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16. January 2012
Kaderanalyse des Herbstes Teil 2

Etwas verspätet widmen wir uns nun den Mittelfeldspielern und Stürmern unseres LASK, die im Herbst für schwarz-weiß im Einsatz waren.

Mittelfeld

Ulrich Winkler (18 Spiele, 1860 Minuten)

winkler600x800Winkler spulte nach Aufhauser die zweitmeisten Minuten aller Feldspieler herunter. Im defensiven Mittelfeld war er es zumeist, der den Part des Zerstörers einnehmen sollte. Leider schien er es in diesem Sinne in der Herbstsaison viel zu wörtlich genommen zu haben, denn viel mehr außer Zerstörung konnte bei ihm auch nicht beobachtet werden. Die Spieleröffnung macht ihm nach wie vor große Probleme, Impulse über die Mitte blieben meist dem zweiten DM über, der leider eben auch oft Aufhauser hieß und eine ähnliche Spielkultur verkörpert. Ein Mal rot und ein Mal gelb/rot machen ihn zum Bad Boy unserer Schwarz-Weißen. Für ihn muss spielerisch auf jeden Fall eine Steigerung her, katastrophale Passquoten und wenig Bewegung nach vorne sind auf dieser Position einfach zu wenig und veraltet.

Note: 4

Florian Metz (3 Spiele, 144 Minuten)

Florian bleibt im Dress des LASK wirklich nichts erspart. Konnte er den Großteil der letzten Saison wegen einer Schambeinentzündung schon nicht teilnehmen, ist er nun auch schon seit der 5. Runde wegen eines Meniskusschadens außer Gefecht. Gerade im defensiven Mittelfeld oder auf der rechten Mittelfeldposition, wo er unter einem Matthias Hamann mehrmals stark aufspielen konnte, würden wir einen Mann mit seinen spielerischen Fähigkeiten gut brauchen können. Fraglich bleibt allerdings, ob er jemals wieder ein Comeback in den Profisport schaffen kann. Es wäre ihm zu wünschen.

Note: nicht bewertet

Ali Hamdemir (11 Spiele, 805 Minuten)

Hamdemir begann die Saison nach seiner Rückkehr von BW Linz gleich einmal in der Startelf im defensiven Mittelfeld. Er kam in den ersten 10 Partien zum Einsatz, zählte zum erweiterten Stammelf-Kreis, bis auch ihn der Verletzungsteufel erwischte. So wurde die Auswärtsniederlage gegen Altach am 23. September seine letzte Partie. Bis dahin waren seine Partien sehr unauffällig, wenngleich er stets bemüht war, sich in die Offensive mit einzuschalten. Ein Tor (gegen Hartberg) ist aber für die Chancen, die er vorfand, auch kein Ruhmesblatt – es muss auch für ihn das Ziel sein, sich noch mehr in die Offensive einzubringen. Auf Grund der geringen Dichte im DM für die spielerische Position sollte er bei entsprechender Fitness auch kein Problem haben, sich wieder für die Startelf zu empfehlen.

Note: 3,5

Daniel Kogler (20 Spiele, 1504 Minuten)

Nur Freudenthaler wurde in der Herbstrunde öfter eingesetzt als Daniel Kogler, der nur durch eine Muskelverhärtung in der 4. Runde ein Spiel pausieren musste. Trotzdem werden viele Beobachter der LASK mit seinen Leistungen nicht warm, vielleicht auch, weil die gezeigten Leistungen mit seinem Anspruch nicht konform gehen. Die rechte LASK-Seite mit Kogler zog gegenüber der linken mit Freudenthaler eindeutig den Kürzeren. 1 Tor und 4 Torvorlagen sind sicher auch nicht das, was Daniel Kogler von sich erwartet, da er sich laut eigenen Angaben in der zentralen Offensive sehr wohl fühlt. Für ihn wie für viele andere gilt es, sich im Frühjahr für eine Verlängerung des Vertrages zu empfehlen, der Ende Juni ausläuft. Möglich ist auch eine Versetzung Koglers ins Zentrum, so zu sehen etwa beim Auswärtsspiel in Kärnten, wo es nicht übel ausgesehen hat. Man darf auf seine Entwicklung gespannt sein.

