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24. September 2011
Nichts zu holen in Altach

Wieder einmal war alles angerichtet für einen Vorstoß in Richtung Tabellenspitze. Wieder einmal ist die Enttäuschung groß.

Die Aufstiegskonkurrenten WAC/St. Andrä und die Lustenauer Austria ließen in den Spielen um halb 7 beide Federn und so boten sich für Altach und den LASK im Schlagerspiel die Möglichkeit, wichtigen Boden auf die Spitze gut zu machen. Die Vorarlberger gingen daraus als verdienter Sieger hervor. Das 2:0 ist ein Resultat einer schlechten Linzer Leistung, taktischer Unterlegenheit und einem, durch den Schiedsrichter bedingten, ungünstigen Spielverlauf.

Ali statt Luiz

p9238924Der von Fans und Medien bereits eifrig beklatschte Brasilianer Luiz Henrique musste bekanntlich seine Sperre aus dem Derby absitzen. Ali Hamdemir nahm nach Genesung seinen Platz ein. Auch Daniel Kogler war wieder mit von der Partie. Die gegen Blau-Weiß noch gesperrten Aufhauser und Winkler kehrten in die Mannschaft zurück. Wieder auf der Bank Platz nehmen mussten Shawn Barry und Attila Varga. Die Anfangszeit der Partie erinnerte dann stark an das ebenso verloren gegangen Hinspiel auf der Gugl. Der LASK nach vorne hin mehr als nur harmlos, Altach mit der Kontrolle über das Mittelfeld und folglich mehr Ballbesitz. Richtig gefährlich wollte es vor dem Tor von Thomas Mandl zunächst auch nicht werden. Nach zehn Minuten konnte sich Thomas Mandl erstmals bei einem guten Altacher Schuss auszeichnen. Vier Minuten später war er chancenlos.

Grobelnik und der Schubser

p9238970Die Schiris gerieten in den letzten Spielen aufgrund unzureichender Leistungen ordentlich unter Druck. Die Liga reagierte und entsandte in Form von Gerhard Grobelnik einen Freund-Interessanter-Foul-Auslegungen, kurz: FIFA-Referee, aus der Bundeshauptstadt an das andere Ende des Landes, um zumindest im Schlagerspiel den jüngeren Kollegen zu zeigen, wo der Bartl den Most holt. Konkret: Nach einer Altacher Flanke von links wertete der Unparteiische einen leichten, aber erkennbaren Schubser von Robert Schellander an Tomi als Foul und entschied auf Elfmeter. Eine fanlagerübergreifend, einstimmig bewertete Fehlentscheidung. Der Gefoulte trat selbst an und knallte die Kugel unhaltbar und – keine Frage – schön anzusehen ins rechte Kreuzeck. Mandl war in der richtigen Ecke, hatte aber keine Chance.

Die fehlende Linie bei Schiedsgericht und LASK

Der LASK, sichtlich geschockt, bekam weiterhin keinen richtigen Zugriff auf das Spiel, so blieb Altach am Drücker. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer hätte Herr Grobelnik aber durchaus rot zeigen können. Ein zu weit geratener Laufpass der Gastgeber veranlasste Thomas Mandl, seinen Kasten zu verlassen. Matthias Sereinig wollte diesen Ball jedoch nicht aufgeben und traf beim Versuch ihn noch zu erreichen den Linzer Torhüter mit dem Knie am Kopf. Absicht ist ihm dabei nicht zu unterstellen, aber die marginale Chance auf den Ball bei diesem Einstieg wurde andrerorts schon einmal mit einem Platzverweis geahndet. Sei’s wie es sei. Unsere Nummer eins konnte nach Behandlung glücklicherweise weitermachen.

p9239082Der LASK, im Mittelfeld schlicht und ergreifend ohne Chance, suchte sein Glück wieder einmal über die Flügel. Da weder von Winkler noch von Hamdemir die Bälle zur Seite verteilt werden konnten, ruhten die Angriffsbemühungen auf den Außenverteidigern Schellander und Hart. Ersterer konnte sich zwar öfters zusammen mit Freudenthaler an den gegnerischen Strafraum spielen. Die Hereingaben waren jedoch durch die Bank zu ungenau. Noch weniger gelang rechts. Daniel Kogler, seit Spielen von einer Unform geplagt, war zwar wieder fit, jedoch glück- und harmlos. Vier Minuten vor der Pause noch einmal ein Aufreger. Aigner foult an der Mittelauflage, Unverdorben sieht dafür gelb.

