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28. March 2012
In Grödig nur 1:1

3x Rot, 2 Elfmeter, eine kuriose Endphase und eine diskussionsreiche Punkteteilung zwischen dem LASK und dem SV Grödig – so knapp fällt die Bilanz der gestrigen Partie aus. Die Hauptrolle darin nahm aber der Wiener Schiedsrichter Ruiss ein, der mit seinen fragwürdigen Entscheidungen diese Partie quasi im Alleingang entschieden hatte.

Kogler wieder von Beginn

Im Vorfeld der Partie ließ aber LASK-Coach Walter Schachner mit einer Überraschung in der Startelf aufhorchen. Daniel Kogler durfte wieder von Beginn an ran, jedoch als rechter Verteidiger. Florian Hart rückte dafür auf die linke Seite. Das Mittelfeld und der Angriff der Linzer blieben, wie zuletzt, aber unverändert. An den Flügeln wurde immer wieder rochiert. Silvio und Kaufmann wechselten im Zehnminutentakt die Seiten um für die Grödiger Abwehr unberechenbar zu bleiben.

Doch der gewünschte Effekt kam vor allem in der ersten Hälfte nicht zur Geltung. Der LASK im Angriff alles andere als gefährlich. Die Heimmannschaft jedoch ebenso ohne jeglicher Durchschlagskraft in deren Offensive. Hohe Bälle nach vorne gedroschen – so schreibt es scheinbar das Hfm-Liga-Regelwerk vor – galt als Spielaufbau der Salzburger. Der LASK tat sich gegen die hoch stehende Abwehr und zweikampfbetonte Spielweise der Grödiger schwer im Spielaufbau. Die wenigen Weitschüsse der Linzer kamen entweder ohne Schmackes auf den Kasten von Andi Schranz, oder pfiffen weit, weit am Tor vorbei. Die ersten 45 Minuten waren – unter prominenter Beobachtung von Max Hagmayr, Stefan Maierhofer oder Markus Weissenberger – also zum Vergessen. Vielleicht sei Ali Hamdemir auf Linzer Seite positiv zu erwähnen, der mit Ballsicherheit, Beweglichkeit und guten Ideen eine gute Partie über 90 Minuten machte.

Man of the Match: Mag. Ruiss

Die ersten beiden Aktionen der zweiten Hälfte waren sogleich der Startschuss für den glanzlosen Auftritt von Schiedsrichter Ruiss. Zuerst noch mit einer richtigen Entscheidung, nachdem Salamon nach einem Zweikampf mit Kevin Wimmer im Strafraum der Linzer zusammenbrach. Kein Elfmeter! Auf der Gegenseite wurde in der 56. Minute Silvio im Strafraum klar gefällt – Ruiss sah da aber eine Schwalbe des Brasilianers, wofür er die gelbe Karte kassierte. Die TV-Bilder brachten Klarheit – den Strafstoß hätte man geben können. Die gelbe Karte für eine Schwalbe aber eine glasklare Fehlentscheidung des Unparteiischen. Wenige Momente später erneut Elfmeteralarm in Grödig. Der heute etwas verbesserte, aber insgesamt blasse Luiz Henrique setzte gegen Krammer gut nach, der Ball fiel Hannes Aigner vor die Beine von denen er sogleich durch Schranz im Strafraum geholt wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte der 31-jährige Torjäger eiskalt – 1:0 für den LASK!

