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31. October 2012
LASK kickt Mattersburg aus dem Cup

Vor dieser Partie waren sich viele Fans nicht sicher, was sie von dieser Begegnung erwarten sollen. Einen Tag nach diesem Spiel kann man getrost sagen – dieses Spiel hat alle Erwartungen übertroffen. Eine auf Fouls und Standards limitierte Mattersburger Mannschaft wurde zuerst in Unterzahl mittels Kraftakt niedergerungen und im Elfmeterschießen dann verdient besiegt.

Barry und Fabiano wieder dabei

2Auch in puncto Aufstellung hat sich LASK-Coach Karl Daxbacher – wie schon in der dritten Cuprunde gegen Grödig – für die Variante mit allen ausländischen Spielern entschieden. Shawn Barry durfte demnach für den zuletzt starken Takougnadi wieder von Beginn weg ran und auch Fabiano, dessen Sperre nach der Schopp-Watsch’n wieder abgelaufen war, begann für Florian Templ im Sturm. In den Anfangsminuten bestätigte sich bereits das Bild, welches wir aus vergangenen Duellen mit den Burgenländern kennen. Wir nennen es mal höflich “körperbetontes Spiel”, was die Mattersburger den gut 700 Zusehern auf der Schwanenstädter Anlage zeigte. So verfahren diese ja nun schon seit Jahren – mit Erfolg. Doch spielerische Akzente setzte der LASK. Allen voran die beiden Brasilianer “Lois” Henrique und Silvio jr.

Zählbares sprang aber lange Zeit auf beiden Seiten nicht heraus. Eine Halbchance hi, eine Ecke da. Richtig gefährlich war dabei aber eigentlich nur die ruppige Gangart der Gäste. In der 33. Minute dann aber die Führung für die Burgenländer. Bürger zog aus großer Distanz ab, sein Schuss klatschte auf den linken Innenpfosten und von dort in das LASK-Tor. Sicherlich ein sehenswerter Treffer – Pervan hatte dabei keine Abwehrchance. Die Unsrigen nach dem Gegentreffer gleich wieder bemüht in die Spur zu finden. Doch dann kam Henrique

Ein “typischer Lois”

9Bei einer Einwurfsituation vor der Gästebank kam es in Minute 38 zum Eklat. Wie wir im Nachhinein erfahren durften, soll der Zeugwart der Burgenländer Henrique etwas zugerufen haben. Der revanchierte sich dabei mit einem Schupser. Schiedsrichter Kolleger ahndete dabei eine Tätlichkeit des Brasilianers und schickte ihn sofort mit Rot vom Platz. Der bis dorthin beste Mann am Platz verlor mal wieder seine Nerven. Wäre es erst das erste Mal passiert, würden wir hier wohl keine weiteren Zeilen darüber verlieren. So muss man jedoch mal ehrlich hinterfragen, wie gut uns solche Aktionen tun. Henrique schafft es einfach nicht, sich mal im Zaum zu halten. Da bringt uns sein fußballerisches Können auch nicht viel. Soviel mal aus Fansicht.

Gleich darauf fiel auch das 2:0 aus Sicht der Grünen. Nach einem Eckball versenkte Malic in der 41. Minute den Ball mit dem Rücken zum Tor. Der Ärger über diesen Spielverlauf war seitens der Fans riesig. Alles war möglich – doch zu diesem Zeitpunkt hatten nun aber wohl alle mit der Partie abgeschlossen. Nur der LASK nicht. Christoph Kobleder erzählte uns nach der Partie von der Stimmung in der Kabine zur Halbzeit: “Wir haben uns dafür entschieden nochmal alles zu risikieren. Die Viererkette wurde aufgelöst und wir haben nochmal alles gegeben.” Zum Glück! Denn in der zweiten Halbzeit schaffte der LASK tatsächlich das schier Unmögliche.

Viererkette weg – Ausgleich her

11Daxbacher nahm Wolfgang Klapf aus der Partie und brachte für ihn mit Florian Templ einen weiteren Stürmer. Der legte in Minute 50 gleich die erste große Chance der zweiten Hälfte auf. Fabiano konnte aber frei von der Strafraumgrenze nicht verwerten, Borenitsch lies abprallen, der Nachschuss von Kogler zog über das Tor. Man merkte aber, der LASK traute sich das Wunder zu. Vor allem Silvio übernahm immer mehr Verantwortung, war stets für eine Überraschung gut und konnte von den Mattersburgern – wie auch sonst – nur mit Fouls gestoppt werden. Eines davon wurde Gartner zum Verhängnis. In Minute 64 sah der Mittelfeldspieler nach einem unschönen Foul am quirligen Brasilianer verdient die gelb-rote Karte. Der LASK erhöhte weiter den Druck.

