MENUMENU
Der LASK konnte mit einem späten Treffer den wichtigen Sieg gegen den FC Lustenau einfahren. Lange Zeit war die Partie offen, doch ein Joker entschied das Spiel erst in der Nachspielzeit zu Gunsten der Linzer.
Bereits mittags gab es für den LASK eine positive Nachricht. Die fehlenden Papiere des brasilianischen Prüflings Luiz Henrique waren rechtzeitig zum Spiel gegen den FC Lustenau eingetroffen. Trainer Walter Schachner ließ den Neuzugang aber vorerst auf der Bank platznehmen. Mit dabei war dafür wieder Robert Schellander der wie gewohnt die linke Abwehrseite beackerte. Kevin Wimmer rückte für den verletzten Kobleder wieder in die Innenverteidigung. Florian Hart, der vor 5 Tagen gegen den WAC ein schwaches Match ablieferte, bekam wohl eine Denkpause. Für ihn war wieder Shawn Barry in der Partie. Die LASK Abwehr also grob verändert hingegen dem Rest der Startelf.
Die Partie verlief in den ersten 10 Minuten wenig spannend, ehe es in der 11. Minute gar besonders spannend wurde. Nach einem Lustenau-Freistoß in die Mauer erkannte der Schiedsrichter ein Handspiel – Elfmeter. Witteveen trat den Strafstoß gut in die linke Ecke, aber er hatte die Rechnung ohne den LASK-Keeper Thomas Mandl gemacht. Mit einer traumhaften Parade fischte er den Elfer aus dem Eck. Europäische Weltklasse! Die Unsrigen daraufhin engagierter in der Offensive. Die erste Chance entwickelte sich aber aufgrund eines missglückten Passversuches von FCL-Keeper Durakovic der genau vor die Beine vom alleinstehenden Freudenthaler landete. Durakovic besserte seinen Fehler aus und parierte.
In weiterer Folge die Linzer mit Problemen in der Spielgestaltung. Die sichtlich engagierten Vorarlberger hielten mit einer aggressiven aber fairen Gangart gut mit. Der LASK einfach mit zu wenig Kreativität im Mittelfeld. Zwei Chancen konnten sich die Schwarz-Weißen aber in der ersten Hälfte noch erspielen. In der 23. Minute hatte Aigner nach einer guten Kogler-Vorarbeit aus fünf Metern die große Chance zur Führung. Sein Schuss ging aber über deutlich über das Tor der Gäste. In der 43. Minute vergab dann Daniel Kogler aus aussichtsreicher Position nach einer guten Aigner-Ablage. Aufgrund des Spielverlaufes war das 0:0 zur Pause jedoch durchaus gerecht.
Die zweite Halbzeit begann wieder etwas schwungvoller. Nur eine Minute nach Wiederanpfiff bereits die erste Gelegenheit für den LASK. Nach einer schönen Hereingabe von Kogler ließ Aigner gekonnt mit dem Kopf auf Unverdorben abtropfen. Die Nr. 9 stand dabei aber nicht nur alleine vor dem Lustenauer Tor sondern auch haarscharf im Abseits. Bisher war das Spiel eher ein lauer Sommerkick. Auffällig – wenn auch nicht immer souverän – war die Leistung von Barry, der seinen Mut nicht in der Kabine gelassen hat sondern sich einiges zutraute. Ab der 60. Minute nahm das Spiel aber allgemein wieder mehr an Fahrt auf.
Da wurde nämlich Daniel Kogler im Strafraum der Lustenauer von den Beinen geholt – oder so ähnlich. Aufjedenfall entschied Schiri Ruiss auf Strafstoß für den LASK. Der souveräne Elferschütze vom vergangenen Montag gegen den WAC (2 Elfertore) – Hannes Aigner – ließ sich auch diesmal nicht lumpen und netzte sicher zur Führung für die Schwarz-Weißen ein. Diese sollte auch dann weitere 10 Minuten halten. Zuvor wurde mit Etienne Eto’o, der Bruder vom Kamerun-Superstar Samuel, auf Seiten der Gäste eingewechselt. Die Erwartungen waren hoch und der Lustenauer Neuzugang erzielte auch prompt den Ausgleich. Barry hob in der 70. Minute ein mögliches Abseits klar auf. Ein Gurkerlpass durch Winkler hindurch brachte Eto’o im Strafraum zu einer 100%igen Chance die dieser auch ohne Schnick-Schnack trocken verwertete. Unschön für die Linzer, die zu diesem Zeitpunkt etwas mehr Druck aufbauen konnten.
Nur 2 Minuten später wurde es wechselbedingt auch beim LASK interessant. Die Zeit war reif für die ersten Minuten im schwarz-weißen Dress von Luiz Henrique (kam für den unauffälligen Hamdemir in die Partie) der fortan alle Standards des LASK übernahm und dabei gar zu gefallen wusste. Dem Spiel selbst brachte die Hereinnahme des Brasilianers spielerisch aber wenig, was aber vorallem an der kompakten Leistung der Gäste in den letzten 20 Minuten lag. Luiz Henrique selbst war sehr bemüht, bot sich ständig – ein ordentliches Debut. Viele Standards taten sich in den letzten 10 Minuten für den LASK auf. Die größte Chance kam aber erst in der zweiten Minute der Nachspielzeiet zu stande. Nach einem Kopfball am linken Strafraumeck kam der Ball hoch auf den erst 5 Minuten vorher eingewechselten Florian Templ zentral an die 16er-Grenze. In “Müller-Manier” nahm Templ den Ball verkehrt zum Tor stehend direkt und traf unhaltbar für den Lustenauer Keeper ins linke Eck. 2:1 – Der Ex-Florianer holt mit seinem ersten Tor für den LASK den wichtigen Sieg über den nunmehr Tabellenletzten FC Lustenau. Der 22-jährige war anschließend selbstredend der gefragteste Mann. Aber auch für seit1908.at nahm er sich für einen kurzen Stimmenfang die Zeit:
Florian Templ: “Der erste Saisontreffer und noch dazu ein solch wichtiger, dass ist natürlich großartig. Die Verunsicherung war in der Mannschaft sicher auch da. Am letzten Montag hatten wir nicht so schlecht gespielt und 3 Gegentreffer bekommen und auch noch verloren. Aber im Endeffekt ist es jetzt nur wichtig, dass wir die 3 Punkte eingefahren haben.”
Eine direkte Reaktion auf die letzten Äusserungen des Vereinspräsidenten blieb aus. Pyro gab es vereinzelt aber zu sehen. Auch die Stimmung war für die an sich schwache Besucherzahl (offiziell: 1.600, in Wahrheit: mit Hühneraugen zudrücken vielleicht 1.000) gut. Nach dem Schlußpfiff wurde noch herzhaft mit der Mannschaft gejubelt, der sie 90 Minuten ordentlich einheizten.