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19. October 2011
LASK – Austria Lustenau

Nach zuletzt 2 Siegen gegen die vermeintlichen Abstiegskandidaten First Vienna FC und den TSV Hartberg darf der LASK nun am kommenden Freitag die Austria aus Lustenau auf der Gugl empfangen. Dieser Gegner wurde in der Vergangenheit oft zu einem unangenehmen Stolperstein – man wird sehen, wie sich die Unsrigen dieses Mal bewähren werden.

Das letzte Duell

Es war der 12. August des heurigen Jahres, als der LASK wieder einmal sein Glück im Reichshofstadion versuchte. Ein Platz, wo dem LASK in der Vergangenheit selten ein wirklich großer Wurf gelungen war. Umso schöner war es, als Benjamin Freudenthaler bereits in der 9. Minute nach guter Vorarbeit von Leo Kaufmann volley einnetzen konnte. In weiterer Folge vergab der LASK einige gute Möglichkeiten auf den zweiten Treffer, gleichzeitig wurde aber wie so oft der entscheidende Druck vermisst und die Lustenauer konnten Ende der ersten Halbzeit per Weitschuss durch Jürgen Kampel zum nicht unbedingt verdienten Ausgleich kommen (39.).
Die zweite Halbzeit gestaltete sich dann sehr langweilig, da der LASK früh Anstalten machte, sich mit dem Punkt zufrieden zu geben, die Austria als Heimteam konnte nicht großartig zusetzen. Die Athletiker, wo Florian Templ aufgrund des Fehlens des Stürmerduos Aigner/Unverdorben die Solospitze mimte und seinen ersten Einsatz von Beginn an hatte, ließen in den zweiten 45 Minuten jegliche konstruktive Offensivaktion vermissen. Im Gegenteil hatte man in der Endphase sogar noch Glück, als Kaufmann einem Lustenauer bei einem Duell auf den Fuß stieg und den Grün-Weißen ein Strafstoß vorenthalten wurde. Der LASK nahm also einen Punkt auf die 500 Kilometer lange Rückreise und wirkte zufrieden damit.

Entwicklung der Neuzugänge

Die Austria aus Lustenau agierte im Gegensatz zu vielen Mitkonkurrenten in der HfM-Liga in dieser Sommertransferzeit sehr zurückhaltend. Die wichtigste Personalie war nach dem Abgang von Langzeitlustenauer Edi Stöhr die Verpflichtung von Trainer Helgi Kolvidsson (Island). Lediglich 3 Zugänge wurden mit Philipp Vorraber, Murat Cetinkaya und Marco Miesenböck in der Vorbereitung am Spielersektor engagiert, man hoffte, dass sich das starke Kollektiv rund um Sascha Boller, das in der vergangenen Saison bis ins Pokalfinale vorstoßen konnte, auch so in den Titelkampf einschalten konnte. Alle 3 geholten Stürmer konnten bis dato einige Einsätze verbuchen, für Stammplätze empfehlen konnte sich aber keiner so richtig – in 25 Einsätzen (zum Teil aber nur wenige Minuten am Platz) gelang dem Trio ein ganzes Tor, viel zu wenig. Grund genug also für Präsident Hubert Nagl, noch einmal ins Börserl zu greifen und auf dem Stürmersektor aktiv zu werden, nachdem Sturmhoffnung Dominik Rotter ja als Last-Minute-Abgang zu Konkurrent First Vienna FC gewechselt war.
Der 27-jährige Kameruner Pierre Boya ist also nun seit gut einer Woche in Diensten der Vorarlberger, die Spielfreigabe ist jedoch noch nicht eingelangt, ob er am Freitag spielen kann, darf somit eher bezweifelt werden. Boya spielte in Europa für Rapid Bukarest und Partizan Belgrad unter anderem in der Champions League und kann auf 2 Spieler in der Nationalmannschaft Kameruns verweisen.

Bisheriger Saisonverlauf:

