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6. April 2012
Nichts für schwache Nerven

Man nehme den Spielbericht vom Heimspiel gegen die TSV Hartberg, drücke STRG+C – STRG+V und fertig ist der Spielbericht vom dienstägigen Spiel des LASK gegen den FC Lustenau. Die Mannschaft – welche den gelbgesperrten Hannes Aigner durch Harald Unverdorben ersetzen musste – war das spielbestimmende Team, erspielte sich wenige Topchancen und versäumte es nach der Führung einen Treffer draufzulegen. Dann kam alles wie es wohl kommen musste: ein unnötiges Foul in den Schlussminuten 25 Meter vor dem Tor, die Freistoß-Flanke wurde per Kopf versenkt und der LASK stand wieder einmal gegen einen vermeintlich “Kleinen” der Liga zu Hause mit nur einem Punkt da.

Man kann es nicht mehr hören…

Dabei fand der LASK in der zweiten Halbzeit durchaus gute Möglichkeiten vor den Sack nach der Führung durch Ulrich Winkler (71′) vorzeitig zu zu machen. Ein vermeintlicher Geniestreich von Trainer Schachner, Kevin Wimmer für Richie Cardozo auf Linksaußen einzuwechseln, blieb aber unbelohnt. Nach einem Hackenzuspiel von Rafinha zog Wimmer alleine auf´s Tor von Lustenau-Keeper Lukse, sein Schuss verfehlt um wenige Zentimeter sein Ziel. Auch wenn der LASK in der zweiten Hälfte besser war – für ein Team das nächste Saison Bundesliga spielen möchte, kam insgesamt zu wenig.

In den ersten 45 Minuten tat sich der LASK beim Spielaufbau schwer. Im Mittelfeld wurden die Bälle oft völlig unnötig verloren, Gefahr ging hauptsächlich über Standardsituationen aus. Die größte Chance des Spiels fand der LASK in der 50. Minute vor, als Rafinha freistehend vor Lukse an diesem scheiterte. Den Nachschuss setzte Leo Kaufmann aus ca. 12 Metern nur an die Stange. Die Lustenauer spielten geschickt und kamen durch schnelles Überbrücken des Mittelfeldes zu Angriffen. Thomas Mandl musste das ein oder andere Mal sein ganzes Können aufbieten um den LASK vor einem Rückstand zu bewahren. Beim Gegentor sah unsere Nummer Eins weniger glücklich aus, der entscheidende Fehler passierte aber in der Abwehr. Florian Hart war bei der Freistoßflanke alleine gegen zwei Lustenauer eingeteilt, Haselberger kam am Fünfmeterraum frei zum Kopfball – der unglückliche, aber insegsamt gar nicht mal so unverdiente Ausgleich der Vorarlberger in der 90. Spielminute.

Noch ein Jahr zweite Liga?

Ganz Linz träumte vor dieser Saison vom direkten Wiederaufstieg. Doch nach dieser Runde will niemand mehr so recht daran glauben. Den LASK plagen seit Anbeginn der Spielzeit so ziemlich die selben Probleme. Abschlussschwäche, Probleme im Spielaufbau, unkonzentriert in der Abwehr. Dabei hatte man nach dem letzten Heimsieg gegen den WAC alle Trümpfe wieder selbst in der Hand. Acht Runden vor Schluss steht der LASK nun aber auf den 4. Tabellenplatz, 5 Punkte hinter Tabellenführer WAC. 24 Punkte gäbe es noch bis Saisonsende zu erspielen. Bei den zuletzt gezeigten Leistungen, will man als Fan aber diesen Strohhalm nicht mehr wahrhaben.

Man fragt sich ganz einfach was aus der Leichtigkeit geworden ist? Das spielerische Korsett, welches der LASK sich von Spiel zu Spiel immer enger schnürt, scheint die Mannschaft zu hemmen. Zu steif, zu festgefahren wirken die Auftritte unserer Schwarz-Weißen. Auch der wiedererstarkte Luiz Henrique setzt seine Glanzpunkte mittlerweile nur noch per Standardsituationen. Die Verletzungen von Schellander, Freudenthaler und Co. machen die Sache sicher nicht einfacher, auch wenn Schröger und Kaufmann ihren Job durchaus annehmbar erledigen.

Stimmen gegen Schachner werden lauter

So hörten wir uns diese Tage bei den Fans um deren Meinungen zu den Leistungen des LASK um. Von Kritik über das kickende Personal, über schlichtes Unglück, bishin zu Schachner-Raus-Meldungen war da alles dabei. Letzteres trat jedoch deutlich häufiger als in der Vergangenheit auf. Ein Trainer, der dabei ist das angepeilte Saisonziel deutlich zu verfehlen, wird immer in der Kritik stehen. So ist das Fußballbusiness. Von Fanseite wird gerne an die Admira verwiesen, die unter Schachner – ähnlich wie der LASK – gut, aber eben nicht bundesligatauglich spielten und erst nach dem Trainerwechsel auf Didi Kühbauer die Leistungen abrufen konnte, die es benötigte, um ins Oberhaus einzuziehen.

Wir möchten uns da gar nicht festlegen oder irgendwelche Strömungen forcieren. Die Art und Weise wie die letzten Spiele abgelaufen sind – speziell die Spiele gegen die Vienna, Hartberg, Grödig und nun gegen den FC Lustenau – geben aber auch uns Grund zur Sorge. Das der LASK aber zumeist seine Chancen vorfindet, diese aber nicht nutzt – es sei denn wir bekommen mal wieder einen Strafstoß zugesprochen – sei jedenfalls zu erwähnen. Gegen Hartberg, wie auch am Dienstag gegen die Vorarlberger, hätte ein 2:0 für die Spielentscheidung gereicht und schon hätten wir 4 Punkte mehr am Konto und wären voll dabei im Aufstiegskampf. Jetzt ist mal über eine Woche funkstille. Der LASK rastet sich über die Osterzeit nicht aus. Selbst am Feiertag wird trainiert um das mittlerweile Unmögliche vielleicht doch noch möglich zu machen.

Daten:

LASK – FC Lustenau 1:1 (0:0)
ca. 1.500 Zuseher, Linzer Stadion

Torfolge:

1:0 Winkler (71′)
1:1 Haselberger (90′)

Aufstellungen:

LASK:
Mandl; Hart – Winkler – Aufhauser – Schröger; Kaufmann (88. Kogler) – Hamdemir – Henrique – Cardozo (65. Wimmer); Rafinha – Unverdorben (85. Templ)

FC Lustenau:
Lukse; Mimm – Haselberger – Buchner; Teurezbacher (64. Lebedev) – Freitag – Holzmann; Hinterseer (64. Rupp) – Novinic – Luxbacher (78. Osman Ali); Zellhofer

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