News

20. December 2013
Teamvorstellung: Klaudia Bindeus

In den nächsten Tagen und Wochen, wollen wir euch jene Leute näher vorstellen, die für euch (fast) 365 Tage im Jahr für seit1908.at tätig sind. Den Beginn macht Klaudia. Erst seit Kurzem fixer Bestandteil des Teams, erzählt sie unter anderem welchen Stellenwert der Fußballsport in ihrem Leben hat. Außerdem verrät sie uns warum der Aufstieg gelingt und gewährt Einblick in ihre persönliche Zukunft.

 seit1908.at: Als einzige Dame im seit1908.at Team hat man es bestimmt nicht leicht, ist dir da nicht manchmal etwas zu viel Männlichkeit im Spiel?

Klaudia: “Zuviel Männlichkeit? Könnte man als Außenstehender vielleicht glauben, aber nein, auf keinen Fall! Unser Team besteht aus einem Haufen fußballnärrischer Burschen zwischen 16 und 39 Jahren, die alle mit Leib und Seele bei der Sache – also bei seit1908.at – sind.
Angefangen vom Schüler über den Autoverkäufer bis hin zum Tennislehrer oder Buchalter, unterschiedlicher könnten die Leute nicht sein, aber alle quer durch die Bank nett und umgänglich und vor allem haben wir ein gemeinsames Ziel: unseren Usern eine tolle Plattform mit den aktuellsten Informationen, Spielberichten und Fotos zu bieten.
Klar, war es mir am Anfang ein bisschen unangenehm, als einziges Mädel – sorry, aber Dame geht gar nicht – bei seit1908.at mitzuwirken, aber dieses Gefühl hat sich sofort verflüchtigt, nachdem ich die Burschen dann nach und nach alle persönlich kennengelernt habe.”

Als Frau ist es ja nicht selbstverständlich, dass man sich dem Fußball verschreibt. Erzähl mal wie es dazu kam? Seit wann spielt der LASK eine tragende Rolle in deinem Leben?

“Als ehemalige Leistungssportlerin spielt Sport zwar eine wichtige Rolle in meinem Leben, aber für den Fußball habe ich mich nie wirklich interessiert. Seit ich Wolfgang kenne, hab ich mir ab und an ein LASK – Spiel angesehen, aber das wars auch schon. Ich wusste nicht, wann und gegen wenn der LASK spielt, wie die Spieler heißen oder welche Rückennummern sie haben.

So richtig „reingerutscht” bin ich dann am 9.8.2013, Auswärtsspiel des LASK gegen den SAK Klagenfurt. Das Spiel wurde LIVE von Roli und Wolfgang per Audiostream übertragen, Icy hat getickert, und es war niemand zum Fotografieren mit. Also hab ich mir die Kamera geschnappt, mal ein bisschen probiert und kam auf den Geschmack, im richtigen Moment das Knöpfchen zu drücken.

Seit diesem Tag bin ich Feuer und Flamme fürs Fotografieren. Wieso?
Als Fotograf steht man in der ersten Reihe und bekommt kleine Streitereien, Beschimpfungen und Wortgefechte, anerkennende Gesten, Scherzereien und vieles mehr mit. Man lernt die Spieler und ihre Eigenheiten kennen, wie zum Beispiel bei unserer Nummer 10: wenn Vujo zum Ball kommt, streckt er immer sofort die Zunge raus. Es gibt fast keine Fotos von unserem Hulk ohne Zunge, wenn er am Ball ist.
Ich behaupte mal der Spaß am Fotografieren hat mich dem Verein und den Spielern nähergebracht und mich somit zu einem LASK-Fan mutieren lassen.”

Emanzipation hält auch im Fußball Einzug. Wie beurteilst du die Rolle von Frauen im Fußballsport? Denkst du, dass Frauen in der heutigen Gesellschaft immer noch benachteiligt werden?

“Sorry, aber mit Frauenfußball hab ich mich noch nie beschäftigt. Der einzigen Frauenmann-schaft, der ich bis jetzt auf die Beine gesehen habe, war eine Mädchenmannschaft der Union Kleinmünchen bei einem Hallenturnier.
Ich glaube, dass viele Menschen den Fußballsport nach wie vor als Männerdomäne sehen und in Bezug auf Emanzipation im Fußball noch viel passieren muß. Oder wie oft kommt es vor, dass man über eine Damenmannschaft etwas in der Zeitung liest, geschweige denn ein Bericht in den Sportnews gebracht wird. Das ist eher selten der Fall.

Nachdem ich 6 Jahre meines Lebens dem Rudersport gewidmet und an vielen nationalen und internationalen Regatten teilgenommen habe, weiß ich, dass die Situation in dieser Randsportart anders ist: Frauen wurden schon zu meiner Zeit gerne im Ruderboot gesehen, lag wahrscheinlich groß teils auch an den sexy Ruderanzügen, nein Scherz beiseite. In einer Randsportart funktioniert die Gleichstellung von männlichen und weiblichen Sportlern besser, da sie gemeinsam dafür sorgen müssen, die Sportart so populär wie nur irgendwie möglich zu machen. Beide sind auf die Erfolge des anderen angewiesen, um es einmal in die Medien zu schaffen und das somit der Sportart Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Im Fußball ist das nicht nötig, man braucht nur die Zeitung aufzuschlagen, oder den Fernseher einzuschalten. Es vergeht fast kein Tag ohne irgendwelche Fußballberichte – im männlichen Bereich versteht sich!!

