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21. June 2015
René Gartler soll aus dem “Lüfterl” einen Sturm machen
275 Spiele, 112 Tore. So zeigt sich die bisherige Leistungsbilanz unseres Königstransfers René Gartler, der nach tagelangen Gerüchten am Freitag beim Testspiel erstmals öffentlich Stellung nahm. So einfach wie die Zahlen scheinen, sind sie jedoch beileibe nicht. Die Profikarriere des bald 29-jährigen Wieners gleicht einer Hochschaubahn, denn seine Leistungen konnte er praktisch fast nie über längere Zeit bestätigen. In der Saison 2003/2004 debütierte der damals 18-Jährige für die Kampfmannschaft von Rapid, ohne es damals länger in den Kader zu schaffen. Die Folgesaison wurde mit 3 Kurzeinsätzen nicht wirklich gut, deshalb entschied man sich im Sommer 2005, Gartler als Leihspieler zum SV Kapfenberg zu schicken. Dort konnte er sich mit 18 Einsätzen, darunter 2 Tore und 1 Vorlage, entsprechend bewähren. Das Frühjahr musste er dennoch in der Regionalliga Ost für die Rapid Amateure spielen, wobei ein Tor in 12 Spielen eher als mager eingestuft werden kann. Um einiges besser lief in der der Folgesaison 2006/07 für ihn bei den Rapid-Amateuren, als er in 27 Spielen 14 Treffer beisteuern konnte. 

Um ihm den Schritt in den Profifußball zu erleichtern, verlieh man ihn anschließend im Alter von 21 Jahren wieder in die zweite Liga, dieses Mal zum FC Lustenau. Dort wusste er zu überzeugen und schaffte mit 21 Toren sogar den Torschützenkönig der 2. Liga. Derart erfolgreich, konnte Gartler wieder zu Rapid zurückkehren. Dort war ihm leider bereits in der Vorbereitung auf die Saison 2008/09 das Pech hold – er brach sich in einem Testspiel den Mittelfuß und konnte so den Anschluss an die Kampfmannschaft nicht schaffen. So brachte er es in der Saison lediglich auf 30 Minuten Spielzeit bei Rapid. 2009/10 konnte er endlich den Anschluss an die Mannschaft schaffe und lief 19 mal (3 Tore, 4 Vorlagen) in der Bundesliga auf. Vom Stammspieler war er aber auch in dieser Spielzeit weit entfernt. Ähnlich kann man die beiden Folgesaisonen beschreiben. 2010/2011 gelangen ihm 8 Scorerpunkte in 16 Spielen, im Jahr darauf 3 Tore und 2 Vorlagen in 16 Spielen. Da sein Vertrag 2012 auslief und er keine Chance sah, längerfristig zum Stammspieler zu mutieren, suchte er nach einer neuen Herausforderung. Diese fand er in der SV Ried, für die er in 60 Spielen 30 Tore schoss und 11 Vorlagen gab. Diese beiden Saisonen kann man als die bislang beste Performance von Gartler ansehen. 

Im vorigen Sommer flatterte sodann ein Angebot vom SV Sandhausen aus der 2. Deutschen Liga herein, das er so hochdotiert quasi annehmen musste. Nachdem er zu Beginn regelmäßig in der Startformation zu finden war, änderte sich dies über die Winterpause schlagartig und sein letztes Spiel für die Sandhausener machte er am 7. Februar. 
Für den LASK wurde Gartler leistbar, weil sich die Deutschen bei der Vertragsauflösung sehr kulant zeigten. Mit dem bald 30-jährigen Wiener erhält der LASK einen technisch starken Stürmer, der seine Mitspieler in das Spiel einbindet und kein reiner Strafraumstürmer ist. Seine Stärken hat der 1.84m große Gartler auf jeden Fall mit dem Fuß. Wir wünschen uns, dass er nach 4 Monaten Zwangspause wieder schnell in einen Spielrythmus findet und freuen uns auf diese tolle Verstärkung im Sturm, die das Angriffsspiel des LASK sicher um einige Nuancen reicher machen wird. Gartler erhielt einen Vertrag über 3 Jahre und soll mithelfen, das in der Vorsaison mehrmals laue Angriffslüfterl zu beleben.
Christoph Zeppetzauer
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