MENUMENU
In der 22. Runde der österreichischen Bundesliga war die Wiener Austria zu Gast auf der Linzer Gugl. Die Violetten natürlich klar in der Favoritenrolle. Während der LASK die beiden Partien in der Frühjahrsmeisterschaft verlor, konnte die Austria ihre beiden Spiele für sich entscheiden.
LASK-Trainer Georg Zellhofer bot gegen die Wiener Gernot Trauner und Lukas Kragl erstmals im Jahr 2011 von Beginn an auf. Rene Aufhauser und der albanische Spielmacher Klodian Duro waren bei diesem Match nur Zuseher. Beide verharrten die kompletten 90 Minuten auf der Bank der Linzer. In der Defensive durften sich Piermayr und Schellander über die Aussenpositionen probieren. In den ersten Minuten beschnupperten sich die Mannschaften und liesen den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren. Doch dann wurde es bereits zum ersten Mal ernst. In Minute 7 bediente Zlatko Junuzovic mit einer Flanke von links den freistehenden Roland Linz. Der konnte den Ball aus wenigen Metern jedoch nicht im Tor unterbringen. Besser machte es nur 2 Minuten später der Austria-Offensivspieler Michael Liendl. Suttner brachte über die linke Angriffsseite mit gutem Einsatz den Ball von der Torauslinie in die Mitte wo Liendl ungestört zur Führung der Violetten einschoß.
Mit diesem Gegentor war die Zuversicht der LASK-Elf gebrochen. Chancen der Linzer suchte man vergebens. Die Austria schaltete und waltete wie sie nur wollten. So kam es in Minute 37 zum wohl logischen 2:0 für die Austria. Linz kam in abseitsverdächtiger Posistion direkt vor Mandl an den Ball. Der LASK-Goalie konnte diesen Zweikampf noch für sich entscheiden. Der Abpraller kam jedoch über Umwege direkt vor die Füße der Wiener Neuverpflichtung Barazite, der hier ohne gröbere Probleme einnetzten konnte. Barazite war es auch der kurz vor dem Halbzeitpfiff völlig alleine vor Mandl nur die Stange traf. Die LASK-Abwehr nicht nur in dieser Situation nicht wirklich schwindelfrei. Eine höhere Führung wäre für die Austria durchaus gerecht gewesen.
Nur Träumer oder die gröbsten Optimistien waren noch von einem möglichen Ausgleich überzeugt. Zu fehleranfällig und uninspiriert zeigte sich die schwarz-weisse Elf an diesem Samstag-Abend vor gut 4.000 Zusehern. Daran änderte auch der Pausenpfiff nicht umbedingt etwas. Trainer Zellhofer reagierte jedoch auf die harmlose Leistung der ersten Halbzeit und brachte für die komplett unauffälligen Kragl und Bukva, Runao Santana und Florian Hart. Einzig Letztgenannter zeigte in den folgenden 45 Minuten noch den Willen und den Einsatz um am Ergebnis noch Entscheidendes zu ändern. Doch Einer alleine war hier logischerweise viel zu wenig um gegen die starken Wiener etwas ausrichten zu können. In Minute 54 war die Partie dann mehr oder weniger entschieden.
Ein Flanke aus halblinker Position von Liendl erreichte ohne Mühen Junuzovic, der den Ball an Linz weitergab. Im Strafraum konnte sich Linz gegen 3 LASK-Spieler behaupten und brachte gedankenschnell den Ball wieder zurück auf österreichs Fußballer des Jahres, der nun rechts im Strafraum völlig alleinstehend aus 14 Metern in die lange Ecke verwertete. Zumindest konnte sich Thomas Mandl nur wenige Minuten später bei einem gut geschossenen Liendl-Freistoß auszeichnen. Der LASK hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch die Statistenrolle über. Die Austria kontrollierte das Spiel nach Belieben und kam nicht einmal ernsthaft in Bedrängnis. In Minute 91 setzte dann Roland Linz mit einem sehenswerten Treffer, dem eine schöne Kombination am LASK-Strafraum voraus ging, den Schlußpunkt dieser Partie.
Die Austria war dem LASK minimum eine Stufe übergeordnet. Die Zellhofer-Elf hatte zu keiner Zeit den Anschein erweckt, als wäre hier die Sensation möglich. Noch schlimmer. Die Linzer wollten, aber konnten nie und nimmer etwas am Spielgeschehen ändern. Bei aller Liebe. Die Zuseher in Linz – ua. mit ÖFB-Trainer Didi Constantini und Ex-LASK-Stürmer Christian Mayrleb – konnten in diesem Spiel den kommenden Meister, sowie den wohl sicheren Absteiger der österreichischen Bundesliga sehen.
3 Spiele, 3 Niederlagen, 0:7 Tore. Dabei das wichtige Auftaktmatch gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt im eigenen Stadion verloren. Es müsste ein kleines Wunder geschehen um den drohenden Abstieg noch abwenden zu können. Am kommenden Mittwoch bereits trifft der LASK erneut im Linzer Stadion auf Wiener Neustadt. Die Elf von Trainer Peter Schöttel feierten ebenso an diesem Wochenende einen 1:0 Erfolg über Liga-Krösus Salzburg. Dass in diesem Spiel 3 Punkte für den LASK mehr als überlebenswichtig sind, müsste nicht extra erwähnt werden. Wie dies jedoch Realität werden sollte, bleibt uns nach diesen Leistungen wohl allen ein Rätsel.
Das Stadion war an diesem Samstag schockierend leer. Alleine der gut gefüllte Fanblock der Wiener Austria rettete das sonst sehr triste Publikumsbild. Die Linzer Fans zeigten sich, ob der schwachen Leistungen der letzten Wochen, nicht umbedingt betrübt. Von Anfang an gab es lautstarke Unterstützung für die abstiegsbedrohte LASK-Elf. Selbst nach dem schnellen Rückstand gaben die Fans weiterhin Gas. Vor Spielbeginn forderten sie in ihrer Choreographie 3 Punkte gegen die Violetten. “SIEGEN FÜR UNSEREN LASK” war dort zu lesen. In Minute 20 äusserten die Fans mit “REICHEL RAUS“-Rufen erneut ihren Unmut rund um die Vereinsführung des LASK. Ansonsten blieb der Fokus auf dem Match.
Nach der deutlich erkennbaren Chancenlosigkeit und dem vorentscheidenden 3:0 der Austria, war jedoch nichts mehr aus dem Fanblock zu hören. Wer kanns ihnen verdenken? Wolfgang Bubenik sprach im Vorfeld von einer tristen Situation. Das trifft den Nagel eher auf den Kopf. Tristesse machte sich rund um das Gugl-Oval deutlich. Egal ob auf dem Platz, auf den Rängen oder im Wetter. Der vielzitierte Strohalm wird immer kürzer. Die Chancen für einen Klassenverbleib sinken mehr und mehr gen Null. Man kann nur hoffen, dass der LASK sich gegen die Neustädter im neuen Gesicht zeigt. Viel Zeit bleibt ja nicht mehr.