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2. August 2018
Lillestrøm SK – LASK

Lillestrøm SK – LASK  1:2
Lillestrøm, Åråsen Stadion
Europa League Qualifikation 2. Runde
02.08.2018, 18:30, 2600 Zuschauer
Unterwegs im Blog

Achtzehn Jahre waren vergangen seit dem der LASK sein letztes internationales Pflichtspiel bestritten hatte. Damals ist man in der zweiten Runde des Intertoto Cups (Anm. Vorgänger UI Cup) gegen den tschechischen Erstligisten FK Marila Pribram ausgeschieden. Nun, fast zwei Jahrzente später, qualifizierte man sich erstmals wieder für die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Gegner war der amtierende Pokalsieger aus Norwegen. Der Lillestrøm SK.

Gegen drei Uhr früh, in der Nacht auf Donnerstag, machte ich mich auf den Weg zum Flughafen München. Von dort startete mein Flug um acht Uhr in die norwegische Hauptstadt Oslo. Diese liegt in etwa achtzehn Kilometer westlich von Lillestrøm. Die kleine Stadt im Süden Skandinaviens lässt sich per Bahn schnell und unkompliziert erreichen. Lillestrøm befindet sich in der Provinz Akershus, wird von nur 14.000 Personen bevölkert und gehört zur Kommune Skedsmo. Bis auf das Åråsen Stadion gibt es nicht wirklich etwas Sehenswertes, so vertrieb ich mir die Zeit in einer Gaststätte Nähe des Marktplatzes. Um die Ausgaben etwas im Rahmen zu halten sollte mich nur Schonkost in Form einer Pizza Margaritha stärken. Gekostet hat diese umgerechnet “nur” 17 Euro. Vergoldet war sie nicht. Geschmeckt hat das gute Stück aber trotz des staatlichen Preises. Immerhin etwas. Bevors zum Treffpunkt der Linzer ging spazierte ich im Anschluss noch eine Weile durch die Gassen der Provinzstadt um mir ein Gesamtbild zu verschaffen. Durchaus einige nette Bauten mit gutem Stil, ansonsten war es das aber. Darauffolgend fand ich mich am Torvet 6 (Anm. norwegisches Wort für Marktplatz) ein.

Zirka 400 Fans des LASK sind nach Lillestrøm gereist um das erste Auswärtsspiel im Europapokal seit 2000 mit zu erleben. Die Euphorie war riesengroß. Der 4:0 Sieg im Hinspiel intensivierte das Ganze nochmals und die Auslosung für die 3. Runde, welche dem Sieger ein Duell mit dem türkischen Spitzenklub Beşiktaş Istanbul versprach, tat der Stimmung natürlich auch keinen Abbruch. Die Vorrausetzungen waren bestens. Gegen 17:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Spielstätte. Lautstark marschierten wir die seitlich bewohnten Straßen hinunter und zeigten erstmals seit einer Ewigkeit Präsenz jenseits der österreichischen Landesgrenzen. Für den Großteil war es das erste Mal überhaupt. Ein Traum wurde real. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir schließlich das Åråsen Stadion. Dieses wird seit 1951 bespielt und zählt somit zu den ältesten Norwegens. Besonders zu erwähnen sind die ausfahrbaren Flutlichtmasten, welche aufgrund des nahegelegenen Flughafens nicht statisch sein dürfen sowie die im Stadion befindlichen Wohnungen. Alles in allem ein toller Ground mit Eigenheiten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Wie die Atmosphäre dort ist, ist für mich leider schwer einzuschätzen. An diesem Tag verirrten sich in etwa nur 2600 Seelen ins Stadion, davon waren zirka 500 Gäste. Ausschlaggebend dafür war wohl die herbe Niederlage im Hinspiel. Grundsätzlich besuchen im Schnitt 5.500 Zuseher die Heimspiele des 1917 gegründeten Lillestrøm SK. Zu den Topspielen gegen den Rekordmeister Rosenborg BK sowie zum Derby versus Vålerenga IF kommen sogar bis zu 10.000. Die Stimmung dürfte wesentlich besser sein. Von Seiten der Linzer kam neunzig Minuten passabler Support. Mit dem großen Vorsprung im Rücken konnte man ohne Druck, Erreichtes zelebrieren.

Das Spiel nahm von Beginn an dieselben Züge an wie im Hinspiel. Der LASK war den Norwegern die gesamte Spielzeit klar überlegen, gewann das Spiel ungefährdet mit 2:1. Durch einen sehenswerten Treffer von Goiginger ging man mit 1:0 in Führung, ehe Tetteh nach einem schweren Abwehrfehler der Hausherren auf 2:0 erhöhte. Lillestrøm stellte kurz vor Schluss per direkten Freistoß den Endstand her. Letztendlich zogen die Linzer mit einem Gesamtscore von 6:1 souverän in die nächste Runde der Europa League Qualifikation ein und durften sich nun mit dem türkischen Kaliber aus Istanbul messen.

Beitrag und Bilder: Unterwegs im Blog

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