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10. March 2012
LASK-Minute-Sieg!!

Es waren große Hoffnungen auf ein unterhaltsames Spiel seitens der Anhängerschaft gelegt worden. Nur aufmerksame Sky-Zuschauer hörten ein Interview Alfred Tatars vor dem Match, indem er den absoluten Schwerpunkt auf die Defensive legte und mit Kontern zum Erfolg kommen wollte.

So präsentierte sich auch die Spielanlage für unsere Jungs. Luiz Henrique, für den unser Australier Richie Cardozo weichen musste, gestaltete die Schaltzentrale in der Mitte und spielte an diesem Abend leider eines seiner schwächsten Matches für schwarz-weiß, ließ Impulse für die Offensive allzu oft vermissen. Christoph Kobleder spielte für den gesperrten Rene Aufhauser eine unauffällige Partie in der Innenverteidigung.

LASK spielt – Vienna trifft

Die Vienna stellte die Räume zu, ließ auch unsere Brasilien-Fraktion manndecken und kam damit zum Erfolg, denn unsere Mannen ließen sich auf ein Spiel ein, dass der Vienna-Verteidigung in die Karten spielte – hohe Bälle auf unsere Sturmspitzen, die von Dospel und Co souverän verteidigt wurden. Vom “neuen LASK” war in diesem Spiel nichts zu sehen, es regierte wie so oft im Herbst eine Planlosigkeit, wie denn die Offensive zu gestalten wäre. Torchancen waren in diesem Spiel Mangelware – wenig verwunderlich, dass die Vienna in Minute 21 gleich mit ihrer ersten Aktion in Führung ging – Neuerwerbung Verdes gewann ein Kopfballduell nach einem Freistoß – durch fehlende Zuordnung konnte sich Rade Djokic den Ball mit der Brust herunternehmen und hatte dann aus gut 5-6 Metern keine Probleme mehr, den Ball flach ins Eck zu schieben.

Wer gehofft hätte, der LASK würde reagieren und sein Spiel umstellen auf Kurzpasses und die Schnelligkeit der Flügel ausnützend, der wurde enttäuscht. Zunächst war es vor allem ein seit dem Altach-Spiel verbesserter Leo Kaufmann, der den Tormann der Vienna, Thomas Dau, prüfte. Die größte Ausgleichschance für den LASK fand Kapitän Hannes Aigner vor, der eine starke Flanke von Rafinha per Kopf neben die Stange setzte – Dau wäre ohne Abwehrchance geblieben.

Taktische Umstellung brachte Erfolg

Ein ähnliches Bild bot sich in Hälfte 2, als der LASK wollte, aber sich nicht seiner Stärken besann und die unsäglich dummen hohen Bälle alle ein Fang für Torhüter und Verteidiger wurden. Die Vienna gesamt in Halbzeit zwei offensiv schwach, schon viel zu früh im Match das 1:0 verwaltend. Walter Schachner reagierte, brachte auf links zunächst statt dem diesmal eher schwachen Sebastian Schröger Robert Schellander, kurz darauf Harald Unverdorben für Ali Hamdemir (ebenfalls schwach an diesem Tag). Im Stadion war man schon versucht, der Vienna zu einem cleveren Konzept und Sieg zu gratulieren, als in Minute 84 Robert Schellander im Strafraum von Matthias Hattenberger gelegt wurde. Ein umstrittener Elfer, berührte doch der Defensivmann auch den Ball, wenngleich auch den Mann – für ihn ging es mit gelb/rot runter vom Feld, der LASK war nun für knapp 10 Minuten in nummerischer Überlegenheit. Trotz aller Störversuche ließ sich Hannes Aigner diese Chance nicht entgehen und verwandelter seinen 7. Strafstoß in dieser Saison zu seinem insgesamt 13. Saisontreffer.

Der LASK nun mit der zweiten Luft, die Vienna nun bemüht, wenigstens den Punkt nach Hause zu spielen. Also schon alles in der 4. Minute der Nachspielzeit mit einem Unentschieden rechnete, zog Rafinha aus knapp 25 Metern noch einmal ab – Raphael Rathfuss fälschte per Kopf den Ball unhaltbar zum viel umjubelten Sieg ab, der LASK erzielte zum 3. Mal in der Saison einen entscheidenden Treffer in der letzten Minute.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der LASK absolut unverdient diese Punkte nach Linz mitnimmt, weil einfach auch viele Automatismen in der Offensive, die gegen Altach gut geklappt hatten, gegen eine disziplinierte und hart spielende Vienna nicht funktionierten. Die Linzer fanden zu keiner Zeit in ihr Spiel. “Typisch LASK”, ärgerte sich schon der ein oder andere Fan auf der Hohen Warte. Der große Berg an Euphorie, der durch die starke Leistung beim Heimsieg in Altach entstanden ist, wäre in Wien beinahe wieder abgetragen worden. Lag wohl auch daran, dass unser Spielgestalter Luiz Henrique weder im Spiel, noch per Standards Impulse geben konnte. Ein Sieg mit diesem Finish hat durchaus was, gegen Hartberg wünschen wir uns aber weniger Nervenkitzel und eine ähnlich engagierte Leistung wie beim 3:2-Sieg gegen Altach.

Die Fans
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Mehr als 300 LASK-Fans begleiteten ihre Mannschaft per Bus und Zug nach Wien-Döbling. Die Unterstützung der Mannschaft war ordentlich, schöner Pyroeinsatz inbegriffen, wenngleich das Werfen der Bengalen auf das Spielfeld nicht unbedingt hätte sein müssen. Die scheinbar monatelang andauernde Dürreperiode in Döbling sorgte ebenso für fragende Gesichter (Stichwort: brennendes Gras). Besonders motiviert zeigte sich an diesem Abend die Wiener Polizei, die deutlich provokant den Linzer Fans begegnete. Die LASK-Fans zeigten sich davon aber löblichst unbeindruckt. Abgesehen davon, hat sich die Reise für jeden Einzelnen gelohnt. Eine tolle, gemeinschaftliche Zugfahrt, ein wunderbares Ergebnis inklusive Last-Minute-Siegtreffer und eine ordentliche Performance unserer Fans machten das Traditionsduell zu einer ganz besonderen Geschichte. Auch wir haben uns auf der Hohen Warte wieder sehr wohl gefühlt, wünschen der Vienna alles Gute im Abstiegskampf und uns den nächsten Sieg im kommenden Spiel gegen Hartberg!

Daten:

First Vienna FC – LASK 1:2 (1:0)
ca. 2.700 Zuseher, Hohe Warte, Wien

Torfolge:

1:0 Djokic (22′)
1:1 Aigner (84’/Elfmeter)
1:2 Rafinha (93′)

Aufstellungen:

LASK:
Mandl; Hart – Kobleder – K. Wimmer – Schröger (70′ Schellander); Silvio – Hamdemir (74′ Unverdorben) – Henrique – Kaufmann; Aigner – Rafinha

First Vienna FC:
Dau; Salvatore – Rathfuss – Dospel – Sturm; Mair – Kerschbaumer – Hattenberger – Erhart (86′ Lackner); Verdes (60′ Toth); Djokic (89′ Rotter)

Seit1908
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