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17. April 2012
Schämt euch!

Das Worst-Case-Szenario ist eingetreten. Der LASK verliert das vierte Linzer Derby bei Heimrecht und dazu auch jegliche Ambitionen um das große Ziel Aufstieg. Bei den Unsrigen offenbarten sich die allgemein bekannten Schwächen, die sich ausgerechnet im Stadtduell zu einer Niederlage auswirkten. Dabei hätte alles so gut begonnen…

Der frisch gebackene Ehemann schlägt zu

Nachdem beide Mannschaften in den Anfangsminuten den Weg ins Spiel suchten, war es der LASK der besser ins Spiel fand. Gerade als Blau-Weiß die ersten Offensivbemühungen starteten stand Luiz Henrique an der richtigen Stelle und drückte das Spielgerät zur vielumjubelten 1:0 Führung für die Schwarz-Weißen ein. Eine starke Wimleitner-Parade war nach einem Schuss vom völlig freistehenden Kaufmann vorrausgeganen. Der Brasilianer, der dieses Tor mit seinem Pass auf Kaufmann hervorragend einleitete, ließ sich den Abpraller nicht entgehen.

Nach der Führung nahm das Niveau der Partie aber merklich ab. Viele Fehlpässe im Aufbauspiel auf beiden Seiten, ließen das Linzer Derby immer mehr verfalchen. Vor der Halbzeit konnten die Blauen aber dann ausgleichen. Eine Freistoßflanke auf Hartl, der den Luftzweikampf gegen Aufhauser und Schröger gewinnen konnte, Letzterer kam dabei zu Fall, der Ball über Umwege zurück zu Hartl der per Volleyschuss, ungedeckt aus 12 Metern einschießen konnte. Schröger war nach dem Zweikampf zu lange am Boden liegen geblieben und war damit die nötigen 1-2 Schritte zu spät um hier noch eingreifen zu können.

Kaufmann und Poljanec vergeben

Aber keine generelle Kritik an die Jungen. Schröger zum Beispiel hinterließ auf der linken Verteidigerposition einen durchaus guten Eindruck. Auch das Debüt von Sebastian Wimmer war in Ordnung. Zwar wirkte der 18-jährige etwas nervös, aber auch er hat sein erstes Spiel im LASK-Dress gut gemeistert. Hingegen blieb zb. “Derbyschreck” Harald Unverdorben – auf dem viele Hoffnungen beruhten – gänzlich blass. Ein Schuss (4. Minute) gelang dem Stürmer in 90 Minuten und auch so fand er nie wirklich ins Spiel.

Die Unsrigen starteten etwas verbessert in die zweite Halbzeit, in der man großteils die spielbestimmende Mannschaft war – jedoch ohne nötiger Durchschlagskraft in der Offensive. Wieder einmal führten gefühlte hundert Standardsituationen zu rein gar nichts. Die Torgefahr der Schwarz-Weißen bei Standards ist unsagbar gering. Die zwei größten Chancen der zweiten Hälfte vergaben Kaufmann auf unserer Seite (57′), als er von der linken Seite frei im Strafraum an den Ball kam und Poljanec (71′), der mit seinem Schlenzer in Mandl seinen Meister fand. Fünf Minuten später sollte es der Slowene dann aber besser machen.

Der Untergang

Ein schneller, hoher Pass in die Tiefe reichte dabei schon aus um die LASK-Abwehr auszuhebeln. Aufhauser und Wimmer standen – evtl. in der Hoffnung auf Abseits spielen zu können – zu weit Weg von Poljanec, der angesprochene Pass von Huspek kam ideal in das Zentrum und schon hatte der 18-Tore-Mann freie Fahrt auf das Tor von Thomas Mandl, wobei er sich diese Chance zu Saisontreffer Nr. 19 auch nicht nehmen ließ und zur blau-weißen Führung einnetzte.

Da war die Partie auch schon gegessen. Eine gute Konterchance der Gäste, sowie ein Templ-Distanzschuss in der Nachspielzeit der neben das Tor ging, waren die letzten nennenswerten Spielszenen dieses Linzer Derbys!

Die Fans

Mehr möchten wir von diesem Spiel auch nicht hinzufügen. Dafür nehmen wir uns einen gesonderten Artikel vor. Vielleicht noch das Geschehen rund um die Fans sei noch zu erwähnen. Die Stimmung war auf beiden Seiten wieder erste Sahne. Nettigkeiten, tolle Choreos und giftige Spruchbänder inbegriffen. Des einem Freud, des and’ren Leid – so siehts aus. Viele LASK-Fans hatten vor der Partie bereits ein schlechtes Gefühl was die sportliche Komponente ihres Vereins betrifft. Aber auch auf Seiten der Blau-Weißen gab es Zweifel. Immerhin wurden 6 der letzten 8 Spiele verloren. Dass die Blauen aber dieses eine, besondere Spiel unbedingt gewinnen wollten war ihnen deutlich anzumerken. Von Ausschreitungen oder dergleichen wurde am gestrigen Abend aus den rivalisierenden Fanlagern aber nichts bekannt.

Die Daten:

LASK – FC Blau Weiß Linz 1:2 (1:1)
ca. 5.000 Zuseher, Linzer Stadion

Torfolge:

1:0 Henrique (26′)
1:1 Hartl (44′)
1:2 Poljanec (77′)

Aufstellungen:

LASK:
Mandl; Hart – Aufhauser – S. Wimmer – Schröger; Silvio (82. Varga) – Hamdemir – Henrique – Kaufmann; Rafinha (73. Templ) – Unverdorben

FC Blau-Weiss Linz:
Wimleitner; Bubenik – Koll – Knabel – Rabl; Piesinger; Hartl – Nikolov – Höltschl (73. Wawra) – Huspek; Poljanec (92. Tenesor)

Seit1908
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