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13. February 2014
Interview mit Freunden: Harald Günther (Teil 1)

In den kommenden Wochen, versuchen wir euch möglichst viele “Freunde des LASK” vorzustellen. In unserer Gesprächsreihe “Interview mit Freunden”, macht mit Harald Günther ein Mann den Anfang, der dem LASK schon lange verbunden ist. Nicht nur als Sponsor, sondern auch als Fan treibt es Harald schon seit Jahrzehnten auf die Gugl. Wie es dazu kam, wie viel Entscheidungskraft man als “Freund des LASK” hat und welche Hürden jetzt zu nehmen sind, könnt ihr in den folgenden Zeilen nachlesen.

 DSC0351Dein Unternehmen gilt schon seit Jahren als Unterstützer des LASK. Auch in schweren Zeiten stand man hinter dem LASK. Erzähl’ uns doch bitte einmal wie es zu dem Sponsoring kam und seit wann Auto Günther den LASK unterstützt?

Soweit ich mich zurück erinnern kann haben wir den LASK unterstützt. Das war schon in der Zeit so, als mein Vater noch Geschäftsführer war. Auch schon in den 60ern, als der LASK Meister war, sind damals Spieler mit Autos von uns gefahren. Danach gab es immer wieder einmal Sponsorings von unserer Seite.

Die jetzige Kooperation gibt es nun das dritte Jahr, seit wir in der zweiten Liga wieder eingestiegen sind.
Grundsätzlich ist das natürlich ein zweischneidiges Schwert. Klar fragt man sich, ob das Sponsoring im Fußball- ganz speziell im österreichischen Fußball – etwas bringt. Andererseits ist der LASK eine Herzensangelegenheit. Die jetzige Situation ist es ja noch einmal eine ganz andere Geschichte.

Das greifen wir gleich auf. Für viele war und ist es logisch, dass du Bestandteil der “Freunde des LASK” bist. Wie hast du die Entstehung dieser Investorengruppe miterlebt bzw. warst du von Beginn an Bestandteil dieser Gruppe?

Nein, war ich nicht. Von den “Freunden des LASK” und der Möglichkeit einer Übernahme habe ich zunächst aus den Medien erfahren. Wir sind dann von den Kollegen gefragt worden, ob wir bereit wären, als Gesellschafter mit einzusteigen. Danach ist es recht schnell gegangen. Intern haben wir uns darauf geeinigt, dass ich aktiv beim LASK mitarbeite und mein Cousin Christoph, er ist der Eigentümer des Unternehmens, als Gesellschafter „im Hintergrund” bleibt.
Anfang November sind wir zu einem Meeting eingeladen worden. Dort wurden uns alle Unterlagen präsentiert und dann war es eigentlich ein schneller Entschluss und wir mussten nicht lange überlegen. Wir haben da ziemlich schnell gesehen, dass wir mehr Möglichkeiten haben gegenüber einem reinen Sponsoring. So können wir mitgestalten und darum haben wir diesen Schritt gesetzt

Da knüpft gleich unsere nächste Frage an, wie viel Entscheidungskraft hat jeder einzelne “Freund des LASK”?

Grundsätzlich ist die Struktur so, dass es ein 3er-Präsidium und einen 5er-Beirat gibt. Ich bin Teil dieses Beirates. Insofern bin ich da sehr aktiv involviert.
Das Präsidium ist extrem aktiv und hat sich in der Kürze der Zeit ordentlich ins Zeug gelegt, da sehr rasch Vieles auf die Beine gestellt werden musste. Wir haben regelmäßige Meetings im Beitrat und in größeren Abständen kommen alle Gesellschafter zusammen. Gerade jetzt ist es aber notwendig, viele Entscheidungen schnell zu treffen. Da hat das Präsidium das Vertrauen von uns. Es wäre zu kompliziert, wenn du bei jeder Entscheidung ein Gremium mit jedem Einzelnen befragen müsstest. Also das Vertrauen für die kurzen Wege ist absolut vor-handen, das muss auch vorhanden sein.

Natürlich ist es in gewisser Weise spannend, so gut kennen wir alle uns noch nicht und das macht das Zusammenarbeiten zusätzlich interessant. Logisch, dass es da zu Spannungen oder Meinungsverschiedenheiten kommen kann, das muss man dann einfach austragen, ist ja nichts anderes als in der Firma.
Ich habe den Eindruck, dass hier vernünftige Leute dabei sind, die das gerne machen und ich habe nicht festgestellt, dass hier Leute dabei sind, denen es nur darum geht, ihr Ego aufzupolieren.

Wie überall gilt es abzuwarten, wie es ist, wenn es mal sportlich oder wirtschaftlich nicht so läuft, dann wird sich herausstellen, wie die Gemütslage wirklich ist, aber ich mache mir da eigentlich keine Gedanken.

So richtig freundschaftliche Kontakte gibt es also nicht untereinander?

Manche unter uns kennen sich schon lange und gut. Manche unter uns müssen sich erst besser privat kennen lernen. Wichtiger, als enge Freunde zu sein, ist, dass wir Freunde des LASK sind. In erster Linie müssen wir gut zusammen arbeiten aber ich kann mir gut vorstellen, dass dabei auch weitere enge persönliche Beziehungen entstehen. Das Präsidium bemüht sich auch in diese Richtung und unternimmt einiges, damit das Ganze zusammenwächst. Wir werden uns, neben der Arbeit für den LASK auch vor und nach den Spielen treffen, auch mit unseren Familien.

Nachdem wir gesehen haben, dass es einen finanzierbaren Weg gibt, hat uns das angetrieben. Dabei war auch relativ schnell klar, wie die Rollen verteilt sind. Bei den “Freunden” sind einfach viele unterschiedliche Typen vertreten, ein Merkmal, das uns mit Sicherheit stark macht. Ich weiß nicht, wie viele Klubs es in Österreich gibt, die so viel Potential an der Spitze haben. Ob man das dann perfekt umsetzen kann, ist dann eine andere Frage.

Auf jeden Fall sind wir recht zuversichtlich. Marketingtechnisch, wirtschaftlich, steuerlich, sportlich, im Aufbau von Organisationen und Strukturen…..da sind eine Menge Profis unter sich, die wissen, wovon sie reden. Natürlich birgt so eine große Gruppe auch in einer gewissen Art und Weise Risiken in sich, aber je größer die Risiken, desto größer die Chancen. Ist doch überall im Leben so.

Der LASK hat schon viele Höhen und Tiefen erlebt. Was war da für dich ein Highlight?

Mein Vater hat mich zum ersten mal zum LASK mitgenommen als ich ungefähr vier Jahre alt war. Also reichen da die Erinnerungen weit zurück. Woran ich mich sehr gut und gerne erinnere, ist das Jahr 1978, als der LASK wieder aufgestiegen ist, das hat sich irgendwie total eingebrannt bei mir. Damals hat unter anderem der Heli Köglberger noch gespielt und das erste Spiel war gleich das Derby gegen Vöest. Da hat der LASK 3:1 gewonnen und seit dieser Saison war ich dann eigentlich regelmäßig am Stehplatz.

Das nächste Match, das mir gleich einfällt, ist das 1:0 gegen Inter Mailand, auch da war ich dabei.
An was ich mich auch noch gut erinnern kann, ist die Rieger-Ära, da war es sportlich schon fein. Die Mannschaft war gut anzusehen damals, danach war es halt nicht mehr aufregend – im positiven Sinn.

Dann natürlich der Bundesligaaufstieg 2007 mit der tollen Saison danach. Die Heimsiege gegen Rapid und Salzburg waren Highlights. Dann war es schon sehr enttäuschend, dass es eigentlich Schritt für Schritt nach unten gegangen ist.

Und das letzte Highlight war dann natürlich im Dezember.

Bleiben wir gleich im Dezember, wie hast du den Vormittag des 24.12. miterlebt?