Zirka zehn Minuten vor Schluss die Linzer mit zwei guten Chancen um die Führung auszubauen. Zuerst verfehlte Kevin Wimmer nach einem Lois-Freistoß per Kopf das Ziel nur knapp, zwei Minuten später ließ der eingewechselte Templ schön mit dem Kopf auf Rafinha an die Strafraumgrenze abtropfen. Sein wuchtiger Schuss aber zu zentral und daher kein Problem für den Grödiger Schlussmann. In der 87. Minute blitzte dann der Genius von Schiedsrichter Ruiss erneut auf. Silvio lief in der Rückwärtsbewegung Salamon in die Hacken, was schon für die zweite gelbe Karte des Brasilianers ausreichte. Eine sehr empfindliche Entscheidung des Referees, der sich in der letzten Spielminute wieder auszeichnen sollte. Parapatits lief in der 93. Minute gefolgt von Wimmer auf Mandl zu, kam dabei zu Fall – Schiri Ruiss erkannte auch hier ein Foulspiel des LASK-Verteidigers, zeigte auf den Punkt und schickte Wimmer aufgrund von Torraub mit Rot vom Platz. Wimmer hatte in dieser Situation zwar die Hand am Mann, für einen Strafstoß war dieser Zweikampf aber entschieden zu wenig. Parapatits hat sich nach langen Diskussionen der Linzer mit dem Schiedsrichter bereits den Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt, als auch er die rote Karte über ihn aufleuchten sah. Beim vermeintlichen Foulspiel setzte er sein gestrecktes Bein gegen den herausstürmenden Thomas Mandl ein – zurecht wurde Parapatits des Platzes verwiesen.

SSKM

Den Strafstoß trat, nach Becherwurf aus dem LASK-Sektor und den damit erneuten Diskussionen des Schiedsrichterteams, letztendlich Viana, der Mandl verlud und zum Ausgleich für die Pfeifenberger-Elf traf. Dies war auch die letzte Aktion des Spiels, welches mal wieder eine Qualitätsfrage der heimischen Schiedsrichter aufwarf. Schwarz-Weiße Brille hin oder her, diese Partie hatte am Ende der Schiedsrichter (fehl-)entschieden. Reduziert man das Spiel auf die Leistung des eigenen Teams, muss man aber mit dem Punkt zufrieden sein. Insgesamt zeigte der LASK erneut nur eine dürftige Leistung gegen einen Gegner, der an sich – möchte man um den Aufstieg mitspielen – kein Problem darstellen sollte. So sah es auch Trainer Schachner, als er nach der Partie meinte “nicht der Schiedsrichter, nicht Grödig – Nein! Wir waren selbst daran schuld“. Diesmal kann man aber nicht wirklich von Abschlussschwäche sprechen. Zwei namhafte Torchancen in 90 Minuten waren einfach zu wenig. Die Punkteteilung daher gar nicht mal unverdient aus Sicht der Salzburger.

Die Fans

Gut 150 LASK-Fans kamen nach Grödig um die Mannschaft zu unterstützen. Zu gerne erinnerte man sich an das letzte Spiel des LASK in Grödig, wo die Linzer klar mit 3:0 gewinnen konnten und den Fans einen großartigen Tag bescherte. Diesmal trat man aber mit viel Wut im Bauch die Heimreise an. Die Paarung der eigenen, dürftigen Leistung mit den Fehlpfiffen des Unparteiischen kann man nur schwer verdauen. Wir versuchen uns aber erneut im Optimismus. Bereits am Freitag hat der LASK die Möglichkeit den Rückstand auf Tabellenführer WAC im direkten Duell auf drei Punkte zu verkürzen. Überhaupt sind in dieser Saison noch 30 Punkte zu holen. Verloren ist noch gar nichts. Viel Hoffnung auf den direkten Wiederaufstieg will aber aufgrund der letzten Leistungen unserer Mannschaft aber nicht mehr so recht aufkommen.

Daten:

SV Grödig – LASK 1:1 (0:0)
ca. 1500 Zuseher, Untersberg-Arena, Grödig

Torfolge:

0:1 Aigner (60’/Elfmeter)
1:1 Viana (95’/Elfmeter)

Aufstellungen:

SV Grödig:
Schranz; Zündel – Maier – Siller – Riedl; Tschernegg; Schubert (85. Hanikel) – Jukic (64. Parapatits) – Krammer (77. Öbster) – Salamon; Viana

LASK:
Mandl; Kogler – Aufhauser – Wimmer – Hart; Silvio – Hamdemir – Henrique – Kaufmann (71. Templ); Aigner 83. Unverdorben) – Rafinha (91. Winkler)

Seit1908
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