Note: 4

Benjamin Freudenthaler (21 Spiele, 1774 Minuten)

Freudenthaler darf sicherlich neben Kevin Wimmer als zweite positive Erscheinung im Herbst genannt werden. Zurückgekommen von seiner Leihe in Grödig, war man sich beim LASK auch von Fanseite nicht sicher, was der Benji zu leisten im Stande war. Mit 3 Toren und 6 Torvorlagen ist er aber im Mittelfeld auf links die tragende spielerische Säule neben Luiz Henrique und der zweitbeste Scorer nach Hannes Aigner. In unserem Sinne müssen wir hoffen, dass Freudenthaler die Form des Herbstes beibehält oder sogar ausbauen kann. Wichtig wäre es allerdings auch, dass auf rechts Entlastung kommt, zu oft wurde Freudenthaler im vergangenen Herbst von den Gegnern als einer der wenigen Aktivposten abgeklopft.

Note: 1,5

Leonhard Kaufmann (15 Spiele, 484 Minuten)

kaufmann800x700Die Akte Kaufmann ist wahrlich ein Rätsel. So gut sein Beginn im Profifußball bei Kärnten damals war, so wenig durfte man beim LASK in nun bereits 1,5 Saisonen davon bewundern. Leo schaffte es auch in Liga 2 nicht, seine Ambitionen auf einen Stammplatz zu untermauern, und konnte nur 1 Spiel über 90 Minuten bestreiten, wurde sonst gezählte 11 Mal eingewechselt. 1 Tor und 3 Vorlagen sind sicher nicht das, was ein Kaufmann zu leisten im Stande ist, noch dazu wo im rechten Mittelfeld Daniel Kogler bei der dreifachen Spielzeit auf ähnliche Scores kommt. Gerüchteweise ist es ein teurer Vertrag gekoppelt an Einsatzminuten, der Kaufmann an die Bank knebelt. Im Sinne des LASK müsste es allerdings sein, den Burschen mit Selbstvertrauen zu betanken und auflaufen zu lassen, wenn er besser ist als andere. Er hat gute Ansätze, es wäre auch einmal an der Zeit, diese über eine längere Zeit bewundern zu dürfen.

Note: 4

Luiz Henrique (11 Spiele, 865 Minuten)

Er kam zu einem Zeitpunkt Ende August, als ein spielerisches Problem beim LASK offenkundig wurde, und fügte sich zur Überraschung vieler nahtlos in die Mannschaft ein. Luiz Henrique, dessen Karriere bislang hauptsächlich durch Leihen und Transfers, weniger durch spielerische Glanzpunkte gekennzeichnet war, traf in Linz wohl auf etwas Besonderes, das ihm das Fußballspielen ermöglicht. Für den 26-Jährigen ist es die erste Station in Europa, die bislang erzielten 4 Tore und 3 Vorlagen rechtfertigen seine Sommerschluss-Verpflichtung auf jeden Fall. Probleme macht allerdings sein Temperament auf dem Platz, nach 11 Spielen steht er nun zum zweiten Mal wegen einer Sperre, ausgerechnet gegen Altach, zuvor war er schon einmal wegen einer gelb/roten-Karte gesperrt. Es bleibt zu wünschen, dass seine spielerische Klasse im Herbst nicht nur ein Strohfeuer war, denn der LASK hat einen kreativen Kopf wie ihn bitter nötig.

Note: 2

Attila Varga (11 Spiele, 278 Minuten)

Varga war im Sommer eigentlich hauptsächlich für die 2. Mannschaft des LASK vorgesehen, rückte aber im Zuge der Verletzungsserie kontinuierlich in den Kader der Kampfmannschaft, die ihm bis dato immerhin schon 278 Spielminuten ermöglichte. Der 20-Jährige war vor allem im defensiven Mittelfeld zu finden, soll aber auf Grund seiner Spritzigkeit in Zukunft im rechten Mittelfeld aufgebaut werden. Spielerisch sind sicher gute Ansätze da, es fehlt ihm halt noch körperlich an Durchsetzungskraft, man merkt, dass es für ihn noch an Eingewöhnung bedarf. Das allein soll aber kein Hindernis sein, um auch im Frühjahr dem Kreis der ersten Mannschaft anzugehören, denn die Konkurrenz auf seinen Positionen ist ihm nicht um Vieles voraus.

Note: 3,5

Stürmer

Harald Unverdorben (18 Spiele, 1333 Minuten)

unverdorben800x600Der Lochener kam im Sommer von Altach, wo er seine bis dato beste Saison im Profifußball gespielt hatte. 7 Tore im Herbst sind auch keine schlechte Bilanz, eine hartnäckige Kapselverletzung begleitete ihn aber über den Sommer hinaus, was seine Fitness beeinträchtige und ihn selten 90 Minuten durchhalten ließ. 3 Tore in 3 Spielen gegen BW Linz stilisierten ihn zum Derby-Schreck und ließen seine Beliebtheitswerte bei den Fans in die Höhe schnalzen. Als vorrangiger Strafraumspieler ist Unverdorben halt auch auf die Unterstützung durch das Mittelfeld angewiesen, die im vergangenen Herbst durch zu wenig brauchbare Bälle selten gegeben war. Bei einer Konservierung seiner Form für das Frühjahr scheint auch sein Stammplatz neben Hannes Aigner nicht in Gefahr.

Note: 2,5

Lukas Kragl (5 Spiele, 126 Minuten)

Durch das Transfergezerre um seine Person (Rapid war im Sommer mehrmals halb interessiert) hat vermutlich Lukas Kragl sich selbst nachhaltig am meisten geschadet. Zwischenzeitliches Hängenlassen gepaart mit einer hartnäckigen Gesäßmuskelverletzung ließen ihn in der Herbstsaison auf nur 5 Spiele kommen, sein längster Einsatz in der Kampfmannschaft dauerte ganze 35 Minuten. Seine Anlagen sind gut. Vielleicht wird es nicht für die Torjägerkrone reichen, aber für einen Platz in der LASK-Offensive muss es bei ordentlicher und verletzungsfreier Vorbereitung einfach reichen, dafür sah man schon genug von ihm. Es bleibt jedenfalls ihm überlassen, ob er ein Profi werden möchte, den nächsten Schritt dazu kann er beim LASK im Frühjahr tun.

Note: Nicht bewertet

Florian Templ (13 Spiele, 338 Minuten)

Bei seiner Verpflichtung im Sommer wusste man, dass es seiner Zeit bedarf, bis sich der überzeugte LASKler Templ an das Profiniveau herangetastet hat. Durch die lange Dauer der Regionalliga gepaart mit der frühen Vorbereitung beim LASK spielte er quasi ohne Pause durch, was sicher nicht ideal war. Für ihn blieb zu Beginn meist der Platz auf der Bank, kam zumeist in den letzten 15 Minuten auf den Platz. Unter dem Strich bleibt ein Tor (Tor zum 2.1-Sieg gegen FC Lustenau) zu wenig für einen Stürmer, wenn man auch den Vergleich mit Bytyci zieht, der auch aus der RLM kommend (bei zugegeben mehr Einsatzzeit) 5 Mal treffen konnte. Mitte Oktober zog sich Templ einen Abriss des Syndesmosebandes zu, was ihn für die restliche Herbstsaison außer Gefecht setzte und seine Bewertung auch nicht vereinfacht. Eine seriöse Bilanz bei Templ kann sicher erst nach dem Ende der Frühjahrsmeisterschaft gezogen werden, es bleibt zu hoffen, dass sich eine gute und verletzungsfreie Vorbereitung in seinen Leistungen auswirkt, denn der Torriecher wäre vorhanden.

Note: 3,5

Hannes Aigner (19 Spiele, 1602 Minuten)

aignerzwkpfViel wurde schon vor Saisonbeginn geschrieben über den „Söldner“, der aus der Bundesliga in die 2. Liga wechselt, weil angeblich ein Verein mit den Scheinen wachelt. Tatsache ist, dass Aigner (trotz Anlaufschwierigkeiten zu Beginn) quasi die Lebensversicherung des LASK war. 11 Tore (davon 6 Elfmeter) und 9 Torvorlagen sprechen eine deutliche Sprache – sie küren ihn zum zweitbesten Scorer der HfM-Liga. Auf dem Platz ist Aigner eine Führungsperson, ein sicherer Elfer-Schütze und ist sich nicht zu schade, auch hinten auszuhelfen und in der Defensive Bälle zu erkämpfen. Erwähnenswert auch sein gutes Auge für die Mitspieler, das ihm schon 9 Assists in der Statistik eintrug. Wie auch die anderen zuvor angesprochenen Stürmer leidet auch Aigner unter wenig verwertbaren Bällen, zudem hatte er vor allem zu Saisonbeginn die Seuche am Fuß, als er Großchance um Großchance verstolperte, wodurch dem LASK womöglich der eine oder andere Punkt abhanden gekommen war. Für Aigner wäre es zu wünschen, dass er bei den Chancen aus dem Spiel heraus so kaltschnäuzig agiert wie vom Elferpunkt aus, denn er ist der offensive Hauptmast im LASK-Segler.

Note: 2

Seit1908
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