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17. December 2010
Interview mit Günther Lainer

Der humorvolle Linzer Kabarettist Günther Lainer – ua. bei der ORF-Sendung “Was gibt es Neues?” am Start – ist von Kindheit an LASK-Fan. Im Jahr 2009 veröffentlichte er zusammen mit Dietmar Ehrenreich das Buch “Querpässe – Nicht schon wieder Fußball, oder doch mehr?“, worin er seine Manie zum runden Leder verdeutlichte. Also prominent und Schwarz-Weisser zugleich. Da wollten wir mehr über Günther Lainer – den LASK-Fan – wissen.

seit1908.at: Hallo Günther. Für Leute die dich vielleicht noch nicht so gut kennen bitten wir dich um ein paar Worte zu deiner Person.

Lainer: – am 1.5.1969 in Linz geboren
– lebe und arbeite in Linz.
– Hie und da in Wien!
– Manchmal auch irgendwo in Österreich!
– Grundsätzlich aber sehr gerne!
– seit 1998 freischaffender (Klein-)Künstler!

Wann und durch wen wurdest du mit dem “schwarz-weissen Virus” infiziert?

Als Kind schon. Mein Vater hat mich zu einem Fußballspiel ins Linzer Stadion mitgenommen, weil er mir (als gebürtiger Pinzgauer) eine gute Mannschaft zeigen wollte. Es hat gespielt: LASK gegen Salzburg! Er als Salzburg Fan wollte natürlich, dass ich Salzburg Fan werde. Ich dachte aber, er meint mit der guten Mannschaft den LASK. Damals (1977) war der LASK um einiges besser als Salzburg. Heute auch, aber man sieht es nicht so genau 🙂 So bin ich LASK Fan geworden. Ich kann es nicht erklären warum, aber der LASK war mir einfach sympathisch!

Wie schaut ein “normaler” Matchbesuch bei dir aus?

Ich probiere, dass ich 15 Minuten vor Spielbeginn im Stadion bin, esse noch eine Burenwurst (wenn geht nur eine) und trinke ein Bier vor dem Anpfiff. Mein Freund Ehrenreich kommt pünktlich zum Spiel. Dann stellen wir uns zum Stehplatz zwischen den beiden Fansektoren (LASK und den Gästesektor) In der Pause gönnt sich der Lainer Pommes (das gehört zu einem Stadionbesuch) und im Idealfall bleibe ich bis zum Schluss und applaudiere zum Sieg vom LASK. (Heuer leider nicht sehr oft!)

 

Wenn ich ein Fußballspiel sehen will, dann gehe ich am Stehplatz, weil dort ist die Stimmung gut und eben eine Stimmung, die zu einem Fußballspiel passt und dazu gehört. – Günther Lainer

Obwohl du die Möglichkeit hättest im VIP-Bereich das Spiel anzuschauen bist du oft am Stehplatz zu finden. Warum ziehst du den Stehplatz vor?

Ich war eine Zeitlang im VIP Bereich, aber ehrlich die Stimmung dort ist wie in einer Oper. Nicht dass ich die Oper nicht mag, aber wenn ich eine Oper sehen will, gehe ich in eine Oper. Wenn ich ein Fußballspiel sehen will, dann gehe ich am Stehplatz, weil dort ist die Stimmung gut und eben eine Stimmung, die zu einem Fußballspiel passt und dazu gehört.

Du outest dich im Buch Querpässe gemeinsam mit Hr. Ehrenreich als großer Fußballfan und hast dich in einer ORF-Sendung öffentlich zum LASK bekannt. Wie waren die Reaktionen in Wien und Oberösterreich darauf? Bekennen sich ” in Zeiten wie diesen” auch noch andere Prominente öffentlich zum LASK?

Tja die Reaktionen waren großteils sehr gut und es haben sich einige LASK Fans bei mir bedankt, dass ich mich als LASK Fan „geoutet“ habe. In Wien bist du als LASK Fan, wo die meisten Rapid oder Austria Fans sind, eher sehr alleine! In Oberösterreich kenne ich sehr viele Prominente, die auch LASK Fans sind!

Wie stehst du zur Plattform www.seit1908.at als gemeinsames Instrument der LASK-Fans?

Ich muss ehrlich zugeben ich habe die Plattform erst durch diese Frage kennen gelernt und finde es gut, wenn verschiedene Meinungen ausgetauscht bzw. diskutiert werden!

Als LASK Anhänger finde ich die Zustände sehr traurig, also nicht lustig. – Günther Lainer

Wir kennen dich als Kabarettisten – Findest du die aktuelle Zustände beim LASK noch “lustig”?

Wenn man es kabarettistisch betrachtet, finde ich die Zustände sehr lustig. Aber als LASK Anhänger finde ich die Zustände sehr traurig, also nicht lustig. Der LASK (und da meine ich alle – Spieler, Trainer, wir Fans, Präsident, Vorstand, Sponsoren…) sollten langsam erkennen, dass der Hut brennt und gemeinsam an einem Strang ziehen!

Wie lautet dein Appell an die LASK-Verantwortlichen sowie die Spieler einerseits und den LASK-Fans andererseits?

An Alle! Gemeinsam als Team sind wir stark. An einem Strang ziehen. Miteinander reden und Lösungen suchen, wie der LASK aus dieser Krise wieder rauskommt und langfristig wieder dort hinkommt, wo er hingehört. Sich für den LASK einsetzen, als Spieler, als Trainer, als Präsident und als Fan! Konkret fürs Frühjahr: Ein paar neue gute Spieler (solche Kaliber wie Vastic…) kaufen; Positiv denken und vor allem nicht ständig negativ über den LASK reden; die Spieler und den Trainer unterstützen; es gibt nicht nur einen Sündenbock; Gemeinsam sind wir stark!

Wo siehst du den LASK in 5 Jahren und was müsste sich beim LASK ändern um Mittel- und langfristig Erfolg zu haben?

Entweder der LASK ist in 5 Jahren wieder im Mittelfeld!
Oder in 5 Jahren spielt der LASK (nach Abstieg und 2jähriger Dursttrecke) zum ersten Mal wieder EUROPA League und knüpft an Erfolge von Kondert und Blutsch an!
Ändern müsste sich:
– Clubvorstand müsste mehrere handelnde Personen umfassen!
– Sponsoring: einen großen Einzelsponsor finden!
– Stadion: die Laufbahn gehört weg!

Vielen Dank dass du dir für uns die Zeit genommen hast unsere Fragen zu beantworten. Wir wünschen dir alles Gute für deinen weiteren Karriereweg und ein schönes Weihnachtsfest.

Günther Lainer ist zurzeit zusammen mit Dietmar Ehrenreich für Vorlesungen aus ihrem neuen Buch “Ham – Gedichte in Umgangsprache” im Lande unterwegs.
Next Stop: Donnerstag, 13.1.2011, 20.00 Uhr in Treffling, Seelsorgestelle
Karten (5 Euro) gibt es per Mail unter tik@kultik.at

Weitere Infos über Günther Lainer findet ihr auf seiner Homepage – www.guentherlainer.at

Seit1908
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