So viel man auch im Reichshof Understatement betreibt, ein wenig hat man dann doch wohl gehofft, dass man in der Entscheidung um den Titel in der ersten Reihe das Geschehen mit verfolgen zu können. Jetzt, wo 40% der Schlachten geschlagen sind, liegen die Grün-Weißen schon 9 Punkte hinter Leader Altach und weisen als Tabellenvierter sogar ein negatives Torverhältnis auf. Wie wichtig ein Sascha Boller für die Lustenauer ist merkt man auch daran, dass bei 11 von 23 Toren sein Fuß im Spiel war. Zu Saisonbeginn, wo immer die Wechselgerüchte nach Hütteldorf im Raum standen, färbte dies auch auf ihn ab. Der Transfer zerschlug sich, Bollers Leistung ging auch bergab – so gelang ihm zwischen Runde 6 und Runde 14 weder Tor noch Torvorlage und Lustenau holte aus diesen 7 Runden ganze 3 Punkte. So ist es direkt verwunderlich, dass man „erst“ 9 Punkte hinter der Spitze liegt und der Titel noch greifbar scheint. Zuletzt zeigte man sich auch verbessert und besiegte Hartberg klar mit 4:0, dem WAC wurde mit 1:1 Paroli geboten, wobei die Lustenauer näher am Sieg dran waren.
Die Achillesferse der Lustenauer ist eindeutig der Sturm. Bester Torschütze der Vorarlberger ist Innenverteidiger Christoph Stückler, der momentan bei 6 Treffern hält – praktisch alle durch Standardsituation erzielt, was die Lustenauer bei diesen auch gefährlich macht. Alle 6 Stürmer im Kader kommen insgesamt auf 8 Treffer – im Vergleich dazu kommen unsere 4 Stürmer beim LASK zusammen auf 15 Treffer. Die schon seit Jahren mäßige Abwehr trägt auch nicht dazu bei, Sicherheit ins Spiel der Grünen zu bringen, nicht umsonst weist man daher eben ein negatives Torverhältnis auf.

Ausblick:

Für beide Teams geht es in dieser Begegnung am Freitag um sehr viel. Der LASK will nach den beiden nicht so unbedingt überzeugenden Siegen gegen die Vienna und Hartberg weiter in der Erfolgsspur bleiben und den WAC und Altach nicht aus den Augen verlieren, für Lustenau ist es bereits eine Vorentscheidung, denn bei einer Niederlage gegen die Unsrigen sind wohl die Meisterchancen vorzeitig zu begraben. Der LASK hat seit Jahren Probleme, 6-Punkte-Spiele für sich zu entscheiden. Ob in früheren Zeiten gegen die Vorarlberger daheim im Kampf um den Aufstieg, oder aber in den letzten Saisonen bei Abstiegsgipfeln gegen Mattersburg oder Kapfenberg – selten ging es wirklich glücklich für unsere Mannen aus.

Beim LASK fallen die langzeitverletzten Florian Metz und Gernot Trauner weiter aus, dazu gesellt sich nun leider auch Florian Templ, der sich in der vergangenen Woche das Syndesmoseband gerissen hat. Weiter rekonvaleszent sind Florian Hart nach Gehirnerschütterung, Ali Hamdemir und Christoph Kobleder schleppen schon seit geraumer Zeit Blessuren mit sich herum. Zumindest bei Hart sollte sich aber bis zum Freitag ein Einsatz ausgehen, hier gab es das ärztliche OK. Lustenau muss Leitgeb, Kircher und Sidinei aufgrund von Verletzungen vorgeben. Bei den Linzern sind mit Aigner, Hart, Schellander und Winkler gleich 4 Spieler bei der nächsten gelben Karte gesperrt – vielleicht wäre es nicht das schlechteste, wenn der eine oder andere eher gegen Grödig, als gegen den WAC fehlt.
Lustenau ist technisch absolut in der Lage, den LASK erheblich zu fordern, verfügt auch über ein gutes Konterspiel, das unsere steife IV in Verlegenheit bringen könnte. Umgekehrt haben wir auch auf jeden Fall in der Offensive die Mittel, um gegen die Lustenauer zum Torerfolg zu kommen. Sollte endlich einmal der Fall eintreten, dass die LASKler ihr Spiel, das weiß Gott nicht schlecht ist, auch über weite Strecken der Spielzeit aufziehen, ist ein Sieg auf jeden Fall drinnen, andererseits gab es zwischen beiden Mannschaften allzu oft ein Unentschieden, ein 0:0 oder 1:1 scheint also greifbar nahe. Für den LASK könnte dies zu wenig sein – es muss also das Ziel sein, endlich einmal einen direkten Konkurrenten zu besiegen, um die Lustenauer schon vorzeitig auf Distanz zu halten und für die wichtigen Spiele gegen Grödig und den WAC viel Selbstvertrauen mitzunehmen.

Daher denkt seit1908.at positiv. Geht rauf auf die Gugl, unterstützt die LASKler, es wird euch auf jeden Fall ein rassiges Spiel erwarten.

Der Schiedsrichter der Begegnung ist der Niederösterreicher Dr. Michael Schmid, der am Freitag seine ersten Erfahrungen mit den Unsrigen auf Profiniveau machen darf.


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16. Runde, LASK – Austria Lustenau
Gugl, Anstoß 20:30 Uhr
Der seit1908.at-Tipp: 2:1

Hier gehts zum Tippspiel….

Seit1908
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