Emanzipation in der Gesellschaft – schön und gut! Aber der biologische Unterschied zwischen Mann und Frau ist nicht wegzudiskutieren. Männlein und Weiblein sind nun mal nicht gleich, das ist so und wird immer so sein. Wenn eine Frau sich dafür entscheidet Mutter zu werden, ist sie sich darüber im Klaren, dass das Konsequenzen hat. In Bezug auf Hausarbeit, Kindererziehung, Karriere, Wiedereinstieg ins Berufsleben und Verdienst.
Wenn man(n)/Frau es genau nimmt, ist der Mann uns Frauen gegenüber am stärksten benachteiligt, er kann keine Kinder bekommen und wird das großartige Erlebnis einer Geburt nie nachempfinden können.”

In Zeiten von Okidoki und Co. denkt man gerne zurück an die eigene Kindheit. Welche Fernsehsendung stand bei dir an erster Stelle als du noch ein kleines Kind warst?

“Nachdem ich einen 5 Jahre alten Zwerg habe, weiß ich leider, was zur Zeit im Fernsehen läuft und finde es schade, dass die Serien, mit denen ich groß geworden bin, nicht mehr bzw. nur sehr sporadisch ausgestrahlt werden.
Zu meinen Lieblingen zählten: Wickie, Tom & Jerry, Heidi, Popeye und last but not least der Pumuckl.”

Du bist ja stolze Mutter, würdest du dich selbst als strenge Mama schimpfen oder wirst du schon Mal schwach wenn sich „der Kleine” was in den Kopf setzt?

Jonas“Stolze Mama stimmt auf alle Fälle. Jonas ist mein Ein und Alles, er ist eine Bereicherung für mein Leben, auch wenn es ab und an nicht einfach ist Familie, Haushalt, Job und natürlich seit1908.at unter einen Hut zu bekommen.
Streng sein ist zwar sehr wichtig, vor allem wenn der Kleine probiert Grenzen auszutesten, aber es funktioniert nicht immer hart zu bleiben. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich noch nie schwach geworden bin.
Im Großen und Ganzen ist er ein ziemlich Braver und schon genauso ein großer LASK – Fan wie die Mama! Sein großes Vorbild: der Stadionsprecher des LASK – wenn er groß ist, will er einmal in seine Fußstapfen treten!”

Widmen wir uns dem LASK: Denkst du gelingt heuer der Aufstieg?

“Ich glaube, dass der LASK heuer den Aufstieg schafft! Ich wäre es ihm letztes Jahr auch schon vergönnt gewesen, aber man muss sagen, die beiden Relegationsspiele, die ich mir wie soviele andere auch mit schwerem Herzen angesehen habe, waren einfach nicht gut genug.
Die Mannschaft hat trotz der schwierigen Situation rund um die Führung durch PMR stets zusammengehalten, Motivation an den Tag gelegt und ist als Herbstmeister in die wohlverdiente Pause gegangen. Sie haben sich den Aufstieg mehr als verdient und dafür drücke ich ihnen auch die Daumen.
Meister und Aufstieg sollten heuer mit dieser Mannschaft und der neuen Führung des LASK kein Problem sein.”

Auch dich fragen wir abschließend: Deine persönlichen Ziele in absehbarer Zukunft?

“Es gibt ein Sprichwort, dass mir sehr gut gefällt: „Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte”.
Ein großes Ziel ist es daher für mich, mein Leben so zu leben und zu gestalten, dass ich später einmal sagen kann: JA, genauso war es toll und ich würde alles genauso wieder machen.
Weiters möchte ich meinem Sohn ein halbwegs sorgenfreies Leben ermöglichen und ihm eine gute Mutter sein.
Vielleicht gibt’s einmal ein Geschwisterchen für Jonas, vielleicht ein Haus mit einem kleinen Garten, vielleicht einen Antrag vom bereits vorhandenen Traummann; träumen darf man ja schließlich.
Ich hab jedenfalls einige Dinge auf meiner to-do Liste, die noch abzuarbeiten sind, ganz oben steht dabei eine nochmalige Reise nach Down-Under.
In Bezug auf seit1908.at gibt’s natürlich auch ein persönliches Ziel: ich will wie bisher versuchen, so gut wie möglich im Team mitzuarbeiten, um unseren Usern weiterhin eine gute Fan-Plattform mit den aktuellsten News bieten zu können.”

Das nächste Interview liefern wir euch am 25.12.! Dann wird uns Raphael Habringer Rede und Antwort stehen!

Seit1908
Tags: