News

16. March 2015
Karl Daxbacher. Ein Trainer. Eine Legende.
 
Das heutige Fußballgeschäft ist schnelllebig. Und manchmal gnadenlos. So auch heute, als die Freunde des LASK bei einer Pressekonferenz die Freistellung von unserem Trainer „King“ Karl Daxbacher verlautbarten. Ein neuer Betreuer sei nötig, um „der Mannschaft neue Impulse zu geben“, so Vorstand Manfred Schill. Dass Martin Hiden, der neue Mann auf der Betreuerbank, bereits morgen in große, ja riesenhafte Fußstapfen treten muss, ist aber ebenso klar ersichtlich.
 
Denn was Karl Daxbacher in seinen zwei Amtszeiten für den Linzer Athletik Sport Klub geleistet hat, geht weit über die sportlichen Erfolge hinaus. Klar, in seinen insgesamt 165 Pflichtspielen, bei denen er die schwarz-weiße Elf nominierte, hat er mit etwas mehr als zwei Punkten pro Spiel eine rekordverdächtige Quote erreicht. Dazu kommen selbstverständlich die drei Titel (Erste Liga 2007, 2x Regionalliga 2013, 2014) sowie der unvergessliche Relegationserfolg über Parndorf, die er mit der LASK-Familie feiern durfte. Doch neben all diesen beeindruckenden Zahlen und Fakten darf eines nicht vergessen werden: Daxi war in den fast fünf Jahren, die er insgesamt bei den Landstraßlern verbrachte, nicht nur ein Sportsmann, sondern vor allem auch ein Mensch, auf den sich der LASK auch in seinen dunkelsten Stunden verlassen konnte.
 
So war er neben Kapitän Mario Hieblinger eine der zentralen Figuren, die die schwarz-weiße Truppe im Herbst 2013 zusammenhielten und sich erfolgreich gegen einen Boykott der Spieler stellten. „Ich habe immer an die Mannschaft appelliert, weiterzumachen, nicht nachzulassen und keine Eskalation aufkommen zu lassen.“, sagte Daxbacher demnach in einem Interview mit ligaportal.at im Dezember 2013. Neben seinen Fähigkeiten als Feuerwehrmann in größter Not, beeindruckte vor allem seine Motivations-Kraft immer wieder: Als die Mannschaft vor genau einem Jahr in ein Leistungsloch zu fallen drohte, da man 15 Spiele vor Schluss bereits den Relegationsplatz innehatte, schaffte er es, die Mannschaft bis zum Saisonende bei Laune zu halten und den Leistungszenit exakt auf die zwei richtungsweisenden Duelle gegen Parndorf zu lenken.
 
Und eine Sache gibt es da noch, die Karl Daxbacher definitiv einen Platz in der Ahnengalerie des LASK zusichert: er ist nicht irgendein Trainer, der    den LASK als „eh ganz netten Arbeitsgeber“ betrachtete, Karl Daxbacher hat sich gerade in seiner zweiten Amtszeit zu jedem Zeitpunkt voll mit dem  Verein,   seinen Fans, kurzum der ganzen LASK-Familie identifizieren können. Er kam zurück zu uns, als wir mittel- und perspektivenlos am Boden  lagen, als uns die österreichische Medienlandschaft das baldige Ende prophezeite und er führte uns wieder heran, ganz nahe ans große Ziel Bundesliga.  Der LASK war sein Sprungbrett zu einer erfolgreichen Trainerbeschäftigung bei der Wiener Austria und knapp vier Jahre später war er das S Sprungbrett des LASKs zur Rückkehr zu altem Glanz.
 
 Karli, der LASK und du gehören zusammen wie Pech und Schwefel, wie der Wind und das Meer und wie die Fans in den Block 5. Deine Verdienste und dein Wirken werden uns ewig in Erinnerung bleiben, auch wenn du in diesen Tagen dem sich immer schneller drehenden Rad des Fußballgeschäfts zum Opfer gefallen bist. Du magst nicht mehr der junge, dynamische Trainertyp sein, den sich die Freunde des LASK vorstellen, doch eines ist gewiss: Wir, die LASK-Familie, werden dich immer auf der Gugl willkommen heißen, komme was da wolle. Wir wünschen dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft und dass du schon bald wieder an deine Erfolge mit dem LASK anknüpfen kannst!

 

Seit1908