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20. August 2011
Schachner und die sportliche Entwicklung des LASK

Walter Schachner – ein Glücksgriff für den LASK

Einige Jahre sind bereits ins Land gezogen, seit Walter Schachner seine größten Erfolge als Trainer gefeiert hat. 2001 der Cupsieg mit dem FC Kärnten, 2004 das Double mit dem GAK. Danach kamen ein eher unglückliches Gastspiel in Deutschland sowie die durchwachsenen Stationen bei Kärnten und Admira (wo trotz augenscheinlich ausgezeichnetem Kader der Aufstieg nicht gelang).

Nachdem er knapp 11 Monate beschäftigungslos gewesen war, heuerte er im März dieses Jahres bei unseren Linzer Athletikern an, die sich damals in fast schon hoffnungsloser Abstiegslage befanden. Kritiker unkten, dass sich Schachner nun endgültig den Todesstoß seiner Trainerkarriere geben würde. Chefcoach bei einem Klub, der als schwer trainierbar gilt, mit einem Klubeigner, der sich trotz mangelnder sportlicher Fachkenntnis allzu oft nachhaltig vereinsschädigend in sportliche Belange eingemischt hatte. Seine Methode zu trainieren, sein System (4-4-2) sei zu starr, zu unflexibel, viel zu statisch für den Fußball heutzutage, der sich in den letzten Jahren doch sehr stark verändert hat.

 

Der richtige Mann zur rechten Zeit

Obwohl Schachner den Abstieg schlussendlich nicht mehr verhindern konnte, wurde doch sehr bald sichtbar, dass er der Mannschaft etwas geben konnte, was offensichtlich einige Jahre lang in Linz wenig oder kaum zu sehen war: Ein System, das von vorne bis hinten schlüssig ist. Eine Abwehr, die jahrelang als Schießbude belacht wurde, konnte innerhalb weniger Monate zu einer Viererkette reifen, die ihren Namen auch verdient. Fünf Tore in acht Spielen musste Torhüter Mandl bislang hinnehmen, das ist absoluter Spitzenwert in der Liga.

Einen taktisch und mannschaftlich derart geschlossenen Kader in Linz hat es lange nicht gegeben. Der Kader verfügt über eine gute alterstechnische Mischung, Spieler wurden gezielt nach Beobachtung geholt, man ließ sie sich nicht im Gegensatz zu anderen Transferzeiten auf das Auge drücken. Der LASK braucht hungrige Spieler, die auf dem Platz rennen und sich zerfetzen. Ein Aigner-Transfer wurde kritisiert, weil er der teuerste Spieler der Liga sei. Fakt ist, dass Aigner in 7 Spielen ebenso viele Scorerpunkte aufweisen kann. Er führt die Mannschaft in der Offensive, wie es seit Vastic keiner mehr gemacht hat. Schachner hat die Zeichen richtig erkannt – ein solcher Spieler wiegt weit mehr, als 2-3 Alibitransfers.

 

Der Baumstamm und seine Äste

Die 2. Bundesliga ist seit jeher eine Entwicklungsliga für junge Spieler, die so schnellstmöglich an den Profifußball gewöhnt werden sollen. Erfolgreich kann dabei eine Mannschaft nur sein, wenn sie über ein erfahrenes Gerüst verfolgt, das die Mannschaft auch in schwierigen Situationen trägt. Mandl – Aufhauser – Winkler – Aigner – Unverdorben. Spieler, die oftmals schon belächelt wurden, blühen auf einmal wieder Dank Schachner auf.

Der Steirer ist auch bekannt dafür junge Spieler zu forcieren. Das muss das Ziel auch für den LASK sein, will man in wirtschaftlich unsicheren Zeiten profitabel Fußball spielen. Rene Aufhauser spielte gestern mit Florian Hart (21), Christoph Kobleder (21) und Kevin Wimmer (18) in einer Viererkette, wo jeder seinen Aufgabenbereich kennt. Das macht Sinn und ist in dieser Form absolut konkurrenzfähig. Weitere Spieler warten in der 2. Reihe schon darauf, in den Profibetrieb hineinschnuppern zu dürfen und werden bei einem Trainer Schachner auch ihre Möglichkeit bekommen.

 

Die Marschrichtung stimmt

Die Trainerarbeit in ihrer Gesamtheit kann wohl erst nach Ende des Herbstes in ihrer Gesamtheit detailliert analysiert werden. Jedoch ist es schon ein Zeiterl her, dass man als LASKler sich auf kommende Aufgaben so gefreut hat wie in diesem Moment. Am Montag kommt der WAC/St. Andrä zu uns auf die Gugl, um die Tabellenführung auszuspielen. Auch wenn manche glaubten, man habe als Bundesligaabsteiger die Verpflichtung in Richtung Meistertitel zu schielen: Die deklarierten Meisterkandidaten tummeln sich wo anders und haben aktuell sicher ein weitaus unruhigeres sportliches Umfeld als unsere Schwarz-Weißen aus der Stahlstadt.

Wir sind beim LASK weit davon entfernt, dass alles perfekt sei: PMR führt den Klub nach wie vor in einer Art und Weise, die den Klub nicht das volle Potential ausschöpfen lässt. Bei Auswärtsspielen kommt es nach wie vor manches Mal zu unrühmlichen Zwischenfällen und etliche Stadionbesucher boykottieren die Heimspiele.

Dennoch merken auch wir von Seit1908, dass die Begeisterung für unseren Klub wieder im Steigen ist. Neben jedem einzelnen LASKler mit persönlichem Engagement ist ein Gutteil dieser Entwicklung auch Walter Schachner zuzuschreiben. Die Art und Weise, wie er die Unsrigen ein- und aufstellt, lässt einen wieder lieber ein LASK-Spiel anschauen.

Auf dass es Walter so lange wie möglich in Linz aushält, denn: Er ist ein Glücksgriff für den LASK.

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