind wieder gesund und fit. Dann steht es völlig außer Frage wer die Familie anführt.
Außer Frage stand an diesem späten Abend auch, dass der Erstligist Pasching, der auch hier in der Halle sein erstes Spiel gegen Ried glatt 3:0 gewonnen hatte, als Favorit in dieses Match ging. Zu groß war in letzter Zeit der Unterschied zwischen den beiden Tams, zu tief schien der Graben zwischen der Vor- und der Hauptstadt geworden, um ihn so ohne weiteres überspringen zu können. Doch wenn die Not am größten ist, passiert immer etwas Besonderes bei unserem Verein. An diesem Wochenende war es ein fantastischer Zusammenhalt der Spieler, eine hohe Motivation, sich zu beweisen und auch die berühmte Symbiose von Spieler und Fans war wieder einmal spürbar. Das Spiel war erst drei Minuten alt, als Ernst Öbster, der schon gegen Ried drei Treffer erzielt hatte, die Führung gelang, die Oliver Lederer noch vor dem Seitenwechsel ausbaute. Mit einem kurzen, aber starken Zwischenspurt gelangen Georg Zellhofers Mannen zwei Tore in den Minuten 17 und 19 zum Ausgleich. Das allerdings gefiel unserem aufkeimenden Hallenstar Öbster gar nicht. Da musste er eingreifen – und wie er das tat, riss die Zuseher in Minute 21 von den Sitzen. Mit einem herrlich gefühlvollen Schuss ließ er dem starken Andreas Saurer im Pasching-Tor, der die etatmäßige Nummer 1 der Vorstädter, einen gewissen Pepi Schicklgruber, glänzend vertrat, keine Chance. Das 3:2 verteidigte die nun schon ein bisschen müde gewordene Mannschaft tapfer bis zum Schlusspfiff und so jubelten die Fans nicht nur über den nächsten Prestige-Erfolg, sondern auch über sechs Punkte und die Tabellenführung nach Tag 1. Nur bei einem extrem unglücklichen Verlauf des zweiten Tages wäre dem LASK der Halbfinalplatz noch zu nehmen, doch Vorsicht ist auch und gerade im Hallenfußball die Mutter der Porzellankiste…
Tag 2, Samstag, 10. Jänner 2004 begann um 14.00 Uhr mit einem Spiel der Gruppe A, ehe um 14.45 Uhr das Retourspiel gegen Ried anstand. Die diesmal bissiger und stärker spielenden Wikinger wollten unter allen Umständen eine weitere Abfuhr verhindern. Das gelang ihnen auch und nach wechselnder Führung – 1:0 LASK durch den bereits sechsten Turniertreffer von Ernst Öbster, dann 2:1 Ried – endete das Spiel diesmal mit einem 2:2-Remis. Der Ausgleich zum 2:2 durch Patrick Wunderbaldinger bedeutete auch bereits die vorzeitige Qualifikation für das Halbfinale.
Das abschließende Gruppenspiel – wieder gegen den FC Pasching – war daher nicht von hoher Wichtigkeit, da beide möglichen Halbfinalgegner aus Gruppe A – SV Salzburg hatte sich bei Punktegleichheit (je 7) knapp vor dem Red Zac-Team durchgesetzt – als ziemlich gleich stark eingeschätzt wurden. Dennoch war beiden Teams anzumerken, dass sie auch dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Dem FC war es hoch anzurechnen, dass er im Gegensatz zu zahlreichen anderen Bundesligisten am Hallencup mit der im Großen und Ganzen stärksten Aufstellung spielte. Dennoch war der LASK im Spiel mindestens gleichwertig. Beim Stand von 0:0 hatten die Schwarz-Weißen auch einen Lattentreffer aus kurzer Distanz durch Peter Riedl zu verzeichnen. Die Paschinger Führung in Minute 11 konnte Wunderbaldinger zu Beginn der zweiten Hälfte (15.) ausgleichen, doch die neuerliche Führung für die Vorstädter – erzielt durch den früheren FC Linz- und spätere LASK-Spieler Wolfgang Bubenik – fiel zu spät. Nicht einmal zwei Minuten Restspielzeit reichten nicht aus, um den Sieg in Spiel und Gruppe für die in Rot auftretenden Paschinger zu verhindern. So war am Samstagabend klar, dass der LASK am Sonntagnachmittag gegen den Sportverein Austria Salzburg um den Finaleinzug kämpfen würde.
