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30. October 2011
LASK besiegt Grödig

Es war nicht gerade wenig Druck, dem unsere Mannen vor dem gestrigen Spiel gegen die Grödiger ausgesetzt waren. Altach und der WAC hatten Tags zuvor zwar glückliche Siege eingefahren, waren aber nun schon 8 Punkte vor dem LASK, der den Anschluss an die Spitze endgültig zu verlieren drohte.

Nur vier Mann auf der Bank

askvsgroedig2550x800Gleichzeitig musste man aber mit den verletzten Hamdemir, Metz, Schröger, Templ, Kragl und Trauner sowie den gesperrten Schellander und Varga acht Spieler vorgeben, die auch schmerzlich in der Personaldecke vermisst werden. So saßen mit Pavao Pervan, Sebastian Wimmer, Harald Unverdorben und Christoph Kobleder gar nur vier Spieler auf der Ersatzbank. Die 11 Kicker auf dem Platz waren auch an 2 Positionen verändert worden. Für den gesperrten Robert Schellander war Shawn Barry ins Spiel gekommen, Kogler rückte für den gesperrten Varga ins zentrale Mittelfeld, wodurch Leo Kaufmann den rechten Flügel besetzte.

Es entwickelte sich von Beginn an ein umkämpftes Spiel, welches unter der Kategorie “schwere Kost” einzurdonen war. Die Grödiger bekanntermaßen straight in die Offensive, war man sich doch der Abwehrschwäche bewusst und wollte den LASK in der eigenen Hälfte halten. Die LASKler, wo vor allem Regisseur Luiz Henrique zu Beginn gar nichts gelingen mochte, gingen dennoch mit dem ersten schön herausgespielten Angriff in Führung. Einen von Winkler aus dem Mittelfeld schnell nach vorne gebrachten Ball leitete unser „Lois“ zackig zu Hannes Aigner weiter, der wieder einmal seine Übersicht bewies und den startenden Benji Freudenthaler sah. Dieser hatte keine Mühe, den Ball an Torhüter Schranz vorbeizubugsieren (20.).

LASK in den Seilen

askvsgroedig3800x330Anstatt durch diese Führung bestärkt und mit Selbstvertrauen in Richtung zweites Tor zu steuern, hatte unsere Mannschaft auch in diesem Spiel wie schon so oft in dieser Saison gröbste Probleme, sich den stärker nach vorne drängenden Grödingern zu widersetzen. Der Ausgleichstreffer fiel dann aber schlussendlich aus einer Aktion, die für sich keine ernsthaft herausgespielte Torchance war. Kevin Wimmer, ansonsten in seiner Debutsaison großteils mit sehr ordentlichen Leistungen, berechnete im Bereich des Mittelkreises einen hohen Ball falsch, sodass er ihn statt nach vorne zu köpfeln, nach hinten mit dem Hinterkopf verlängerte. Dieser unglückliche Ball wurde zu einem gefundenen Fressen für Joachim Parapatits, der unter der Woche schon Wacker Innsbruck aus dem Cup gekegelt hatte. So allein vor dem Torhüter konnte er sich die Abschlussvariante nahezu aussuchen und verwertete zum nicht unverdienten Ausgleich.

Der LASK wankte, wirkte wie ein angeschlagener Boxer, der das Ende herbeisehnt. Grödig war sich dessen bewusst, hatte in weiterer Folge sogar noch Chancen auf den Führungstreffer, den es glücklicherweise vor der Pause nicht mehr gab. Zu allem Überdruss musste auch Hannes Aigner nach gut einer halben Stunde mit einer Zerrung hinaus – für ihn betrat Harald Unverdorben das Spielfeld.

