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Still und heimlich geht der Aufstieg der Nummer 3 der Torhüter beim LASK. Michael Höfler, im September gerade 18 Jahre alt geworden, spielt seit seinem 10. Lebensjahr für den LASK und ist der erste gebürtige Linzer seit Jahrzehnten, der es als Torhüter bei uns über den Nachwuchs hinaus zumindest einmal in die Nähe der Kampfmannschaft geschafft hat. Letztes Jahr noch mit der U-18 der Akademie im Bundesländerkampf tätig, hütet er seit dieser Saison abwechselnd mit Pavao Pervan den Kasten der schwarz-weißen Fohlen und kann bislang auf 7 Spiele in der Regionalliga und ein Spiel gegen den SK Rapid Wien im ÖFB-Cup verweisen. Er stellte sich unseren Fragen über seinen fußballerischen Werdegang, die Eigenart der Torhüter, die sportliche Situation der Amas und seine persönliche Zukunft.
seit1908.at: Begonnen hast du deine Fußballerlaufbahn bei Chemie Linz, spielst aber mittlerweile seit fast 10 Jahren beim LASK und hast quasi alle Nachwuchsteams durchlaufen. Wie kam es dazu, bist du selbst LASK-Fan und gibt es schwarz-weißes Blut in deiner Familie?
Michael Höfler: Als ich noch bei Chemie Linz war, spielten wir in der Meisterschaft gegen den LASK – wir verloren damals natürlich. Auf jeden Fall ging der damalige LASK-Trainer Karl Pupek nach dem Spiel auf meine Eltern zu und fragte sie, ob ich vielleicht Lust hätte, mal bei ihnen ein Training mitzumachen. Am Abend teilten mir meine Eltern eben das mit. Ich freute mich sehr über diese Nachricht und stimmte natürlich sofort zu. Ich dachte nur: Welcher Bub würde nicht gern beim LASK spielen? Beim Training machte ich glaube ich nicht so einen schlechten Eindruck und so kam es dazu, dass ich eben blieb und bis heute für den LASK spiele. Ich selbst war schon immer LASK-Fan.
Torhütern sagt man ja gerne nach, dass sie ein wenig eigen sein können. Gibt es für dich international ein Tormann- Vorbild in punkto Können und Ausstrahlung am Platz?
Es gibt viele Torhüter die mich sehr faszinieren. Da wären zum Beispiel: Manuel Neuer, Gigi Buffon, Victor Valdes oder Hugo Lloris, um nur einige zu nennen, die ich wirklich gut finde. Jedoch mein absolutes Vorbild ist, auch wenn er leider nicht mehr spielt, Oliver Kahn. Sein Verlangen, jedes Spiel gewinnen zu wollen, sah man ihm immer an. Das Wort „Verlieren“ kannte er nicht. Natürlich hatte er hin und wieder seine dubiosen Aussetzer, die manch einer nicht verstehen konnte, jedoch das macht seine Persönlichkeit aus und genau dies, nämlich Persönlichkeit, braucht man, um als Fußballer etwas erreichen zu können. Von seinen Qualitäten als Torhüter brauch ich glaub ich nicht viel erzählen. Es gibt meiner Meinung nach niemanden der sagen würde, Oliver Kahn war kein guter Torhüter.
Wie schwer ist dir die Niveauumstellung von der 18er BNZ-Liga in die Regionalliga gefallen? Was sind womöglich die gravierendsten Unterschiede?
Ein wesentlicher Unterschied ist, dass im Erwachsenenfußball viel körperbetonter gespielt wird als in der U-18. Weiters sind wir eine relativ junge Truppe, der es vielleicht auch oft an Erfahrung mangelt und deswegen auch zu Fehlern neigt. In der Regionalliga kann man sich jedoch fast keine Fehler erlauben, man wird sofort dafür bestraft. Es ist natürlich eine Umstellung, von der U-18 in den Erwachsenenfußball, jedoch gewöhnt man sich relativ schnell daran und somit habe ich mittlerweile kein Problem mehr damit.
Früher waren Torhüter ausschließlich Fänger, ließen selbst Abstöße oft die Verteidiger schießen. Wie steht es um deine fußballerischen Fähigkeiten? Wie wichtig ist ein mitspielender Torwart im heutigen modernen Fußball und siehst du dich als solcher?