Wer an diesem Finalsonntag von Anfang an dabei sein wollte, der musste sein Mittagessen sehr früh einnehmen oder darauf verzichten, denn bereits um 12.45 Uhr standen sich Schwarz-Weiss Bregenz und die SV Ried im Spiel um Platz 5 gegenüber. Und immerhin auch nur eine Stunde später gabs nach dieser etwas mauen Vorspeise eine knackige Hauptspeise in Form eines Halbfinalspiels zwischen Salzburg und LASK. Um sie etwas länger genießen zu können, wurde vom Veranstalter ab sofort eine um insgesamt sechs Minuten längere Zeit vorgeschrieben, in denen die Mahlzeit präsentiert wurde. Für alle – und es waren wieder die mit Abstand meisten und mit noch größerem Abstand lautesten – LASK-Fans wurde das Gebotene zu einem wahren Leckerbissen. Die Athletiker zauberten, dass es eine Freude war. Der vor dem Turnier als schwächstes Team gehandelte 1:15-Außenseiter spielte wie aus einem Guss und brachte die Überlegenheit in der 2. Spielhälfte auch auf die Anzeigetafel. Tore von Robert Micheu, Thomas Bernscherer und Pascal Ortner sorgten für einen sicheren Finaleinzug und für Party-Stimmung zu einer Zeit, wo sonst eher das sonntägliche Mittagsschläfchen auf dem Programm steht.
Zwar kein Schläfchen, aber doch etwas Erholung gönnten sich die Fans des Linzer ASK in der Folge. Mit der noch abrufbaren Restaufmerksamkeit sah man den FC Superfund mit 3:1 über das Liga-Team zu obsiegen und ins Finale einzuziehen.
Schon beim nächsten Spiel wollte eigentlich niemand mehr schläfrig sein. LASK gegen VOEST hieß es wieder einmal – die Mutter aller Derbys in Oberösterreich, Schwarzweiß gegen Blauweiß. Im Rahmen des drei Begegnungen umfassenden „ISS Legendencups“ trafen so klingende Namen wie Dantlinger, Grüneis, Lehermayr oder Kensy und viele mehr auf auch irgendwie – wenn auch anders – klingende Namen wie Zellhofer, Wartinger, Zeller oder Werner und viele andere. Standesgemäß gingen die Legenden des ältesten Fußballklubs in Oberösterreich mit 2:0 in Führung. Mit Koch und Toppel trafen zwei Achtziger-Jahre-Heroes. Doch der aktuelle Pasching-Trainer Georg Zellhofer hatte etwas gegen einen LASK-Sieg und erzielte nicht nur postwendend zum 2:0 den Anschlusstreffer, sondern auch in der vorletzten Minute des Spiels den Ausgleich. Damit gewannen die Blauen auch den „ISS Legendencup“, denn an den beiden Vortagen konnten sie eine OÖ-Auswahl höher besiegen (9:4) als der LASK denselben Gegner (7:6).
Gut, dieses Ergebnis mochte man verschmerzen, wichtiger war, dass nach Möglichkeit der Legenden-Doppeltorschütze sich an diesem Tag nicht nochmals würde freuen können.
Nehmen wir uns – der Gnade des Rückblicks geschuldet- für einmal das Recht heraus, schon vor der Spielbeschreibung auf die Schlagzeilen der Zeitungen am Folgetag zu blicken: „Hallenfußball in Reinkultur“ (Tips), „überrascht mit den vielleicht liebevollsten Streicheleinheiten auf Parkett“ (Kurier), „glich am Parkett einem weißen Ballett“ (Krone) und „Traumfinale brachte verdienten Sieg“ (Volksblatt).
Wer diese Headlines liest, kann erahnen, mit welcher Leistung an diesem Wochenende eine LASK-Mannschaft den Sieg in die Annalen des Klubs einschrieb, deren Spieler zu einer Zeit den LASK-Dress trugen, in der das – wenngleich Ehre wie immer – alles andere als leicht war. So mancher Spieler ist dann in Linz auch nicht glücklich geworden und von anderen hätte sich der Verein mehr erwartet – doch dieses eine Wochenende gehörte ihnen und an diesen drei Tagen gaben sie den Fans den Glauben zurück, dass der LASK noch lebte und dass er etwas gewinnen konnte – und sei es „nur“ ein Hallencup-Titel. Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung dürfen dennoch ausnahmsweise zwei Spieler herausgehoben werden. Der erst 19-jährige Ernst Öbster, Leihgabe von Austria Salzburg, drückte diesem Turnier den Stempel auf, wie das in der Halle sonst nur wenige ganz Große geschafft hatten, natürlich ein Prohaska, ein Gasselich oder ein Peter Stöger und ein Ivo Vastic. Beim U-19-Teamspieler liefen gleichermaßen die Fäden des Spiels der Athletiker zusammen wie er auch als Torschütze glänzte. Wie wichtig in der Halle ein guter Tormann ist, damit die anderen am Parkett brillieren können, zeigte bei diesem Turnier Hans Peter Berger. Mit blendendem Reaktionsvermögen ausgestattet flog er katzengewandt durch die Gegend als würde er tagaus, tagein nichts anderes machen.
Beide Spieler hatten in der Folge eine erfolgreiche Karriere, wenn auch nicht die ganz große. Ernst Öbster kehrte nach einem Jahr Leihe bei uns nach Salzburg zurück, Nach der Übernahme der Salzburger durch Red Bull wurde er zunächst an die eigenen Red Bull Juniors abgegeben, ehe er zu den Partner-Bullen nach New York wechselte. Nach etwa einem halben Jahr der Vereinslosigkeit spielte er für Wacker Innsbruck und SV Grödig, ehe er 2013 noch einmal für den LASK unterschrieb. Wieder kam er in einer schwierigen Zeit, wieder war sein Gastspiel erfolgreich. Trotz eines Mittelfußbruches kam er auf 22 Einsätze und 4 Tore in der Regionalliga und spielte auch in beiden legendären Relegationsduellen gegen Parndorf und war ein wichtiger Bestandteil der Aufsteiger-Mannschaft, die den LASK zurück in den Profifußball brachte. Im Jänner 2015 zog es ihn wieder zurück nach Salzburg zur dortigen Austria, für die er noch dreieinhalb Jahre in verschiedenen Ligen auflief. Seit Sommer 2018 verstärkt er den oberösterreichischen Landesligaklub Altheim (5. Liga).
Hans Peter Berger wechselte – was die Anhänger nicht besonders gerne sahen – im Juli 2004 direkt vom LASK ins Innviertel zur SV Ried. Nach vier Saisonen dort ging die Reise nach Portugal zu Leixoes. Nach zwei Saisonen im sonnigen Süden erfolgte die Rückkehr nach Österreich. In den letzten achteinhalb Jahren seither hütete er für nicht weniger als sieben verschiedene vereine (u.a. Admira Wacker, FC Pasching oder Hartberg) deren Gehäuse. Der 2018 aktuelle Klub ist der Salzburger AK 1914 in der Salzburger Liga (4. Liga).
Das alles war 2004 aber noch unbekannte Zukunft. Die damalige Gegenwart war ein Finale, das auch spannend war, in erster Linie aber ein Triumphzug der Weißen. Nach fünf Minuten erfand Öbster einen neuen Mitspieler, noch dazu einen, der ihm den Ball maßgerecht zur Führung auflegte – der Doppelpass mit der Bande seitlich vom Tor war mehr als sehenswert. Zwei Minuten später gelang einem guten alten Bekannten – Jürgen Kauz – zwar der schnelle Ausgleich für Pasching, doch es sollte das einzige und letzte Mal gewesen sein, dass Pasching anschrieb. Erneut nur zwei Minuten später war es wieder Öbster, der den Unterschied machte und auf 2:1 stellte. Nach der Pause traf Öbster auch noch mit dem Kopf (19.) und in der 24. Minute sorgte Robert Micheu für den verdienten Endstand von 4:1. Längst war schon wieder Party angesagt im LASK-Sektor hinter dem Tor. Ausgehungert nach Erfolg und Siegesjubel genossen Alt und Jung das überraschende Geschenk dieses Hallencups.
Nicht als Geschenk, sondern sehr verdient gingen alle offiziellen Auszeichnungen an den LASK:
Turniersieger: LASK
Torschützenkönig: Ernst Öbster (9 Tore)
Bester Spieler des Schlusstages: Ernst Öbster
Bester Spieler des Turniers: Ernst Öbster
Bester Torhüter: Hans Peter Berger
T-Mobile Publikumsliebling und Hallenkönig: Hans Peter Berger