1 “Assist”, 1 Tor: Kevin Wimmer

askvsgroedig1800x650In Halbzeit 2 bot sich ein ähnliches Bild. Der LASK zwar bemüht, doch mit wenigen durchdachten Angriffen. So darf es freilich nicht verwundern, dass unsere Jungs durch einen Freistoß, getreten von Luiz Henrique, zur erneuten Führung kamen. Kevin Wimmer, eben noch der geschasste Spieler mit dem Fehler zum Ausgleich, konnte seine körperlichen Vorteile gekonnt in Szene setzen und den Ball zum 2:1 per Kopf in die Maschen wuchten. Auch dieses Mal brachte der Führungstreffer nicht die gewünschte Sicherheit im Spielaufbau der Linzer. Grödig fand auch Chancen vor, die aber der Reihe nach vergeben wurden. Der LASK schon beim Herausspielen aus der Abwehr viel zu fehlpassbehaftet, konnte den Ball nur über wenige Stationen behaupten.

In Minute 71. stellte sich der LASK wieder einmal selbst ein Bein, und durfte dezimiert das Spiel fortsetzen. Ulrich Winkler, der in Halbzeit 1 schon mit einem rustikalen Foul aufgefallen, jedoch nicht verwarnt worden war, zerlegte komplett ohne Not den Grödiger Tschernegg, wodurch sich Referee Grobelnik gzwungen sah, die rote Karte zu zücken. Als hätten wir nicht schon genug Personalsorgen, wird uns also Ulrich Winkler zumindest die nächsten beiden Partien fehlen.

Über Kampf zum Sieg

Wer nun glaubte, ein zuvor schon unter Druck gewesener LASK würde nun endgültig brechen, der irrte. Auf einmal ging es wieder, dass gelaufen und gebissen wurde. Spieler wie Kaufmann oder Barry, zuvor eher mit Fehlpässen aufgefallen, zerrissen sich förmlich auf dem Feld. Die Grödiger in den 23 Minuten der Feldüberlegenheit mit lediglich 3 Torschüssen, die auch nicht zwingend für den Ausgleich waren. Am Ende verabsäumte es der LASK sogar noch, aus den sich bietenden Kontegelegenheiten früher den Sieg zu bestätigen, konnte aber dann doch mit Abpfiff die heiß ersehnten 3 Punkte auf das Konto gutschreiben lassen.
askvsgroedigfans750x330 Über das Spiel selbst breiten wir lieber einmal den Mantel des Schweigens. Vieles funktioniert nicht so, wie es sein sollte. Die Abwehr, zu Saisonbeginn das Prunkstück, wird immer mehr zu einem Sorgenkind. Spieler wie Hart oder Kogler, in der letzten, schwierigen Saison sehr zuverlässig, spielen seit Wochen in keiner guten Form. Offensiv wird vieles nicht fertig gespielt, ist nach wie vor zu leicht ausrechenbar. Grödig tat ein gutes daran, Luiz Henrique praktisch manndecken zu lassen, der LASK fand kein Mittel, damit umzugehen. Aigner und Winkler mussten trotz ohnehin schon dünner Personaldecke ausscheiden, zumindest die Zerrung beim Tiroler ist hoffentlich nicht so schlimm, dass er nächste Woche beim WAC spielen kann. Schön war es zumindest zu sehen, dass die LASKler nach dem Ausschluss den Sieg unbedingt wollten, sich am Feld förmlich zerrissen. Dass es dafür erst einer roten Karte und numerischer Unterlegenheit bedarf, ist allerdings eine traurige Geschichte.

So spielten sie:

LASK
Mandl, Hart – Aufhauser – K. Wimmer – Barry, Kaufmann – Winkler – Kogler – Luiz Henrique – Freudenthaler, Aigner (36. Unverdorben)

Grödig
Schranz, Lainer – Siller – Cabrera – Riedl (80. Zulj), Krammer – Tschernegg – Salamon – Öbster – Schubert (68. Jukic), Parapatits

LASK – SV Grödig 2:1 (1:1)

Torfolge:
1:0 Benjamin Freudenthaler (20.)
1:1 Joachim Parapatits (27.)
2:1 Kevin Wimmer (50.)

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