Im modernen Fußball ist es extrem wichtig, als Torhüter eben auch Feldspielerqualitäten zu besitzen. Man sollte immer anspielbar sein und eben auch in gefährlichen Situationen versuchen, den Ball an den eigenen Mitspieler zu bringen, anstatt ihn blind wegzuschlagen. Allerdings muss ich sagen, dass ich in dieser Hinsicht noch viel Luft nach oben habe. Also in punkto mitspielen muss sich und wird sich hoffentlich noch so einiges tun.
Für unsere LASK-Amateure gibt es ein hartes Erwachen in diesem zweiten Jahr Regionalliga, wie schätzt du persönlich das bisherige Abschneiden in dieser Saison ein? Wie ist die Stimmung in diesem doch sehr außergewöhnlich jungen Team und was glaubst du, was für euch in dieser Saison realistisch machbar ist?
Natürlich kann man nicht mit dem ersten Halbjahr der Saison zufrieden sein, allerdings bin ich trotzdem der Meinung, dass wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert haben und hoffe, dass das gesamte Team demnächst auch mal dafür belohnt wird. Also Ziel für die nächste Saisonhälfte ist es, natürlich mehr Punkte zu machen und von den Abstiegsplätzen wegzukommen. Die Stimmung ist in der Mannschaft ist auch trotz der momentanen Situation überraschend gut.
Was sind deine persönlichen Ziele in dieser Saison und darüber hinaus?
Auf jeden Fall der Klassenerhalt, da ich glaube, dass die Regionalliga ein gutes Sprungbrett für junge Spieler ist. Ich persönlich will diesen Sprung schaffen und hoffe, dass ich irgendwann mein Hobby zum Beruf machen kann. Bis dorthin ist es allerdings noch ein langer Weg.
Stichwort Nachwuchsnationalteam: Du durftest bereits in der U17 für Österreich einige Spiele absolvieren, stehst im erweiterten Kader der U19-Nationalmannschaft. Was ist das für ein Gefühl, für Österreich spielen zu dürfen?
Es ist immer wieder eine Ehre für das eigene Land spielen zu dürfen. Einfach ein tolles Gefühl, das man nicht beschreiben kann. Ich persönlich würde mich ehrlich sehr freuen, wieder einmal im Kader zu sein.
Wie siehst du die Konkurrenz in Österreich in deiner Altersklasse bei den Torhütern? Kennt man sich schon aus BNZ-Zeiten, gibt es da ein freundschaftliches Verhältnis, wenn alle im Camp zusammenkommen?
In meiner Altersklasse gibt es sehr viele gute Torhüter, da ist natürlich der Konkurrenzkampf sehr groß – allerdings ist das Verhältnis zu den anderen kein schlechtes. Ok, die dicksten Freunde wird man natürlich nicht, aber bei einem gesunden Konkurrenzkampf ist das auch kaum möglich, vor allem nicht als Torhüter. Kennen tut man sich von den jeweiligen Lehrgängen.
Österreich hat gerade im Moment eher eine mittelprächtige Phase am Torhütersektor, viele Torhüter, die im Nachwuchs aufgezeigt haben (zB auch ein Michi Zaglmair), konnten sich nicht im Profifußball durchsetzen. Woran könnte das deiner Meinung nach liegen?
Viele sagen, es liege an der Einstellung, allerdings bin ich nicht dieser Meinung. Ich glaube es gibt viele gute Torhüter, die es wollen, jedoch kurz davor scheitern. Woran es genau liegt? Ich weiß es selbst nicht, um ehrlich zu sein, aber an der Einstellung definitiv nicht. Ich kann nur hoffen, dass man diese Frage in ein paar Jahren nicht mehr stellen muss.
Erleben wir den LASK 2015 mit Michael Höfler im Tor?
Das weiß ich natürlich nicht, wäre aber auf jeden Fall schön. Jedoch: Bis dorthin hab ich noch ein paar Jahre, in denen ich noch viel lernen muss. Wahrscheinlich wird es nicht 2015, aber irgendwann ist es nicht auszuschließen.
Vielen Dank Michi für dieses Interview, die letzten Worte gehören immer unseren Interviewpartnern: Gibt es etwas, das du den LASK-Fans gerne ausrichten würdest?
Was will man zu Fans sagen die immer hinter einer Mannschaft stehen, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten?! Vielleicht nur so viel: Ihr seid die Besten!