Wo bleibt die Reaktion?

Direkt nach Wiederanpfiff. Unverdorben, sichtlich mit der Seuche am Schuh, geht ohne Not und weit vom Tor entfernt mit der Hand zum Ball und sieht natürlich gelb(-rot). Der LASK nun für rund 47 Minuten zu zehnt und mit einem Tor im Hintertreffen. Die Bank reagiert, jedoch die Altacher. Nach 53 Minuten nimmt Trainer Adi Hütter Guem vom Feld und bringt den offensiv ambitionierteren Philipp Hörmann. Der Sack soll zugemacht werden. Die Vorarlberger können nun problemlos auf Konter spielen. Dem LASK sind offensiv die Hände gebunden. Zentral geht nix, also müssen wieder die Außen für Dampf sorgen. In der 58. Minute versucht Hart über rechts einen Angriff einzuleiten, vertendelt dabei leichtsinnig den Ball und im darauffolgenden Konter fällt ähnlich wie beim Spiel auf der Gugl die Entscheidung durch Patrick Seeger. Die Abseitsfalle der Linzer sieht dabei alles andere als gut aus.

2:0. Noch einmal wird reagiert. Wieder nur auf Seiten der Altacher. Schöpf darf zum Duschen und mit Petr Vorisek bekommt ein Routinier den Auftrag, die Partie trocken heimzuspielen. Nötig wäre dieser Wechsel aber nicht mehr gewesen. Zu harmlos waren die Linzer Angriffsbemühungen. Daran änderten auch Trainer Schachners zu späte Wechsel nichts mehr.

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Der LASK steckt nicht auf
Die Vorarlberger schalteten mit dieser komfortablen Führung einen Gang herunter und ließen die Linzer kommen. Eine Viertelstunde vor Schluss löst Trainer Schachner die Viererkette (endlich) auf. Schellander macht Platz für Templ. Davor kam schon Barry für Kogler ins Spiel. Der LASK, das muss man ihm zu Gute halten, gab nicht auf und stürmte verzweifelt. Über die Flügel kamen die Linzer, auch durch Altacher Nachlässigkeiten, immer wieder nach vorne. Dass Torwart Martin Kobras lediglich bei einem Wimmer-Freistoß von rechts einmal richtig geprüft wurde, spricht jedoch nicht für die Offensivleistung im zweiten Durchgang. Vor allem Aigner brachte trotz mehrerer Bälle im Strafraum die Kugel nicht einmal gefährlich aufs Tor. Nach 83 Minuten noch ein fitnessbedingter Wechsel. Varga durfte noch Spielpraxis sammeln. Hamdemir ging runter. Anschlusstreffer wollte keiner mehr gelingen aber eigentlich war das Spiel bereits nach Minute 15 entschieden.

Zu harmlos die Linzer, zu passiv der Trainer. Neidlos anerkennen muss man, dass es die Altacher erneut verstanden, das Mittelfeld des LASK komplett auszuschalten und die Stürmer so zu isolieren. Das ist nicht neu. Schon auf der Gugl konnten die Linzer vorne nichts ausrichten. Dass daraus keine oder die falschen Lehren gezogen wurden, den Vorwurf muss sich auch Walter Schachner gefallen lassen. Ob Luiz Henrique an diesem Spiel etwas geändert hätte, darf bezweifelt werden. Wohl wäre aber der eine oder andere Standard gefährlicher geworden. Für eine Mannschaft mit Aufstiegsambitionen ist das aber zu wenig.

Aufstellungen:

Altach:

Kobras; Lienhart – Eder – Sereinig – Erbek; Guem (53. Hörmann) – Netzer – Schick – Schöpf (65. Vorisek), Tomi (75. Sadovic) – Seeger

LASK:

Mandl; Hart – Aufhauser – K. Wimmer – Schellander (77. Templ), Kogler (70. Barry) – Hamdemir (83. Varga) – Winkler – Freudenthaler – Unverdorben – Aigner 

Zuseher: 4.154
Tore: Tomi (15./E.), Seeger (58.)
LASK Spieler des Spiels: Thomas Mandl 

Seit1908
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