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2. November 2011
Lädiert ins Lavanttal? – Na sihali!

Am Freitag wird die Herbstmeisterschaft entschieden. Der LASK ist mittendrin, aber nicht voll dabei.

Das letzte Duell

Es war wieder einmal eines dieser Schlager- und Sechspunktespiele, dass da am Frühabend des 22. August auf der Linzer Gugl-Baustelle über die Bühne ging. Der Tabellenführer aus dem Lavanttal gastierte beim Zweiten aus Linz und bei einem LASK-Sieg hätte der vorrübergehende Thron gewunken. Doch wieder einmal konnte in einer Partie, auf der soviel auf dem Spiel stand, nicht überzeugt werden. Der LASK kassierte in einem Spiel 60% der Tore, die er in den acht Runden zuvor insgesamt hinnehmen musste und verlor mit 2:3.

Der Torschütze auf Linzer Seite war Hannes Aigner, der nach zweien, von Bernhard Hirschbichler zugesprochenen, Strafstößen jeweils den zwischenzeitlichen Ausgleich fixierte. Christian Falk brachte die Kärntner zweimal in Führung, vier Minuten vor Schluss gelang dem Spanier Jacobo der Siegtreffer. Neben Schiedsrichter Hirschbichler stand auch WAC-Coach Nenad Bjelica im Blickpunkt, der aufgrund einer Entscheidung des Unparteiischen nicht mehr beruhigt werden konnte und auf die Tribüne bzw. das Baustellengerüst geschickt wurde. Den kompletten Spielbericht vom August gibt es übrigens an dieser Stelle noch einmal nachzulesen. Der Titel des Artikels, „Tabellenführung vertagt“ mutet im Nachhinein natürlich etwas unglücklich an.

Die Entwicklung der Neuzugänge

Der Kärntner-Coup schlechthin in dieser Transferperiode lautet auf den klingenden Namen Jacobo Marían Ynclán Pajares, ist Spanier und kam aus dem iberischen Unterhaus. Mit sechs Toren aus 17 Spielen ist „Chakobo“ auch der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Liga. In der Kärntner Landesliga fand das WAC-Management den Außenwirbler Manuel Kerhe, der vom SK Treibach losgeeist werden konnte und sofort einschlug. 3 Tore und 7 Assists sind für eine Debütsaison im Profifußball alles andere als übel. Dann wäre auch noch Mihret Topcagic. Der 23-jährige bosnische Mittelstürmer kam zum Saisonübertritt von Aufsteiger Admira und fügte sich gut ins Team ein: 4 Tore in sechzehn Einsätzen und die zumeist von der Bank. Die verbleibenden Neuzugänge Kröpfl, Cemernjak, Suppan oder Gsellmann kommen über ihre Rolle als Ergänzungsspieler nicht hinaus.

Gut durchdacht und im Falle von Jacobo sicherlich auch ein Stück weit glücklich verstärkten die Kärntner im Sommer ihr Team rund um Nenad Bjelica. Eine überschaubare Anzahl an Neuverpflichtungen, die ins ohnehin schon harmonierende Team integriert werden konnten sind wohl das Erfolgsgeheimnis des Lavanttaler Laufs.

Bisheriger Saisonverlauf

Die Kärntner hatte man vor Saisonbeginn maximal als dark horse bzw. Außenseiter auf dem Zettel. Dass der WAC nach dem ersten Saisonviertel mit 20 Punkten im Gepäck vom Platz an der Sonne auf Klubs wie Altach, die Austria oder auch den LASK lachte, war durchaus überraschend. Der Offensivfußball der Bjelica-Truppe rockte die Liga und dass nach 9 Runden nur Hartberg und der FC Lustenau mehr Gegentore als der WAC/St. Andrä kassierten, störte niemanden. Im zweiten Saisonviertel stockte der Motor bisweilen aber etwas. Zwar verloren die Kärntner kein einziges Mal, doch fünf der letzten acht Spiele endeten Unentschieden. Drei-Punkte-Regel sei Dank, verlor man die Tabellenführung langsam aber doch an den SCR Altach.

Mittlerweile konnte sich die Abwehr etwas konsolidieren, was jedoch auch auf Kosten des Angriffs geht. So stellt man zwar immer noch die stärkste Offensive der Liga, doch wollen die Dinger nicht mehr so einfach und häufig ins Netz gehen. Bekanntlich wird morgen die Herbstmeisterschaft der Heute für Morgen-Erste Liga beschlossen und auch wenn dieses Rennen ohne Linzer über die Bühne gehen wird, könnte der LASK dann doch das Zünglein an der vielzitierten Waage sein. In den letzten 10 Jahren stemmte der Herbstmeister in 60% der Fälle auch am Saisonende den Meisterteller. Für Statistiker und Wolfsberg-Fans sicherlich Anlass genug, morgen um jeden Preis gegen den LASK gewinnen zu wollen.

Der Ausblick:

Nun gut, für den LASK gäbe es sicherlich einen besseren Zeitpunkt, um in der Lavanttal-Arena auf den WAC zu treffen. Flo Metz, Gernot Trauner, Flo Templ, Ali Hamdemir, Sebastian Schröger und Lukas Kragl fallen definitv aus. Zudem muss Ulli Winkler eine Rotsperre absitzen. Damit nicht genug sind die Herren Aigner (Adduktoren) und Varga (nicht ganz fit) überaus fraglich. Sieben bis neun Ausfälle sind schon ein starkes Stück Arbeit, will man sie kompensieren. Aus Ermangelung zweier fitter Stürmer erwarten wir uns am Freitag also wieder ein 4-2-3-1. Aufgrund der dünnen Personaldecke kann es aber durchaus so kommen, dass so mancher Akteur nicht auf der von ihm ursprünglich erlernten Position spielen kann. Wie genau Trainer Schachner das morgige Aufstellungs-/Systemproblemchen lösen wird, können wir aber auch nur vermuten.

Nenad Bjelica hat dagegen gut lachen. Lediglich die Gernots, also Messner und Suppan, sind für morgen fraglich. Aus diziplinären Gründen muss ohnehin niemand zusehen. Der Kroate lässt in Kärnten ein blitzsauberes 4-4-2 spielen. Zwei Viererreihen mit offensiven Außenverteidigern, stürmenden Flügeln und Sechsern, die auch gute Pässe spielen können, erwarten den LASK. Das Rezept um erfolgreich in Wolfsberg bestehen zu können: Hinten und vor allem die Seiten dicht machen, Jacobo aus dem Spiel nehmen, unterbinden, dass das Stürmerduo Falk/Stückler Bälle sieht und selbst über schnelle Gegenstöße die Chance nutzen. Ob dies der Schachner-Truppe ob ihrer zahlreichen Wehwehchen gelingen wird, bleibt abzuwarten.

Voraussichtliche Aufstellungen


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18. Runde: WAC/St. Andrä – LASK
Freitag, 20:30 Uhr, Lavanttal-Arena
Der seit1908.at-Tipp: 2:0

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Seit1908
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