Obwohl man nahe dran ist, wusste man halt bis zum Schluss nicht, ob wirklich alles hinhaut, ob vielleicht nicht doch noch was daherkommt. Didi Holzhey wollte das unbedingt vor Weihnachten unter Dach und Fach bringen, auch als kleines Geschenk für die Fans. Es war ursprünglich der 20.12. vorgesehen, da sind aber dann die Einladungen für die Generalversammlung nicht gekommen. So wurde es dann der 24.12., da hab ich halt dann kurzfristig mal meiner Frau erklären müssen, dass Weihnachten heuer etwas anders ablaufen wird. Aber nachdem alles bis Mittag abgeschlossen war, hat’s kein Problem gegeben.

Am 24. selbst war dann die Stimmung gut, es war natürlich eine gewisse Spannung da, aber die Versammlung ist dann reibungslos und flott verlaufen

Sportlich scheint beim LASK alles zu stimmen, auch wirtschaftlich ist man auf einem guten Weg. Dennoch war in den letzten Tagen davon zu lesen, dass für die Frühjahrssaison noch rund 600 000 € aufgetrieben werden sollen bzw. müssen. Ist das wirklich so oder haben hier diverse Medien Sachen falsch interpretiert?

Naja, um was es jetzt geht, ist das Anwerben neuer Sponsoren. Wir Gesellschafter stehen da sowieso alle in der Pflicht. Klar hat es schon in alle Richtungen Vorgespräche gegeben und man kennt ja die Leute und Firmen, die als Sponsoren in Frage kommen. Da wie dort hat es schon Zusagen gegeben, aber bewahrheiten wird sich das natürlich erst jetzt.
Das Präsidium hat da in letzter Zeit mit Hochdruck gearbeitet und Sponsorenpakete vorbereitet. Diese werden jetzt von uns verschickt bzw. gehen wir jetzt akquirieren. Die Chancen stehen auf jeden Fall gut, dass hier genügend Geld lukriert werden kann.Dass wir auf Sponsoren angewiesen sind, ist klar, schließlich können wir nicht alles alleine finanzieren.

Die dritte Liga genügt halt auf Dauer nicht den Ansprüchen des LASK, auch wenn sie von den Gegnern her vielleicht sogar attraktiver ist, als die zweite Liga. Durch die zweite Liga muss man dann möglichst schnell durchkommen, finde ich.
Ich persönlich habe das Gefühl gehabt, dass die dritte Liga einfach ein bisschen unterschätzt wurde. Man hat ja letztes Jahr schon gesehen, dass man selbst als Meister mit einem tadellosen Frühjahr nicht die Garantie hat aufzusteigen und die haben wir auch heuer nicht. Die Relegation ist ein eigenes Paar Schuhe.

Noch einmal zurück zum Finanziellen, ich hab ja auch in diversen Kommentaren gelesen: “Na super jetzt haben sie gesagt, dass alles passt und dann passt´s doch wieder nicht”, aber das stimmt so einfach nicht. Es gilt jetzt einfach viel an dem zu arbeiten neben dem Zweitberuf (lacht). Ich sag’ einmal so, die Mächte, die zu diesem Weg geführt haben und zur Umsetzung beigetragen haben, lassen schon hoffen, dass das jetzt so weitergeht. Der LASK steht erstmals, seit ewigen Zeiten schuldenfrei da. Das ist so. Aber auch für die Zukunft braucht es Geld und das wird jetzt sehr intensiv angegangen

 

HIER GEHT ES ZUM ZWEITEN TEIL DES INTERVIEWS

Mein Vater hat mich zum ersten mal zum LASK mitgenommen als ich ungefähr vier Jahre alt war. Also reichen da die Erinnerungen weit zurück. Woran ich mich sehr gut und gerne erinnere, ist das Jahr 1978, als der LASK wieder aufgestiegen ist, das hat sich irgendwie total eingebrannt bei mir. Damals hat unter anderem der Heli Köglberger noch gespielt und das erste Spiel war gleich das Derby gegen Vöest. Da hat der LASK 3:1 gewonnen und seit dieser Saison war ich dann eigentlich regelmäßig am Stehplatz.

Das nächste Match, das mir gleich einfällt, ist das 1:0 gegen Inter Mailand, auch da war ich dabei. An was ich mich auch noch gut erinnern kann, ist die Rieger-Ära, da war es sportlich schon fein. Die Mannschaft war gut anzusehen damals, danach war es halt nicht mehr aufregend – im positiven Sinn.

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