Wie hieß die Überschrift in der damals noch existenten Sportzeitung über dem Artikel zu diesem Hallencup:  LASK – und sonst nichts!

Stimmen:

Die Mannschaft war sehr motiviert und gut vorbereitet. Wir haben hervorragend gespielt. Jetzt hoffe ich, dass wir die gute Stimmung ins Frühjahr mitnehmen.
Gert Trafella, Trainer
Ich fühle mich in der Halle einfach wohl. Außerdem macht es auch Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Drei Tore im Finale sind natürlich eine super Sache. Einen Turniersieg hätte uns vorher wohl niemand zugetraut.
Ernst Öbster, Torschützenkönig und Bester Spieler
 Der Finalsieg war das Tüpfelchen auf dem i, wir sind als Nummer Sechs ins Turnier gestartet und haben gewonnen.
Peter Michael Reichel, Präsident
 Die Entscheidung für Linz war die richtige. Die Halle ist super und die Einnahmen hier waren am Samstag so groß wie in Klagenfurt an allen drei Tagen. Details werden wir verbessern. Wir werden auch 2005 hier Station machen.
Heinz Palme, Organisator

Linzer Hallenturnier 2004 / T-Mobile Hallencup Linz 2004

09.01. – 11.01.2004
LASK gegen:
SV Ried 8:2 Öbster (3), Riedl (2), Micheu, Mladenov, Fallmann
FC Pasching 3:2 Öbster (2), Lederer
SV Ried 2:2 Öbster, Wunderbaldinger
FC Pasching 1:2 Wunderbaldinger
SV Salzburg 3:0 Micheu, Bernscherer, Ortner
FC Pasching 4:1 Öbster (3), Micheu
 
6 Spiele – 4 Siege – 1 Remis – 1 Niederlage – 21:9 Tore – Rang 1 (von 6)
Turniersieger:                        L A S K

 Endergebnis:

1. L A S K
2. Pasching
3. Austria Salzburg
4. Red Zac – Team
5. Ried
6. Bregenz
Für den LASK holten den Titel:
Berger; Bernscherer, Dietrich, Fallmann, Lederer, Mladenov, Öbster, Ortner, Riedl, Wunderbaldinger, MIcheu.
Trainer: Gert Trafella; Sportdirektor: Norbert Barisits

Quellen:

  • Bundesliga-News, Aktuell. Hallen-Cup. News 52B, 23.12.2003. Beilage zur Zeitschrift „News“
  • Hallen Krone, Freitag, 9. Jänner 2004, Extra-Ausgabe zur Kronen Zeitung
  • Hallen Krone, Samstag, 10. Jänner 2004, Extra-Ausgabe der Kronen Zeitung
  • Hallen Krone, Sonntag, 11. Jänner 2004, Extra-Ausgabe der Kronen Zeitung
  • Sportwoche, Nr.2/2004, Seiten 38f.
  • Sportzeitung, Sportwoche, Linzer Rundschau, Tips, Oberösterreichische Nachrichten, Kurier, Kronen Zeitung, Volksblatt – vom Freitag, 9.1.2004 bis Dienstag, 13.9.2004 –
    Eigene Sammlung
  • Persönliche Erinnerungen

[1] Kronen Zeitung, Dienstag, 13. Jänner 2004; Bildtext

Waldhör Günther
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