In der 75. Minute dann der Anschlusstreffer. Silvio war bei seinem Monsterdribbling einfach nicht vom Ball zu trennen, zog dabei in die Mitte und sein Schuss aus 20 Metern zentral vor dem Tor wurde unhaltbar für Mattersburg-Keeper Borenitsch abgefälscht. Silvio´s zweiter Cuptreffer war ein ganz besonders wichtiger. Zwei Minuten später bereits der Ausgleich durch die Tormaschine Vujanovic, der eine Fabiano-Flanke freistehend im Strafraum mittels Drehschuss in das Tor beförderte. Die Stimmung in Schwanenstadt kochte hoch. Plötzlich war der LASK wieder in der Favoritenrolle. Unser Trainer reagierte nach dem Ausgleich prompt und nahm Fabiano vom Feld und brachte dafür Sebastian Schröger. Bis zum Abpfiff der regulären Spielzeit tat sich noch jeweils eine Chance auf. Röcher vergab auf Seiten der Mattersburger aus guter Distanz nach einer Flanke, bei uns wurschtelte sich nach einem schlechten Vujanovic-Eckball die Kugel irgendwie Richtung Tor. Der Ball wurde jedoch auf der Linie geklärt.

Verängerung

4Die Verlängerung versprach natürlich große Spannung. Den LASK-Kickern war jedoch der unglaubliche Kraftakt zuvor bereits etwas anzumerken. Die Pässe kamen nicht mehr optimal, doch der Einsatz blieb weiterhin hoch. Die Mattersburger starteten gleich wie die Feuerwehr, suchten nach dem Wiederanpfiff die Offensive. Ein Schuss von Bürger war aber kein Problem für LASK-Keeper Pervan. Insgesamt fühlte sich die Verlängerung zirka so an: Foul von Mattersburg – Freistoß LASK – brachte nichts ein oder Borenitsch konnte parieren. Nach zweimal 15 Minuten war kein Treffer gefallen. Das Elfmeterschießen musste also die Entscheidung bringen.

Die ersten Schützen auf beiden Seiten verwandelten allesamt souverän. Bei Malic´s Elfmeter war Pervan mit der Hand zwar dran, der Ball ging aber trotzdem rein. Als siebenter Schütze der Mattersburger trat Alois Höller an und scheiterte mit seinem Schuss an der Latte. Dann wäre eigentlich Christoph Kobleder an der Reihe gewesen, jedoch pushte das Team Pavao Pervan selbst den Elfmeter auszuführen. Ohne zu zögern trat er an, aber auch er vergab den Strafstoß. Doch es kam wie es kommen musste. Rath vergab erneut für die Mattersburger und Kobleder ließ bei seinem Elfer nichts mehr anbrennen und drosch den Ball in die Maschen. Die Erlösung! Die Jubelszenen nach diesem Elfmeter sind nicht in Worte zu fassen. Siegtorschütze Kobleder versuchte es für uns dennoch: “Einfach unglaublich! Ein unbeschreibliches Gefühl. Wir haben 120 Minuten gekämpft. Ich glaube wir haben uns das heute wirklich verdient. Ein Traum.

Eine unglaubliche Partie! Wir sind froh, dabei gewesen zu sein und möchten dem Team auf diesem Wege nochmals herzlichst zu dieser Leistung gratulieren. Als Fan des LASK gibt es ja nicht allzuviel zu feiern. An dieses Spiel wird man sich also auch in Zukunft noch gerne zurück erinnern.

Die Stat´s:

ÖFB-Cup Achtelfinale
LASK – SV Mattersburg 2:2 (0:2) / 7:6 i.E.
Stadion Schwanenstadt, ca. 700 Zuseher

Torfolge:

0:1 Bürger (33.)
0:2 Malic (41.)
2:1 Silvio (75.)
2:2 Vujanovic (77.)
– Elfmeterschießen –
2:3 Naumoski
3:3 Silvio
3:4 Bürger
4:4 Takougnadi
4:5 Malic
5:5 Templ
5:6 Prietl
6:6 Schröger
6:7 Steiner
7:7 Vujanovic
7:8 Röcher
8:8 Harding
– verschossen: Höller
– verschossen: Pervan
– verschossen: Rath
9:8 Kobleder

Die Aufstellungen:

LASK:
Pervan; Barry – Hieblinger – Kobleder – Klapf (46. Templ); Kogler (60. Takougnadi) – Henrique – Harding – Silvio; Fabiano (80. Schröger) – Vujanovic;

SV Mattersburg:
Borenitsch; Farkas (120. Naumoski) – Rodler – Malic – Rath; Seidl (47. Höller) – Gartner – Steiner – Mörz (75. Prietl); Bürger – Röcher

Seit1908
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